Bittere Niederlage nach durchaus stabilem, offensiv aber zu harmlosen Auftritt
An einem prachtvollen Abend war die Vienna nun in Traiskirchen gefordert. Trainer Kleer musste nicht nur auf den gesperrten Lenko verzichten, Krisch und der in Parndorf auffällige Curtura standen verletzungsbedingt ebenso wenig zur Verfügung wie Rajic und letztlich auch Kurtisi. Letzterer musste krankheitsbedingt passen, Van Zaanen wurde somit in der Mitte aufgeboten, Steiner, ursprünglich als Joker vorgesehen, durfte auf der rechten Seite von Beginn ran.
Früher Rückstand nach einem Eckball
In den ersten Minuten war die Vienna in erster Linie um Kontrolle im Spiel bemüht, Fehler wie in Mannsdorf sollten tunlichst vermieden werden. Grundsätzlich funktionierte das auch vor allem ein beherztes Zweikampfverhalten stach ins Auge. Die ersten 5 Minuten verliefen ereignislos.
Der erste schnell vorgetragene Angriff über die rechte Seite konnte noch mit etwas Mühe zur Ecke abgewehrt werden, aus dieser entsprang jedoch die frühe Führung für die Niederösterreicher. Hoch auf das lange Eck angetragen, Haas, alleine gelassen, verwertete mit etwas Glück. Einer dieser Abwehrfehler, die man unbedingt vermeiden wollte.
Ausgeglichenes Spiel bis zur Pause
Eines war sofort erkennbar, man ließ die Köpfe nicht hängen. Ein erster Versuch kam von Van Zaanen mit einem Heber von der Strafraumgrenze, er scheiterte aber am aufmerksamen Torhüter der Heimelf. Soweit hatte man Spiel und Gegner im Griff, die Unsicherheit bei ruhenden Bällen war jedoch nach wie vor da, nach einem Freistoß konnte man mit etwas Glück klären.
In der Folge konnte die Vienna mit beherztem Spiel das Spiel unter Kontrolle halten, man ließ keine nennenswerten Chancen des Gegners zu. Zugegeben, selbst konnte man auch nur selten gefährlich werden. In der 20. Minute probierte es Celik mit einem Volley außerhalb des Strafraums, den Tormann Ratkai über die Latte abwehrte. Der Eckball, immer eine Hoffnung für torgefährliche Situationen brachte nichts ein, auf Katzer wurde gut geachtet, man konnte auch diese Situationen nicht nutzen.
Die Niederösterreicher kamen nun selten vor das Tor von Kostner, wenn dann mit weiten Bällen, in diesen Situationen bewies unser Keeper ein gutes Stellungsspiel. Die vielleicht beste Aktion des Spiels lieferten Steiner und Juric mit einem Doppelpass, der Abschluss von Steiner wurde aber sichere Beute von Ratkai.
In der Mitte war die Vienna solide, Kindig etablierte sich zusehends auf der 6er Position, wenn die Heimelf gefährlich wurde, dann über die Seiten. Auch hier konnte man die Angriffe durchwegs stoppen, wenn mitunter auch nur zum Preis von Standardsituation, und diese waren stets gefährlich.
Rund um die 30. Minute konnte die Heimelf nochmals mehr Druck ausüben, in dieser Phase kam die Vienna nur mit weiten Befreiungsschlägen aus der eigenen Hälfte hinaus. Traiskirchen konnte diesen Vorteil aber nicht nutzen und zum Ende der ersten Hälfte war unser Mittelfeld wieder Herr der Lage.
In der 38. Minute kam Steiner auf der rechten Seite durch, sein Pass zur Mitte fand jedoch keinen Abnehmer. Das war die letzte nennenswerte Aktion vor der Pause, ärgerlich der Gegentreffer, ansonsten durfte man sich als Vienna Fan über eine deutlich gefestigtere Abwehr freuen und auf etwas mehr Offensivkraft in der zweiten Hälfte hoffen.
Vienna die aktivere Mannschaft, Torszenen blieben Mangelware
Die zweite Hälfte brachte wenige Torszenen. Die Vienna schöpfte aus der ersten Hälfte Selbstvertrauen und versuchte die recht passiv agierende Heimelf unter Druck zu setzen. Torhüter Kostner war kaum mit gefährlichen Situationen konfrontiert, andererseits war man dem Ausgleich auch nur selten nahe. Auch die Hoffnung aus einer Standardsituation den Ausgleich zu erzwingen erfüllte sich nicht. In der 66. Minute köpfte Celik über das Tor, kurz darauf hatte auch Traiskirchen bei einem Eckball die Gelegenheit, die ebenso vergeben wurde. Auch diverse Spielerwechsel brachten wenig, die Vienna hatte mehr vom Spiel, Traiskirchen allerdings im Wesentlichen alles unter Kontrolle, vor allem erwiesen sich die Verteidiger in den entscheidenden Zweikämpfen routiniert genug.
Traiskirchen ab der 81. Minute dezimiert
In der 81. sah der Traiskirchner Yilmaz für ein rüdes Einsteigen von hinten ohne Chance auf den Ball die rote Karte, eine zusätzliche Hoffnung für Blau Gelb. Folgerichtig standen die letzten Minuten im Zeichen von den nochmals verstärkten Angriffsbemühungen. Katzer wechselte in die Spitze, aber auch er konnte sich letztlich nicht entscheidend in Szene setzen. Bereits in der Nachspielzeit versuchte er nach einem hoch in den Strafraum gedroschenen Ball Ratkai zu einem Fehler zu animieren, der Keeper ließ sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen, zudem wurde auch wegen Foul abgepfiffen. Ein weiterer hoher Ball vor das Traiskirchner Tor wurde ebenso sichere Beute des Keepers, somit konnte die Vienna die Niederlage nicht mehr abwenden.
Alles in allem lieferte unsere Mannschaft einen stabile Mannschaftsleistung, die Defensive wirkte gefestigter als in Mannsdorf, in der Offensive mangelte es trotz aller Bemühungen an Durchsetzungsvermögen.
Aufstellung Vienna: Kostner; Baldia, Stehlik, Katzer, Babadostu (83. Korkmaz); Celik, Kindig (58. Kopic); Todoroski (78. Semic), Van Zaanen, Steiner; Juric
Torfolge: 1:0 (9.) Haas
Gelbe Karten: Van Zaanen (70. Foul)
Sportzentrum Traiskirchen, 350 Zuschauer (100 Vienna Fans)







