Abermals war Trainer Kleer gezwungen sein Improvisationsvermögen bei der Aufstellung unter Beweis zu stellen. Da der Gegner SKU Amstetten mit in der Offensive mit zwei torgefährlichen Stürmern aufwarten konnte, entschied er sich für eine Dreierabwehr mit Routiniers. Dabei kam zu Gute, das Lenko wieder einsatzbereit war. Ebenso wieder in der Startelf war Rajic, der wie Baldia auf der anderen Seite auf den Außenbahnen die Defensivarbeit verrichten sollte. Babdostu ersetzte den verletzten Celik auf der Sechserposition, im Angriff unterstützten Kurtisi und Van Zaanen Juric.
Vienna beginnt forsch
Bei Angriffen von Amstetten in der Defensive sozusagen eine Fünferkette, in den ersten Minuten war von dieser aber wenig zu sehen, die Vienna überraschte die Gäste mit forschem Spiel. Frühes Attackieren störte den Spielaufbau der Niederösterreicher effizient und brachte auch die eine oder andere gefährliche Angriffsaktion. Nach Ballgewinn wurde Kurtisi gefoult, sein Freistoß wurde zur Ecke geklärt. Den Eckball brachte Lenko gefährlich zur Mitte Krisch verfehlte mit seinem Kopfball das Ziel knapp. In dieser Anfangsphase kam die Vienna einige Male vielversprechend in die Offensive, der letzte Pass wollte aber nicht gelingen. Wenn doch, wie in der 13. Minute ein schöner Querpass von Van Zaanen, dann klappte der Abschluss nicht.
Amstetten wird gefährlicher
Mit Fortdauer der ersten Hälfte kamen die Gäste etwas besser ins Spiel, vorerst aber ohne dabei Gefahr zu erzeugen. Das Bestreben der Abwehr möglichst hoch stehend zu agieren, wurde zumeist gut umgesetzt, damit fanden sich die Amstettner Stürmer wiederholt im Abseits, der favorisierte Gast konnte nur selten Druck auf die Vienna ausüben. Dies hatte auch mit zahlreichen Abspielfehlern zu tun, die Bedingungen an diesem Nachmittag waren, angesichts des feuchten Bodens und des zeitweise starken Windes auch schwierig.
In den letzten Minuten der ersten Hälfte gab es dann doch ein paar bange Momente zu überstehen. Die Gäste konnten nun mit Flanken in den Strafraum ihre kopfballstarken Stürmer füttern, bei einem solchen Versuch von Vukovic konnte Krisch für den geschlagenen Kostner retten.
In den ersten Minuten nach der Pause waren ebenfalls die Gäste tonangebend und auch gefährlich. Die sonst stabile linke Abwehrseite der Vienna, wo Rajic und Lenko gut zusammen arbeiteten, konnte einmal ausgespielt werden, der Ball kam in der Mitte zu Uhlig, dessen platzierter Schuss wurde von Kostner bravurös entschärft.
Ausgeglichenes Spiel mit den besseren Chancen für Blau-Gelb
Die Befürchtungen, diese Chance könnten das Startsignal für einen Sturmlauf der Gäste sein, erwiesen sich als unbegründet, die Vienna bekam das Spiel wieder besser in den Griff, nicht nur, dass gefährliche Angriffe des Gegners unterbunden wurden, man konnte auch selbst wieder gefährlich in Erscheinung treten. Nach einer Vorlage von Rajic verpasste Kurtisi die Führung, ebenso wie kurz darauf Juric mit einem etwas überhastet ausgeführten Schuss.
In der 68. Minute war Kleer gezwungen, die bislang stabile Dreierkette der Abwehr aufzulösen. Lenko, abermals angeschlagen, konnte nicht mehr weiterspielen, für ihn kam Steiner. Die Auswirkungen auf den Spielverlauf waren trotz der Umstellungen gering, weiterhin gelang es der Mannschaft gut, Amstetten vom eigenen Tor fern zu halten. Man blieb vorerst auch das gefährlichere Team. Den Matchball vergab Katzer eine Viertelstunde vor dem Ende, nach einem Corner hämmerte er das Leder an die Querlatte.
Wenige Minuten vor dem Schlusspfiff bekam Amstetten noch einen Freistoß an der Strafraumgrenze zugesprochen, Keusch brachte den Ball nicht über die Mauer. Da auch die letzten Konterversuche der Vienna nicht nach Wunsch funktionierten blieb es beim torlosen Remis.
Aufstellung Vienna: Kostner; Lenko (68. Steiner), Krisch, Katzer; Rajic, Babdostu, Kindig, Baldia ;Van Zaanen (90+3. Korkmaz); Kurtisi, Juric (85. Todoroski)
Gelbe Karten: Baldia (55. Foul), Kostner (63. Unsportlichkeit), Rajic (65.Foul)
Naturarena Hohe Warte, 390 Zuschauer