Neusiedl, eine bei den Fans immer beliebte Destination, für die Spieler meist jedoch eine harte Nuss. Beide Teams konnten nicht mit der Wunschelf auflaufen, bei Neusiedl war vor allem der Ausfall des bislang besten Torschützens Steinacher ein Problem. Oder doch nicht, Faktum, dass die Vienna einer durchaus selbstbewussten Neusiedler Elf gegenüber stand. Trainer Kleer musste jedenfalls um Ausfälle zu kompensieren wieder improvisieren. Stehlik, Lenko, Rajic und auch der Doppeltorschütze gegen Stadlau Todoroski standen nicht zur Verfügung. Der Lösungsansatz diesmal, ein 4-4-2 mit Baldia und Korkmaz auf den Außendeckerpositionen, Kindig und Celik im Mittelfeld innen und für die defensive Stabilität verantwortlich, an den Seiten Steiner und Van Zaanen, im Sturm Kurtisi und Juric.
Zahlreiche Fans versäumten die frühe Führung
Zu Beginn hatte unsere Elf das Spiel gut im Griff, zunächst einmal auch mit Hauptaugenmerk auf defensive Stabilität. Auch die Heimelf ließ es eher vorsichtig angehen, einen Gegentreffer wollte man unbedingt vermeiden. Nach ersten zehn Minuten ohne erwähnenswerte Höhepunkte folgte der Führungstreffer für Blau-Gelb. Kurtisi, nutzte den Ausrutscher eines Verteidigers, alleine vor Keeper Schaufler schob er das Leder überlegt zur Führung ins Netz.
In der Folge bemühte sich der NSC wurde aber nie richtig gefährlich. Ausnahme ein Freistoß von Christ, den Kostner toll Parierte. Über weite Strecken der ersten Hälfte funktionierte das 4-4-2 der Vienna, zumindest in defensiver Hinsicht.
Ausgleich kurz vor der Pause
In der 44 Minute kam der Mann mit Vienna-Vergangenheit, Patrick Kienzlüber, über die linke Seite. Seine Flanke zur Mitte drückte Weber zum Ausgleich über die Linie.
Abermals schnelle Führung
Die zweite Hälfte wies zunächst einige Parallelen zum ersten Durchgang auf. Die Heimelf war grundsätzlich die aktivere Mannschaft, das Tor machte aber zur Freude der zahlreich angereisten Fans die Vienna.
Kurtisi bediente mit einem idealen Pass in die Tiefe Van Zaanen, der sich diese Gelegenheit zu seinem ersten Treffer in dieser Saison im 1:1 nicht entgehen ließ.
Neusiedls Trainer reagierte mit einem Doppeltausch, Enguelle kam für Steiner, Salomon für Gangl. Diese Wechsel hatten zwar keine Systemumstellungen zur Folge, belebten aber das Spiel der Heimelf. Vor allem Enguelle kurbelte das Spiel von hinten heraus an, die Vienna hatte zusehends Mühe, die Heimelf vom Tor fern zu halten. Er trat aber nicht nur als Vorbereiter auf, er suchte auch selbst den Abschluss. Bestes Beispiel in der 63. Minute, mit einem verdeckten Schuss prüfte er Kostner.
In der 66. Minute reagierte Kleer auf die verstärkten Offensivbemühungen der Burgenländer und brachte Babadostu für Steiner. Die Rollen in dem Spiel waren nun klar verteilt, Neusiedl stürmisch um den Ausgleich bemüht, die Vienna defensiv, auf Kontergelegenheiten lauernd. Diese gab es auch, die Durchführung klappte jedoch nicht nach Wunsch. In der 73. Minute konnte man eine 3 gegen 2 Situationen nicht nutzen, da die Raumaufteilung nicht gut abgestimmt war, kurz darauf spielte Baldia einen schönen Lochpass auf Kurtisi, der jedoch knapp im Abseits war.
Große Chance zur Entscheidung
In der 77. Minute kam Drocic für Celik. Die beste Gelegenheit, das Spiel endgültig zu entscheiden hatte Juric. Nach einem herrlichen Konter wieer über Kurtisi lief Juric von halblinks alleine aufs Tor, dessen Schuss aber ans Außennetz ging, ein Abspiel auf den miteilenden Drocic wäre die bessere Lösung.
Die Angriffe der Burgenländer wurden ungestümer, die Verteidigung hielt aber, mit viel Einsatz wurden nur wenige Torchancen zugelassen. Knapp wurde es bei einem Kopfball von Salomon, der aber über das Tor von Kostner ging.
Ausgleich in letzter Minute
Tief in der Nachspielzeit, es war bereits die 93. Minute passierte doch noch der Ausgleich. Abermals setzte sich Kienzl auf der rechten Seite durch, seine Hereingabe zur Mitte konnte Babadostu nur kurz klären, den Schuss von Gregora lenkte Katzer an die Latte. Gregora setzte nach und ging im Zweikampf mit Korkmaz zu Boden. Schiedsrichter Fröhlacher entschied auf Elfmeter. Eine Fehlentscheidung, da es eher Stürmerfoul war und die bei der Vienna zu Recht auf Unverständnis stieß, vom NSC natürlich gerne angenommen wurde. Christ verwertete sicher, Kostner war zwar in der richtigen Ecke, gegen den scharfen und platzierten Schuss in die Kreuzecke aber machtlos.
Aus Sicht der Vienna natürlich höchst ärgerlich, so knapp vor dem Ende noch 2 Punkte zu verlieren.
Aufstellung Vienna: Kostner; Baldia, Krisch, Katzer, Korkmaz; Steiner (67. Babadostu), Celik (76. Drocic), Kindig, Van Zaanen; Kurtisi, Juric
Torfolge: 0:1 (12.) Kurtisi, 1:1 (44.) Weber, 1:2 (49.) Van Zaanen, 2:2 (90+3 Elfmeter) Christ.
Gelbe Karten: Celik (64. Kritik), Van Zaanen (82. Unsportlichkeit), Kurtisi (90+2 Kritik)
Sportzentrum Neusiedl 400 Zuschauer (180 Vienna Fans)