SV Donau : First Vienna FC 3:3 (1:1)
Es herrschte Kaiserwetter am Kaiserwasser, dementsprechend war auch der Zuschauerzuspruch. 900 Besucher sorgten auf dem kleinen aber feinen Donauplatz für eine tolle Atmosphäre. Donau begann, wie man es erwarten durfte mit reichlich Selbstvertrauen, die Vienna wollte sich zunächst zu keinen Fehlern hinreißen lassen.
Selbstbewußte Heimelf
Erstmals begann man mit einer Dreierkette in der Abwehr, Krisch mit Schachl und Bartholomay, Lenko und Ehrnhofer waren im Mittelfeld auf den Seiten aufgestellt. Kindig und Babic, sowie Kurtisi sollten für die beiden Stürmer Konrad und Patricio die Aufbauarbeit leisten. In den ersten Minuten war zunächst die Defensive mehr beschäftigt, Donau konnte den etwas zu vorsichtig angesetzten Spielaufbau der Vienna unterbinden und setzte bei Ballgewinn mit schnellen Angriffen Nadelstiche. In der 4. Minute hatte Günes bereits eine Gelegenheit, schoss aber daneben. In der 8. Minute baute die Heimelf nach Balleroberung schnell über die rechte Seite auf, die Flanke von Lombas in den Strafraum konnte trotz Überzahl nicht verteidigt werden. Bejtovics Kopfball senkte sich hinter Hendl zur umjubelten Führung ins Netz.
Ausgleich durch Patricio
Langsam kam die Vienna besser ins Spiel und auch zu ersten Chancen. Zunächst kam Krisch nicht ganz an eine Freistoßflanke von Lenko heran, Patricio fehlten bei einer Flanke von Ehrnhofer ebenso ein paar Zentimeter um das Leder kontrolliert Richtung Tor zu bringen. Die ersten gefährlichen Angriffe liefen also über die Seiten, Angriffe durch die Mitte ließ die beherzt agierende Defensive der Kaisermühlner kaum zu. In der 16. Minute schaffte es Konrad doch, er setzte sich im Strafraum durch. Für einen Abschluss geriet er dabei weit links zu knapp an die Toroutlinie, mit einer gefühlvollen Flanke bediente er daher den auf der langen Ecke lauernden Patricio. Der Chilene besorgte per Kopf den Ausgleich.
Kampfbetontes Spiel
In der Folge bekamen die Zuschauer ein rassiges Spiel mit vielen Zweikämpfen zu sehen, klare Torchancen gab es dabei jedoch nur wenige. Die Beste hatte Ehrnhofer nach einem Eckball, per Kopf setzte er das Leder knapp über das gegnerische Tor. Die Vienna hatte mehr Ballbesitz, versuchte auch Druck auf den Gegner auszuüben, musste aber jederzeit auf die schnellen Gegenangriffe aufpassen. Letzteres gelang soweit ganz gut, wenn auch bei Flanken in den Strafraum immer wieder Schwierigkeiten erkennbar waren. Druck auf den Gegner auszuüben gelang indes nur unzureichend, dazu schlichen sich im Passspiel zu viele kleine Fehler ein, im Zweikampfverhalten wirkte die junge Elf von Trainer Jusic resoluter. Somit fielen bis zur Pause keine weiteren Tore.
Entschlossener Beginn nach der Pause
Trainer Hlinka dürfte den Spielern in der Halbzeit einiges zu sagen gehabt haben, der SV Donau war bereits wieder voller Tatendrang aus den Kabinen zurückgekehrt und musste noch auf die Blau-Gelben warten. Diese kehrten in unveränderter Formation auf den Platz zurück, jedoch mit sichtlich mehr Entschlossenheit. Die Angriffe wirkten nun konkreter, die Heimelf wurde nun wirklich unter Druck gesetzt. So verfehlte Lenko das Ziel knapp, nachdem Konrad Ehrnhofers Flanke nicht erreicht hatte.
Dennoch wäre Donau fast wieder in Führung gegangen, ein nahezu identer Angriff wie der Führungstreffer, diesmal konnte Hendl den Kopfball von Bejtovic gerade noch über die Latte drehen. Bereits im Gegenzug hatte die Vienna die Möglichkeit, Konrad verlängerte per Kopf auf Patricio, der sich gegen die Verteidiger letztlich nicht durchsetzen konnte. Nach einem sehenswerten Angriff über mehrere Stationen kam Kurtisi frei zum Schuss, er schoss jedoch über das Tor.
In der 55. Minute gelang der Vienna doch der Führungstreffer. Diesmal gelang der Angriff durch die Mitte, Kurtisis erster Versuch Konrad einzusetzen wurde noch abgefangen, der Ball kam wieder zu Kurtisi, der zweite Versuch passte, Konrad ließ sich die Chance nicht entgehen.
Die Vienna setzte nach. Patricio spielte den Ball von der rechten Seite zu Kindig auf, dessen Schuss traf Scherzadeh im Strafraum an der Hand. Den dafür diktierten Elfmeter verwertete Kurtisi in der 58. Minute.
Zu passive Ergebnisverwaltung von Donau bestraft
3 Minuten später fehlte zum 4 Treffer nicht viel, eine schnelle Kombination ausgehend von Ehrnhofer über Patricio und Kurtisi brachte Konrad in eine gute Abschlussposition, Keeper Joso konnte den Schuss jedoch gerade noch abwehren. In den folgenden Minuten hatte man das Gefühl, dieses Spiel war entschieden, Doanu wirkte angeschlagen, die Vienna gewann nun auch mehr Zweikämpfe. Stehlik kam für Babic ins Spiel, und hatte sogleich das 4:1 am Fuß. Joso hielt den gut auf die kurze Ecke angetragenen Schuss. Die Blau-Gelben ließen zusehends die Konsequenz in den Angriffen vermissen, mehr und mehr schaltete die Mannschaft in einen Verwaltungsmodus. Dies ging zu Lasten der Konzentration und Konsequenz, Donau witterte nochmals eine Chance heranzukommen.
In der 81. Minute lancierten der eingewechselte Jetishi und Bejtovic einen schnellen Angriff, Kindig konnte Jetishi vorerst noch am Torschuss hindern, im darauffolgenden Getümmel im Strafraum reagierte Jetishi jedoch am schnellsten und schob das Leder am verdutzten Hendl vorbei ins Netz. Donau glaubte nun wieder an seine Chance, bei der Vienna war indes die Verunsicherung erkennbar. So kam es, wie es fast kommen musste. Günes setzte sich auf der rechten Angriffsseite durch, seine Flanke zur Mitte erreichte einmal mehr Bejtovic mit dem Kopf, der SV Donau durfte über den Ausgleich in der 85. Minute jubeln.
Die Schlussminuten, inklusive 4 Minuten Nachspielzeit waren nun von hektischen Bemühungen der Vienna geprägt, die zuvor schon sicher geglaubten 3 Punkte doch noch zu holen. Kurtisi hatte dann auch das 4:3 auf dem Fuß, schoss abermals über das Tor. Es blieb die einzige nennenswerte Chance in dieser Schlussphase, Donau behielt im Wesentlichen den Überblick und brachte letztlich verdient das Unentschieden über die Zeit.
Es war für unsere Anhänger eine Achterbahn der Gefühle. Nach einem zu respektvollen Beginn konnte die Mannschaft vor allem zu Beginn der zweiten Hälfte die Favoritenrolle bestätigen. Mit der vermeintlich klaren Führung unterschätzte man den Gegner vollkommen und verschenkte so wertvolle Punkte.
Aufstellung Vienna: Hendl; Bartholomay, Krisch, Schachl; Ehrnhofer, Kindig; Babic (70. Stehlik), Kurtisi, Lenko (78. Van Zaanen); Konrad, Patricio
Torfolge: 1:0 (8.) Bejtovic; 1:1 (16.) Patricio; 1:2 (55.) Konrad; 1:3 (58. Elfmeter) Kurtisi; 2:3 (81.) Jetishi; 3:3 (85.) Bejtovic
Gelbe Karten: Ehrnhofer (76. Foul); Stehlik (83. Foul)
Donau, 900 Zuschauer
U 23 - Express lief auf Hochtouren
Die 2. Mannschaft des First Vienna FC 1894 deklassierte auf Kunstrasen im Vorspiel zur der Partie der Kampfmannschaften SV Donau mit 13:1 (6:0), war dabei von der ersten bis zur letzten Minute in allen Belangen überlegen, spielte mit dem inferioren Gegner Katz und Maus und hätte bei mehr Konsequenz im Abschluss weitaus höher gewinnen können. Trainer Alexander Zellhofer konnte mit der Spielfreude und der Laufarbeit seiner jungen Truppe sehr zufrieden sein.
Tore für die Blau-Gelben: Aleksandar Prvulovic (5, davon ein Hattrick), Michael Werdenich (3, ebenfalls Hattrick), Leon Lux (3, ebenfalls Hattrick), Stefano (erstmals bei der U 23, er eröffnete den Torreigen) und Mert Kol.