Die Entscheidungen vom Landesgericht Wien und des WFV, demnach die Vienna nun diese Saison in der 2. Wiener Landesliga antreten soll, war einer zielgerichteten Vorbereitung auf dieses Cupspiel sicher nicht förderlich. Natürlich gab es auch Konsequenzen für die Aufstellung, da Trainer Kleer nicht alle Spieler mehr zur Verfügung standen. Er brachte somit eine Mischung aus verbliebener Routine und motivierten jungen Spielern aufs Feld. Die Parndorfer mussten somit als Favorit gesehen werden.
Die 600 Zuschauer, gut und gerne die Hälfte davon Vienna Fans, bekamen von der ersten Minute an ein flottes Spiel zu sehen. Bereits in der ersten Minute setzte Todoroski den Ball knapp an der Stange vorbei ans Außennetz. Im Gegenzug verfehlte Wolf für die Parndorfer. Unsere Mannschaft erfreute den lautstarken Anhang mit mutigem Spiel nach vorne, die doch sichtbaren Abstimmungsschwierigkeiten im Stellungsspiel wurden mit großem Einsatz wettgemacht.
Frühe Führung, postwendender Ausgleich
In der 11. Minute der Lohn für das Engagement, Markus Katzer verwertet in gewohnter Manier eine Flanke von Lenko. Praktisch im Gegenzug jedoch nutzte Dilic nach einem weiten Abschlag seines Torhüters eine Ungereimtheit in der Vienna Verteidigung zum Ausgleich.
Ein Schock für unser Team? Keineswegs, weiterhin wurde der Gastgeber mit viel Einsatz in Schach gehalten, und mit teils schönen Kombinationen auch Chancen kreiert, jedoch vergeben. Die Besten davon hatten Kurtisi, der am gegnerischen Torhüter scheiterte, sowie Todoroski der nach einem schönen Spielzug geradezu lehrbuchmäßig im Strafraum freigespielt wurde, den Ball aber in der Hektik nicht voll treffen konnte. Eine weitere Chance vergab Todoroski, nachdem er sich im Strafraum mit einem schönen Hacken von seinem Bewacher gelöst hatte, den Schuss aus der Drehung aber nicht effizient mehr umsetzen konnte.
Mit Fortdauer der ersten Hälfte gelang es Parndorf besser sich auf das Spiel der Vienna einzustellen, konnte nun die Döblinger Elf mehrheitlich in der Defensive beschäftigen, ohne dabei aber gefährlich zu werden. Somit fielen vor der Pause keine weiteren Tore.
Parndorf beginnt die 2. Hälfte druckvoll
In den ersten Minuten der zweiten Hälfte mussten die Vienna Supporter einige Male durchatmen, denn der Gastgeber begann aggressiv, mit Druck und direktem Zug aufs Tor. Die Vienna Verteidigung wackelte in diesen Momenten. Dilic hob den Ball über das Tor, Wolf scheiterte an den hervorragend reagierenden Kostner. Bei einem Kopfball von Umprecht musste der Keeper hingegen nicht eingreifen.
Die Vienna bekam das Spiel wieder weitgehend unter Kontrolle. Erwähnenswert hier insbesondere der junge Cutura, der in der Innenverteidigung zusehends sicherer, auch in brenzligen Situationen ruhig und mit Übersicht operierte. Offensiv konnte man hingegen nicht mehr so auffällig agieren, die Burgenländer hatten sich auf das Angriffsspiel gut eingestellt, die Standardsituationen erzeugten vereinzelt etwas Hektik, jedoch keine ernsthafte Gefahr.
Entscheidung in der Verlängerung
Das Spiel ging in die Verlängerung, die verlief ausgeglichen. Trotz der Tatsache das Kleer nur einmal getauscht hat (Babadostu für Todoroski) waren zunächst kaum Ermüdungserscheinungen erkennbar. Die erste Möglichkeit hatte die Vienna, eine Freistoßvariante mit einem überraschenden Abspiel in die Mitte funktionierte jedoch nicht ganz wunschgemäß. Danach musste Kostner nach einem weiten Ball im Stile eines Liberos weit vor seinem Tor klären und wenig später auch einen gefährlichen Kopfball nach einer Ecke parieren.
Die beste Gelegenheit für die Vienna eröffnete sich Lenko, der nach einem Idealpass aus dem Mittelfeld von seinem Bewacher lösen konnte, sein durchaus gut angetragener Abschluss jedoch von Weidinger pariert werden konnte.
Parndorf nützte sein Wechselkontingent (in der Verlängerung ist diese Saison ein vierter Wechsel möglich) voll aus, und dies hatte letztlich die spielentscheidende Folge. Nach und nach war der Vienna das Fehlen von Alternativen auf der Bank anzumerken, man konnte nicht mehr so konsequent die Positionen halten. Der erst 8 Minuten zuvor in das Spiel gekommene Steinhöfer zwingt Kostner zu einer tollen Parade, der ebenfalls eingewechselte und nun alleine gelassene Ljubic verwertete den Abpraller zur Entscheidung.
Die Bemühungen in den wenigen verbleibenden Minuten noch ein Elfmeterschießen zu erzwingen blieben erfolglos.
Der Mannschaft blieb der Trost von den Fans wie nach einem Sieg für die Leistung gefeiert zu werden. Das Resultat war selbstredend enttäuschend, der engagierte Auftritt der Mannschaft und die tolle Unterstützung durch die zahlreich mitgereisten Fans lassen das Blau-Gelbe Herz trotz aller Schwierigkeiten mit Zuversicht in die Zukunft blicken.
Aufstellung Vienna: Kostner; Baldia, Cutura, Katzer, Rajic; Celik, Van Zaanen; Todoroski (81. Babadostu), Kurtisi, Lenko; Juric
Torfolge: 0:1 (11.) Katzer; 1:1 (12.) Dilic; 2:1 (114.) Ljubic
Gelbe Karten: Katzer (63. Unsportlichkeit), Baldia (70. Foul)
Parndorf, Heidebodenstadion: 600 Zuschauer (300 Vienna Fans)