Unser Frauenteam belegt den ausgezeichneten 4. Platz in der 2. Liga Süd/Ost und das gleich im ersten Jahr nach dem Aufstieg aus der Wiener Landesliga.
Mit nur wenigen Neuzugängen und beinahe mit dem gleichen Kader aus der Wiener Landesliga bzw. aus dem eigenen Nachwuchs startete das Projekt "Eingewöhnung 2. Liga".
Der Altersdurchschnitt von 17,7 Jahren deutete auf eine schwierige Saison hin. Die Qualität war zwar da, doch fehlte es an Routine beinahe auf jeder Position. Viele Spielerinnen feierten erst in der Vorbereitung ihr Debüt in einer Kampfmannschaft.
"Wir wussten ehrlich gesagt nicht was auf uns zukommen wird, das Hauptziel war: nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Erst während der Vorbereitung merkten wir langsam, dass wir in dieser Liga mehr als mithalten würden, wenn wir es schaffen würden im physischen Bereich zuzulegen", Aschot Movsesian - Trainer KM Frauen.
Gleich in der ersten Runde waren die Blau-Gelben zu Gast bei einem der Titelanwärter Horn SV (die auch tatsächlich am Ende der Saison Meister wurden). Nach einem spannenden Spiel gingen die Döblingerinnen mit 0:1 als Verlierer vom Platz. Danach folgten magere 4 Punkte aus den nächsten 4 Spielen. Nichtsdestotrotz war die Stimmung positiv und das Team wusste, dass früher oder später die Punkte kommen würden.
„Zu Beginn der Saison wussten wir noch nicht so ganz was uns in der 2. Liga erwartet. Deshalb haben wir es uns als Ziel gesetzt, in unserer ersten Saison die Liga kennenzulernen und uns an das höhere Niveau anzupassen. Die Eingewöhnung ist uns sehr gut gelungen und mit dem sensationellen vierten Platz nach der Hinrunde sind auch die Erwartungen an uns selber gestiegen", Pia Zimmer - Kaptain KM Frauen.
Nach der verdienten 1:3 Niederlage in der 5. Runde gegen den späteren Vizemeister USC Landhaus 1b, hat sich das Team endlich erfangen und konnte vor der Winterpause aus den anstehenden 6 Spielen 16 Punkte holen (5 Siege und ein Unentschieden). Somit stand am Ende der 4. Platz zu Buche mit dem niemand gerechnet hatte.
Im ÖFB Ladies Cup war leider in der 2. Runde Schluss. Nach dem klaren Sieg gegen Eggendorf (8:0) in der ersten Runde wartete mit Altenmarkt ein Bundesligist auf die Döblingerinnen. Vienna holte einen 0:2 Rückstand auf, kassierte aber kurz vor Schluss das bittere 2:3 aus einem Freistoß. Nach diesem Spiel merkten die Spielerinnen, dass sie auch mit der Bundesliga spielerisch mithalten können.
"Das Cup-Spiel gegen Altenmarkt hatte positive und leider auch negative Auswirkungen auf den Verlauf der Rückrunde. Es war gut für die Motivation und auch die Selbsteinschätzung, erzeugte aber ungewollt viel Druck auf das noch sehr junge Team. Auf einmal sprachen einige vom möglichen Meistertitel, wir waren ja nur 4 Punkte hinter Horn. Natürlich haben die Spielerinnen diese Erwartungen mitbekommen und haben sich daraufhin vielleicht die persönlichen Ziele etwas zu früh zu hoch gesteckt", Aschot Movsesian.
In der Winterpause kamen zwei Neuzugänge dazu, um für mehr Stabilität und Torgefahr zu sorgen. Die Vorbereitungsspiele konnten alle gewonnen werden - sogar gegen 3 Teams aus der Bundesliga. Doch wieder wartete Horn in der ersten Runde und setzte der Vienna die entscheidende Niederlage im Kampf um den Titel zu. Durch die gestiegenen Ziele und Erwartungen war die Enttäuschung der Niederlage deutlich zu spüren und der gesamte Schwung aus der Vorbereitung ging innerhalb von 90 Minuten verloren. Es folgte eine vermeintliche Niederlage gegen Magdalensberg und zwei Wochen später gegen Altera Porta. Somit waren die Träume endgültig dahin. Das Spiel gegen Altera Porta war besonders bitter, da sich zwei wichtige Spielerinnen in der Offensive schwer verletzt haben. Die ohnehin etwas dezimierte Offensivabteilung musste mit jungen Spielerinnen aus dem Nachwuchs ergänzt werden.
"Das war wohl unsere schwerste Phase in der Saison. Nur 3 Punkte aus 4 Spielen und viele Verletze kombiniert mit einigen Einberufungen in diverse Nationalteams. Die Niederlage gegen Altera Porta hatte zwar einen bitteren Nachgeschmack, sorgte aber für eine Trendwende. Wir konnten die Spielerinnen motivieren für unsere Verletzten alles zu geben und das taten sie auch", Aschot Movsesian
Im kommenden Heimspiel wurde Landhaus mit 3:0 klar geschlagen. Es folgten mehrere harte Spiele gegen LUV Graz, Altenmarkt 1b und Carinthians Spittal. Aus diesen wurden insgesamt 5 Punkte geholt. Danach erwachte der Vienna-Motor richtig und die Blau-Gelben erzielten 17 Tore in den letzten 3 Spielen. Das Highlight der Saison war das 3:3 gegen SKN St. Pölten II im Nachwuchszentrum. Somit konnte der 4. Platz wieder zurückerobert und verteidigt werden.
"Wir wussten, dass die Rückrunde noch schwieriger werden wird. Wir konnten unsere Leistungen bestätigen und unseren 4. Platz, mit dem wir in unserer ersten Saison in dieser Liga sehr zufrieden sind, auch am Ende der Saison behaupten. Dennoch wurden uns in dieser Saison auch unsere Schwächen aufgezeigt und wir wissen woran wir arbeiten müssen, um im nächsten Jahr noch weiter oben in der Tabelle zu stehen“, Pia Zimmer
Die Rückrunde startete leider mit mehreren Rückschlägen. Aber auch wie in der Hinrunde wurde das Team im taktischen und spielerischen Bereich von Spiel zu Spiel besser. Die Kräfte ließen verständlicherweise immer mehr nach, trotzdem holte Vienna die meisten Punkte erst nach ein paar Anlaufschwierigkeiten in der Hin- und Rückrunde.
"Im Vergleich zum Start der Hinrunde der Saison zeigte sich das Team nicht nur im Bereich des technischen, sondern vor allem auch im taktischen Verhalten und der körperlichen Konstitution stark verbessert. Ebenfalls erwähnt werden sollte, dass das Spiel gegen den Ball an Effizienz gewonnen hat und der Spielaufbau an Dynamik zunehmen konnte", Christian Schneider - Co-Trainer KM Frauen. In der Heimtabelle holten die Blau-Gelben sensationell den 1. Platz punktgleich mit Horn. Vienna darf sich laut Papier als der zweitstärkste Verein im Frauenfußball in Wien bezeichnen. Lediglich Landhaus/Austria Wien A und B stehen in der Tabelle bzw. Liga vor den Blau-Gelben. Auch die Torschützenkönigin kommt aus Döbling. Die erst vor kurzem 16 Jahre "alt" gewordene Sarah Mattner erzielte 17 Tore in nur 17 Spielen (sie verpasste 5 Spiele). Somit geht eine höchst erfolgreiche Saison zu Ende auf die alle sehr stolz sein können.
"Ich freue mich riesig darüber, mich als Torschützenkönigin der 2. Bundesliga Süd/Ost bezeichnen zu können. Dass ich in meinem Alter dies schon erlebe, ist für mich kaum vorstellbar. Dieser unvergessliche Moment sowie viele andere wunderschöne und lustige Ereignisse diese Saison habe ich vor allem meiner tollen Mannschaft, dem Trainerteam und, nicht zu vergessen, unseren treuen Fans zu verdanken. Danke für diese schöne Saison", Sarah Mattner - Torschützenkönigin KM Frauen
"Das war eine echt coole und lehrreiche Saison für uns. Wir haben etwas gebraucht, um uns an das Tempo der zweiten Liga zu gewöhnen, konnten aber spielerisch von Anfang an mithalten. Trotz vieler Ausfälle - hauptsächlich in der Offensive - sind wir an der 4. Stelle. Damit hat wirklich niemand gerechnet, ein großes Lob geht an die Spielerinnen und die Betreuer für die tolle Arbeit. Es freut mich auch sehr, dass einige Spielerinnen aus unserem Team wichtige Erfahrungen in diversen Nationalteams sammeln konnten. Das spricht für unsere ausgezeichnete Nachwuchsarbeit und sorgt für eine aussichtsreiche Zukunft der Kampfmannschaft. Wir freuen uns aber alle auch auf die Sommerpause, es war eine sehr lange Saison. Jetzt heißt es Batterien aufladen, an den richtigen Positionen die eine oder andere Verstärkung holen und neue Ziele in der kommenden Saison setzen", Aschot Movsesian - Trainer KM Frauen.
„Ich möchte mich bei den Spielerinnen bedanken. Sie wendeten trotz Arbeit, Studium und Schule viel Zeit für Training und vor allem für die Auswärtsspiele auf, waren mit vollem Einsatz bei der Sache, entwickelten einen Team Spirit und hatten die richtige Einstellung, die es in der höheren Liga braucht. Gratuliere an dieser Stelle zum 4. Platz. Für die tolle Saison bedanke ich mich beim Trainerteam, das hervorragend und professionell gearbeitet hat, beim Präsidium für die finanzielle Unterstützung und die vielmaligen Besuche bei den Spielen von Herrn Vizepräsidenten Hammerl, und nicht zu vergessen bei den Fans, die uns bei den Heimspielen unterstützten und uns auch bei den Spielen auswärts begleiteten.
Wir sind auf dem richtigen Weg und können gemeinsam noch viel erreichen“ Christa Hainzl - Sektionsleiterin Frauen