First Vienna FC 1894 : Elektra 1:2 (0:2) -> Video
Trotz permanenten Regen präsentierte sich das Spielfeld im Ernst Happel Stadion in gutem Zustand, auch das Finale des DSG Cup’s hatte, zumindest keine sichtbaren, Schäden hinterlassen. In diesem Finale konnte man bereits sehen, der nasse Boden erforderte höchste Präzision im Spiel. Mensur Kurtisi war zu diesem Spiel rechtzeitig fit geworden, er begann als Spitze, dahinter Van Zaanen und Kindig im Mittelfeld, flankiert von Patricio und Korkmaz. Defensiv wie schon in den letzten Spielen Krisch mit Babadostu in der Innenverteidigung und Rauchecker sowie Ehrnhofer auf den Außenpositionen. Stefano agierte wie gewohnt vor der Abwehr.
Elektra der erwartet kompakte Gegner
Von der ersten Minute ließ der Wiener Liga Verein die Vienna jedoch wissen, warum sie erst ein Spiel in ihrer Liga verloren hatten. Gute Defensivarbeit fängt im Sturm an, ein oder situativ angepasst auch mehrere Spieler störten den Spielaufbau bereits weit in der gegnerischen Hälfte, spätestens im Mittelfeld kam Elektra dann auch gut in die Zweikämpfe und gewann diese häufig. Neben der physischen Komponente fiel auch die gute Raumaufteilung von Elektra auf, auch die Laufwege der Spieler wirkten gut aufeinander abgestimmt.
So kam die Vienna überhaupt nicht ins Spiel. Nach Ballgewinn schaltete Elektra schnell in den Angriffsmodus, was meist über die Außenbahnen geschah.
Die ersten 10 Minuten brachten keine zwingenden Torchancen, Elektra war jedoch näher am Tor, ein Schuss am Tor vorbei in der ersten Minute und ein paar Bälle in den Strafraum, die gut verteidigt werden konnten, waren die ganze Ausbeute der optischen Überlegenheit.
Die Vienna wirkte geradezu schüchtern bei ihren Angriffsversuchen, erst in der 17. Minute gelang ein wirklich guter Spielzug.
Nach gezieltem Passspiel über mehrere Stationen wurde Ehrnhofer auf der rechten Seite freigesetzt, dessen Ball zur Mitte jedoch zur Ecke abgewehrt wurde. Kurz danach konnte ein Angriff über die linke Seite nur mit einem Foul gestoppt werden, die Freistoßflanke zur Mitte landete aber in den Händen von Torhüter Schwartz.
Zu diesem Zeitpunkt hatte Elektra bereits einmal gewechselt, Chiorean war verletzungsbedingt durch Muhr ersetzt worden.
Auf das Spiel des Stadtligisten hatte dieser Wechsel wenig Einfluss, aus der stabilen Abwehr wurde schnell der Weg nach vorne gesucht. Nach einer Flanke von der linken Seite kam Krisch noch vor dem gefährlichen Ognyanov zum Kopfball, den Schuss aus der zweiten Reihe von Salomon fälschte Stefanov zur Ecke ab.
Nach diesem Eckball kam die Vienna zu einem Konter. Obwohl dieser schnell vorgetragen wurde, sah sich Korkmaz rasch wieder mit der gut organisierten Abwehr in Form von 3 Gegenspielern konfrontiert.
Dennoch kam er zum Schuss von der Strafraumgrenze, der Ball ging am Tor vorbei.
2 Tore innerhalb 4 Minuten für den Stadtligisten
In der 23. Minute schaltete sich Omoighe auf der rechten Seite in den Angriff ein und spielte Akande an, der sich von seiner Flügelposition in den Strafraum gelöst hatte. Dort düpierte er die zögerlich agierende Abwehr und schloss mit einem Schuss in die lange Ecke zur Führung des Stadtligisten ab.
In der 27. Minute folgte die kalte Dusche für Blau-Gelb.
Ilic schlug einen weiten Ball aus der Abwehr, Ognyanov verlängerte per Kopf in die Spitze, wo Akande der Abwehr davon lief und aus vollem Lauf den Ball zum 2:0 verwertete.
Nun war eine Reaktion gefragt, die Mannschaft von Peter Hlinka suchte nach Lösungen.
Zum einen versuchte man den Ball gesichert in den eigenen Reihen zu halten, um auf die entsprechende Passgelegenheit zu warten. Dieses Rezept funktionierte jedoch nicht wie gewünscht.
Einerseits weil Elektra wirklich kompakt, mit der 2 Tore Führung im Rücken vielleicht auch etwas tiefer stehend agierte, andererseits aber auch weil man sich mit Fehlpässen selbst das Leben schwer machte.
Die Vienna bemühte sich, brachte jedoch kaum gefährliche Aktionen zustande, Elektra behielt natürlich das bislang erfolgreiche Konzept bei, wirkte bei den Angriffen bedrohlicher, konnte letztlich aber auch keine zwingende Chance mehr erarbeiten.
Erst gegen Ende der ersten Hälfte näherte sich die Vienna dem gegnerischen Tor an, letztlich erfolglos. Die beste Chance hatte Patricio mit einem Schuss von der Strafraumgrenze, der Ball flog aber über das Tor.
Auf der anderen Seite musste sich Kazan bei einem Schuss von Muhr aus der zweiten Reihe auszeichnen.
Umstellungen zur Pause
In der Pause reagierte Trainer Hlinka mit zwei Wechsel.
Fucik kam für Rauchecker, Babic für Stefano. Fucik agierte nun auf der rechten Außendeckerposition, natürlich mit dem entsprechenden offensiven Auftrag, Ehrnhofer war nun auf der linken Seite für den schnellen Akande zuständig.
Das Spiel der Vienna wirkte nun aktiver, die Lücke in der Abwehr konnte jedoch nicht gefunden werden. Mit Flanken in den Strafraum, sei es aus dem Spiel oder aber auch aus ruhenden Bällen, gefährdete man die Abwehr kaum.
Nach wie vor zerstörten auch Fehlpässe den Spielaufbau zwingende Chancen konnte man sich daher nicht erarbeiten. Erschwerend war mit Sicherheit der Boden, da ja keine Stollenschuhe erlaubt waren, rutschten vor allem Patricio und Kurtisi immer wieder aus.
Nahe an einem Torerfolg war man in der 60. Minute, Kurtisi wurde im Strafraum rechts gut freigespielt, sein Abschlussversuch konnte jedoch zur Ecke geblockt werden, im Anschluss an dieser probierte es Van Zaanen mit einem Schuss aus dem Hinterhalt, vergeblich.
Die Spieler von Elektra kamen mit den Bedingungen jedenfalls besser zurecht. Sie formierten sich nun in zwei Viererketten und versuchten mit Bällen in die Tiefe ihre gefährlichen Stürmer zu forcieren, sie blieben so stets gefährlich. In der 71. Minute hatte die Vienna Glück, Ognyanov gewann einen Zweikampf gegen Korkmaz, spielte zurück auf Omoighe, der seinerseits den Angriff mit einem Pass in Richtung Akande lancierte.
Einmal mehr löste sich der quirlige Spieler von der Abwehr, bediente in der Mitte Muhr, der den Ball an Kazan vorbei schob, jedoch die Stange traf.
Den daraus resultierenden Konter konnte die Mannschaft von Alfred Niefergall abfangen. Bezeichnend, Akande und Omoighe, die eben noch fast die Entscheidung eingeleitet hatten, leisteten dabei die Hauptarbeit. Die enorme Laufarbeit von ASK Elektra war eine der Hauptgründe, warum die Vienna nicht so recht ins Spiel kam.
Kurtisi bemühte sich mehr und mehr aus dem Mittelfeld heraus die Angriffe zu koordinieren, brachte damit auch mehr Linie ins Spiel, es gelang nun öfter den Ball zwischen die Reihen des Gegners zu bringen, und auch das eine oder andere Mal in den Strafraum zu spielen. Dort aber agierte man nicht energisch genug. Eine Szene aus der 76. Minute war jedoch fragwürdig, da wurde Kurtisi von Salomon von den Beinen geholt. Für Schiedsrichter Barmaksiz war es eines Elfmeters nicht würdig, Elektra reagierte schnell und spielte den Konter.
Tahirovic war plötzlich alleine vor Kazan, scheiterte aber am Vienna Keeper.
Anschlusstreffer erst in der 90. Minute
In der 78. Minute kam Schneider für Van Zaanen, Korkmaz wechselte nun auf die rechte Seite, ein Versuch nochmals die nun doch schon etwas müde wirkende Abwehr zusätzlich unter Druck zu setzen.
Man bemühte sich redlich, Elektra hielt dem Druck jedoch stand. In der 83. Minute versuchte es Kurtisi mit einem Freistoß, der Ball flog knapp an der Kreuzecke vorbei.
Erst in der 90. Minute hatten die Bemühungen Erfolg. Nach Ballgewinn in der eigenen Hälfte nützte man die Räume, welche von den ausnahmsweise nicht kompakt stehenden Gegner geboten wurde, Kurtisi und Korkmaz kombinierten sich in den Strafraum, Kurtisi schloss erfolgreich ab.
5 Minuten Nachspielzeit blieb den Blau-Gelben noch, und tatsächlich gab es noch eine tolle Gelegenheit.
Nach Foul an Krisch entschied der Schiedsrichter auf Freistoß von der linken Seite knapp an der Strafraumgrenze.
Kurtisi versuchte es mit einem Direktschuss auf die kurze Ecke, es fehlte nicht viel, der Ball flog knapp an der Stange vorbei ins Außennetz. Es war die letzte Chance, alle weiteren Bemühungen, die naturgemäß immer hektischer wurden, scheiterten, nach 96. Minuten war der Traum vom Cupsieg endgültig vorbei.
Gratulation an ASK Elektra, sie waren an diesem Abend die bessere Mannschaft.
Für unser Team gilt es nun die Enttäuschung zu vergessen und mit voller Konzentration am Freitag in Hirschstetten 3 Punkte zu erobern.
Aufstellung Vienna: Kazan; Rauchecker (46. Fucik), Babadostu, Krisch, Ehrnhofer; Stefano (46. Babic), Van Zaanen (78. Schneider), Kindig, Korkmaz, Patricio; Kurtisi
Torfolge (Video): 0:1 (23.) Akande; 0:2 (27.) Akande; 1:2 (90.) Kurtisi
Gelbe Karten für Vienna: Korkmaz (29. Foul), Ehrnhofer (41. Foul), Kindig (65. Foul), Krisch (87. Unsportlichkeit)
Ernst Happel Stadion, 1100 Zuschauer