First Vienna FC -1894 : ASK Elektra 1:1 (0:1)
1300 Besucher wollten sich das Aufeinandertreffen der beiden Meisterschaftsfavoriten nicht entgehen lassen, bei Temperaturen um 30 Grad war ein heißes Duell vorprogrammiert. Bereits vor dem Spiel kam kurz Stimmung auf, als Vizepräsident Mag. Kurt Svoboda im Interview verkündete, dass die Uniqa den Vertrag mit der Vienna verlängert hat. Lange Gesichter hingegen gab es beim Studium der Aufstellung, Mensur Kurtisi konnte in diesem wichtigen Spiel wegen einer Verletzung nicht dabei sein. Im Sturm waren somit Konrad und Patrcio gesetzt, im Mittelfeld entschied sich Peter Hlinka für Iida, Kindig, Krisch und Korkmaz, Fucik, Bartholomay, Katzer und Lenko bildeten die Abwehr.
Das erste Highlight war die Choreographie der Fans anlässlich des 125. Geburtstags der Vienna. Eine Fahne über die halbe Tribüne, diese war noch ausgerollt als das Spiel angepfiffen wurde. Fast hatte man den Eindruck, die Spieler wollten abwarten, bis alle Zuschauer wieder freie Sicht auf das Spielfeld hatten, beide Teams agierten sehr zurückhaltend. Das sollte sich bald ändern, die erste Chance hatte die Vienna. Korkmaz bediente den aufrückenden Fucik, dessen Flanke versuchte Konrad per Kopf zu verwerten, der Ball flog jedoch neben das Tor.
Elektra mit erfolgreichem Pressing
Es war eine der wenigen Chancen, die die Gäste der Vienna in der ersten Hälfte zugestanden haben. Die Mannschaft von Alfred Niefergall zeigte genau jene Stärken, die man letzte Saison schon zur Kenntnis nehmen musste. Taktisch flexibel, kompakt in der Defensive und kompromissloses Zweikampfverhalten, wenn von Nöten eben auch mit Foulspiel. Nach 13 Minuten hatten die Gäste bereits 2 gelbe Karten gesehen. Damit hatte der ASK das Spiel rasch unter Kontrolle, hielt die Vienna von ihrem Tor fern und baute nach und nach Dominanz auf. Sobald es die Situation erlaubte, wurde die Vienna mit Pressing unter Druck gesetzt und zu Fehlern nahezu gezwungen.
Ein solcher leitete die erste große Chance der Gäste ein, nach Ballgewinn im Mittelfeld wurde rasch über die linke Seite angegriffen, in der Mitte lauerte bereits der stets präsente Ognyanov, der jedoch in diesem Fall eine Spur zu spät im Strafraum startete und somit nicht mehr an den Querpass kam. In der 35. Minute war Ognyanov jedoch erfolgreich. Nach einem zunächst abgewehrten Angriff von Elektra hatten die Gäste mit ihrem Pressing Erfolg, baute diesmal über die rechte Seite auf, Steiners präzise Flanke zur Mitte wurde vom bulligen Stürmer gekonnt verwertet.
Fast im Gegenzug kam die Vienna gefährlich in den Strafraum, Kindig konnte den Ball jedoch nicht kontrollieren, sofort war ein Verteidiger zur Stelle und konnte die Situation klären. Letztlich musste die Vienna froh sein, dass sie nicht noch den zweiten Treffer kassierten. Tahirovic konnte, obwohl von Verteidigern umgeben im Liegen Salomon bedienen, der plötzlich frei vor Hendl zum Abschluss kam, der Ball strich Zentimeter am Tor vorbei.
Erfolgreiche Umstellungen zur Pause
In der zweiten Hälfte kam bei der Vienna Schachl für den angeschlagenen Katzer ins Spiel, zudem ersetzte Babic Iida. Dieser Tausch hatte auch eine Systemumstellung zur Folge. Patricio agierte nun auf der Seite, Babic im Zentrum, nun bekam Blau-Gelb einen besseren Zugriff auf das Spiel. Die ersten Bemühungen verliefen noch ergebnislos, zum einen weil die Abstimmung noch nicht ganz vorhanden war. So wartete Babic vergeblich auf Konrads Lauf hinter die Abwehr, zum anderen agierte man fallweise einfach nicht schnell genug. Sobald man auch nur einen Augenblick zögerte, nahmen die Elektra Spieler die Gelegenheit zum Eingreifen wahr. In solchen Situationen wurde der Niveauunterschied zur 2. Landesliga mehr als augenscheinlich.
In der 55. Minute machte man aber alles richtig. Korkmaz schloss einen energischen Antritt mit einem präzisen Pass zur Mitte ab, Kindigs Schuss wurde noch von einem Verteidiger abgeblockt. Die Vienna setzte nach, Babic bediente Konrad. Der Stürmer löste sich mit einer eleganten Drehung von Ilic und brachte das Leder an Schwartz vorbei im Tor unter.
Nun war die Vienna endgültig im Spiel angekommen und hatte weitere gute Gelegenheiten. Bei einem Konter spielte Korkmaz auf Patricio, der jedoch etwas überhastet über das Tor schoss, nur wenig später scheiterte Korkmaz nach Idealpass von Kindig am gut herauslaufenden Schwartz. Auf der anderen Seite ging von den wuchtig vorgetragenen Angriffen Elektras immer wieder Gefahr aus. Die beste Chance vergab Chiorean freistehend mit einem Schuss knapp an der Kreuzecke vorbei.
Hitzige Schlussphase
In der 78. Minute überhitzte das ohnehin heiße Duell. Fucik wurde von Ilic bereits außerhalb des Spielfelds mit einem Ellbogencheck niedergestreckt, Ilic wurde dafür des Feldes verwiesen. Aber auch Fucik musste vorzeitig in die Kabine, da er sich nicht beruhigen konnte und seinen Kontrahenten mit wohl einigen nicht druckreifen Worten bedachte.
Allmählich beruhigten sich die Gemüter wieder, angesichts der dezimierten Teams war nun etwas mehr Platz, konnte eines der beiden Teams daraus einen Vorteil ziehen? Niefergall brachte Akande für Chiorean, der schnelle Außenbahnspieler sorgte auch umgehend für Unruhe in der Verteidigung der Vienna. Nach einer Flanke von Omoighe setzte Ognyanov einen Kopfball neben das Tor, wenig später konnte Bartholomay ein Zuspiel von Akande noch rechtzeitig vor Ognyanov abfangen. Elektra war in dieser Schlussphase öfters gefährlich vor dem gegnerischen Tor, den Matchball in allerletzter Sekunde hatte jedoch Patricio. Kindig setzte den Chilenen mit einem gefühlvollen Pass über die Abwehr hinweg in Szene, im Duell gegen Schwartz blieb der Keeper Sieger. Letztlich blieb es bei der gerechten Punkteteilung.
Aufstellung Vienna: Hendl; Lenko, Bartholomay, Katzer(46. Schachl), Fucik; Korkmaz(84. Ehrnhofer),Krisch, Kindig, Iida(46.Babic); Patricio, Konrad
Torfolge: 0:1 (36.) Ognyanov; 1:1 (55.) Konrad
Gelbe Karten für Vienna: Patricio (45. Foul), Krisch (47. Foul), Lenko (53. Foul), Ehrnhofer (90+1. Foul)
Rote Karte: Fucik (78. Beleidigung)
Naturarena Hohe Warte, 1302 Zuschauer