First Vienna FC 1894 - Post SV 3:0 (0:0)
Die Feierlichkeiten zum Jubiläum sind vorüber, der Sommer ebenso, zurück zum grauen Ligaalltag? Von der Wetterseite betrachtet ja, für ein Fußballspiel waren die die Bedingungen aber nahezu optimal. Angenehme Temperaturen und auch kein störender Regen. 865 Zuschauer kamen in die Naturarena um unsere Mannschaft dabei zu unterstützen, den Ligaalltag in Blau-Gelben Glanz zu tauchen.
Angesichts der Verletzungen von Katzer, Korkmaz und natürlich Demic waren die Optionen für die Aufstellung etwas reduziert, es begann die gleiche Elf wie beim Sieg am Wienerberg. Kurtisis Einsatz von Beginn an wollte man noch nicht riskieren, immerhin er nahm auf der Bank Platz. Fucik stand nicht im Kader.
Auftaktchance vergeben
Post SV begann wie erwartet defensiv, in der eigenen Hälfte dicht gestaffelt mit einer Viererkette unterstütz von 5 Mittelfeldakteuren und selbst der Stürmer positionierte sich zunächst im Bereich der Mittellinie um entsprechend rasch in der Defensive aushelfen zu können. Der erste Angriff der Vienna ließ erkennen, wie man dieses Abwehrbollwerk umgehen könnte. Ein gut koordinierter Pass ins Loch hinter die Abwehr, Konrad stand frei vor Tormann Milosevic, scheiterte mit seinem Schuss aber am Keeper. Ein fast perfekter Auftakt, der Hoffnung auf mehr machte.
Gut organisierte Gästedefensive
Hoffnungen, welche vorerst nicht erfüllt werden konnten. Post SV verteidigte geschickt, engte die Räume im Zentrum effektiv ein und ließ ähnliche Situationen wie zu Beginn kaum mehr zu. Dies versuchte die Vienna mit Angriffen über die Flügel zu umgehen, was die eine oder andere durchaus gefährliche Situation brachte, letztlich aber allenfalls Eckbälle einbrachte. Ganz außer Acht ließ die Vienna die Option des Passes in den Rücken der Abwehr nicht, in diesen Fällen reagierte die Viererkette der Postler aber geschickt und ließ die Blau-Gelben wiederholt ins Abseits laufen. Einem Treffer von Schneider in der 16. Minute wurde solcherart die Anerkennung versagt.
Offensiv bekam man von den Gästen wenig zu sehen, wobei entsprechende Bemühungen durchaus erkennbar waren, sie konnten sich gegen die Vienna Abwehr jedoch nicht entscheidend in Szene setzen. Hendl musste in der 39. Minute bei einem Fernschuss von Kapitän Ristic erstmals eingreifen.
Torlos in die Pause
Kurz vor der Pause wurde Patricio nach Zuspiel von Babic in aussichtsreicher Position wegen Abseits zurückgepfiffen. Die erste Hälfte endete so wie so wie sie begonnen hatte, mit einer guten Chance für die Vienna nach einem Lochpass hinter die Abwehr. Aus ganz ähnlicher Position wie Konrad zu Beginn wollte Kindig dem Tormann keine Abwehrchance geben, der Ball flog an der langen Ecke vorbei.
Beide Teams kamen unverändert aus der Kabine, somit blieb auch die taktische Ausrichtung nahezu unverändert. Einzige Änderung, Post SV versuchte insgesamt etwas aufzurücken, die Viererkette war nun weiter vorne platziert. Die Konsequenz waren 4 Abseitspfiffe innerhalb der ersten 5 Minuten, allesamt knappe Entscheidungen. Post SV nahm also etwas mehr Risiko und hatte auch die erste gute Gelegenheit in der 2. Hälfte. Bei einem Schuss von Reitsamer musste sich Hendl schon gehörig strecken.
Auf der anderen Seite eroberte Konrad mit gutem Forechecking den Ball, der zu Patricio kam. Der Chilene zögerte mit einem möglichen Abspiel auf Konrad wohl wegen der Gefahr eines Abseitspfiffes und versuchte es dann selbst mit einem Schuss auf die lange Ecke. Milosevic war abermals aufmerksam und ließ sich nicht bezwingen.
Erfolgreiche Umstellungen
In der 56. Minute kam Kurtisi für Schneider auf das Feld. Lenko rückte auf der Seite in die Offensivposition, Vienna stellte auf eine 3er Abwehr um. Diese Umstellung belebte das Spiel der Vienna sichtlich. Es wurde nun versucht mit dynamischem Kurzpassspiel die Abwehr auszuhebeln, was dazu führte, dass der Gegner seine Aufmerksamkeit mehr ins Zentrum verlagerte. Lenko auf der Seite bekam nun mehr Raum und wusste diesen zu nützen. In der 59. Minute scheiterte Konrad mit einem Kopfball nach Lenko Flanke am Keeper, in der 67. Minute bediente Lenko den freistehenden Stürmer optimal, abermals scheiterte Konrad am stark reagierenden Milosevic. Diese Aktion war jedoch noch nicht zu Ende, Konrad setzte nach, fischte den Ball noch vor der Toroutlinie, und spielte zurück auf Patricio, der mit einem satten Schuss ins lange Eck die Fans erlöste. Endlich war der Bann gebrochen.
Wenig später hatte Konrad das 2:0 auf den Füßen, alleine vor Keeper Milosevic umkurvte er zwar den Tormann, hatte dabei aber den Schwung verloren und wurde etwas abgedrängt. Sein Schuss aus nicht mehr optimaler Position verfehlte das Ziel.
Danach gab es aufgrund von kleineren Verletzungen und Spielerwechseln zahlreiche Unterbrechungen, der Spielfluss ging verloren, zudem ließ Post SV erkennen, dass man keineswegs nur auf Schadensbegrenzung bedacht war, sondern noch einen Punkt holen wollte. Fast hatte man den Eindruck, bei der Vienna herrschte ob dieser Wandlung beim Gegner Unentschlossenheit, wie man darauf reagieren sollte. Plötzlich sah man sich mit Pressing konfrontiert, dementsprechend öffneten sich aber auch Räume. In dieser Situation wurde nun die individuelle Überlegenheit der Blau-Gelben sichtbar, die Angriffsbemühungen der Gäste hatte man unter Kontrolle, die Räume wurden in den Konterangriffen genutzt.
Kurtisi knapp am Hattrick vorbei
In der 84. Minute enteilte Lenko nach tollem Pass von Babic der aufgerückten Abwehr, mit einem uneigennützigen Pass auf Kurtisi leitete er die Entscheidung in diesem Spiel ein. Kurtisi ließ sich diese Chance nicht entgehen. Kaum zwei Minuten später rollte der nächste schnelle Angriff, diesmal über die rechte Seite, Babic auf Ehrnhofer, dieser servierte Kurtisi den Ball einschussgerecht. Abermals ließ der Stümer dem Torhüter keine Abwehrchance.
In der 90. Minute kam Martin Stehlik für Lenko ins Spiel. Auffällig nicht nur, dass er die Kapitänsschleife übernahm, sondern auch seine Spielfreude. Er legte ideal auf Kurtisi auf, der in dieser Situation aber etwas die Konzentration vermissen ließ und die Chance auf einen lupenreinen Hattrick verpasste. Es blieb beim letztlich nie gefährdeten und verdienten 3:0 Sieg. Die geforderten 3 Punkte wurden geholt, abermals konnte man in der zweiten Hälfte zulegen.
Aufstellung Vienna: Hendl; Lenko (90. Stehlik), Bartholomay, Schachl, Ehrnhofer; Krisch; Schneider (56. Kurtisi), Kindig, Babic (87. Van Zaanen), Patricio; Konrad
Torfolge: 1:0 (67.) Patricio; 2:0 (85.) Kurtisi; 3:0 (87.) Kurtisi
Gelbe Karten: Konrad (80. Unsportlichkeit)
Naturarena Hohe Warte, 865 Zuschauer
U23 tobte sich aus
Im Anschluss an die Partie der Kampfmannschaft waren die blau-gelben Youngsters im Einsatz und feierten gegen die Altersgenossen vom Post SV ein 10:0 (6:0) Schützenfest wobei Aleksandar Prvulovic mit einem lupernreinen Hattrick für die 3:0 Führung sorgte und der in der Pause eingewechselte Michael Werdenich, in den beiden vergangenen Saisonen jerweils Liga-Torschützenkönig der U 15 und U 16, mit fünf Treffern seine Qualitäten im Abschluss untermauerte. Die restlichen Tore erzielten Laurin Kratochwil und Sali Vinca.
Gratulation an die Truppe von Trainer Alexander Zellhofer.