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Späte Tore retten Aufstieg im Wiener Landescup

30. Oktober 2019 | Kampfmannschaft zur Übersicht >

In der 2. Runde des Wiener Landescups kam es wie letzte Saison zu einem Aufeinandertreffen mit dem FV Wien Floridsdorf. Von der Ausgangsposition eine klare Angelegenheit, hatte letzte Saison die Vienna doch als klassentieferer Verein einen Kantersieg den letztjährigen Stadtligisten gefeiert. Diesmal kam man als Tabellenführer der Stadtliga zu dem im Neuaufbau befindlichen Verein, der in der 2. Landesliga an Vorletzter Stelle rangiert.

Es wurde rotiert

Dass Peter Hlinka bei dieser Ausgangslage einigen Spielern eine Pause gönnte und somit anderen Gelegenheit gab, sich zu beweisen, war zu erwarten. Dass er den Gegner durchaus ernst nahm, war der Aufstellung jedoch ebenso zu entnehmen, Kurtisi und Patricio sollten im Sturm rasch für klare Verhältnisse sorgen, Schneider und Iida auf den Seiten, Stefano und Kindig zentral waren für die Unterstützung dieses Vorhabens aufgestellt. Die Verteidigung mit Krisch und Schachl sowie Fucik und Ehrnhofer auf den Seiten sollten von hinten heraus Druck aufbauen. Soweit die Theorie, in der Praxis lief das nicht ganz wie erhofft.

Vergebliche Bemühungen in der ersten Hälfte

In der ersten Hälfte igelte sich die Heimelf in der eigenen Hälfte ein, baute 2 dicht gestaffelte Abwehrreihen auf, die mit viel Herz ihren Tormann vor gefährlichen Situationen bewahren sollte. Das gelang ihnen durchaus gut, so kam die Vienna trotz gefühlten 80% Ballbesitz zu vergleichsweise nur wenigen klaren Torchancen. Die ersten Gelegenheiten entsprangen ruhenden Bällen, so setzte Kurtisi einen Freistoß von der Strafraumecke über das Tor. Für die erste gute Gelegenheit aus dem Spiel heraus mussten die Fans bis zur 11. Minute warten, nach einem Angriff über die rechte Seite und der Flanke zur Mitte köpfte Schneider in die Arme von Keeper Tahir.

Der Vienna konnte man das Bemühen um variablen Angriffsfußball gar nicht absprechen, es wurde sowohl über die Seiten agiert, als auch versucht in der Mitte Lücken zu finden, die Spieler rotierten, den letzten Nachdruck und Entschlossenheit indes konnten die Fans nicht spüren. Mitunter war es ein Pass zu viel, oder wurde mit dem Schuss den entscheidenden Moment gewartet, sodass sich der Gegner beherzt in den Weg stellen konnte. In solchen Spielen ist einfach Geduld gefragt, nur zeigte man ein Stück weit zu viel Geduld?

In der ersten Hälfte fiel der ersehnte Treffer jedenfalls nicht, am nächsten kam Patricio mit einem Fallrückzieher an die Latte, Kurtisi schoss einmal aus guter Position am Tor vorbei, ebenso Fucik, dem der Ball über den Rist rutschte. Krisch verfehlte im Anschluss an einen Eckball das Tor knapp, ein paar Chancen es ja, nur genutzt wurden sie nicht. Die Heimelf kam überhaupt nur 2 Mal nennenswert in den Angriffsmodus, beider Versuche wurden von der Abwehr mühelos abgefangen.

Blitzstart in die zweite Hälfte

Wechsel gab es in der Halbzeit keine, wohl aber vermutlich ein paar deutliche Worte des Trainerteams. Die Matchuhr war noch gar nicht aktiviert, als Patricio einen Schnitzer der gegnerischen Abwehr nützen konnte. Der Tormann und ein Verteidiger waren sich uneins, wer nun zum Ball gehen sollte, Patricio reagierte schnell und spitzelte das Leder ins Netz. Es dauerte einige Minuten bis die Matchuhr aktiviert worden war und der neue Spielstand ersichtlich war, in dieser Zeit hätte auch bereits das zweite Tor fallen können, ja eigentlich müssen. Einen Eckball von Iida vor das Tor beförderte Schachl aus kurzer Distanz über die Latte.

Die Hoffnung auf den nun von den Fans erwarteten Torreigen erfüllte sich nicht. Zum einen ließen die Floridsdorfer keine Resignation ob des unglücklichen Gegentreffers erkennen und verteidigten nach wie vor beherzt und kompakt, zum anderen blieb die Vienna um und im Strafraum zu umständlich und mitunter fast zaghaft.

Pflichtspieldebuts von Brownlow und Prvulovic 

In der 66. Minute feierte Patrick Brownlow sein Debut in der Kampfmannschaft, er kam für Fucik, 5 Minuten danach folgte Aleksandar Prvulovic für Kurtisi. Diese Wechsel fielen in eine Phase, wo der Vienna nicht viel gelang, die Heimelf indes mutiger wurde. Die Verteidigung versuchte nun etwas weiter vorne zu agieren, ohne dabei aber entscheidend Räume zu öffnen. Im Zuge eines Freistoßes von der linken Seite kam ein Floridsdorfer zum Kopfball, der jedoch über das von Hendl gehütete Tor flog. Zwei durchaus gefährlich anmutende Pässe wurden wegen Abseits zurückgepfiffen.

Spannende Schlussminuten mit Happy End

In der 86. Minute wurde die Vienna für ihre Passivität tatsächlich bestraft. Abermals war es ein weiter Pass aus der Tiefe auf die rechte Seite. Kenta Sato war diesmal nicht im Abseits, überlegt schob er den Ball an Hendl vorbei zum Ausgleich ein. Der Jubel bei den Floridsdorfern kannte keine Grenzen.

Mitten in den noch nicht verhallten Jubel der Gastgeber und die verständlichen Unmutsäußerungen mancher Vienna Anhänger gelang den in weiß angetretenen Blau-Gelben doch noch der entscheidende Spielzug. Schneider spielte schnell auf Prvulovic, der zu Patricio weiterleitete. Der Chilene überwand den Keeper in der 89. Minute. In der Nachspielzeit gelang dann Prvulovic noch das 3-1, sein Debuttreffer in der Kampfmannschaft war aus Sicht der Fans ein versöhnlicher Abschluss eines nicht nach Wunsch verlaufenen Fußballabends. Der jungen Mannschaft vom FV Wien Floridsdorf darf man uneingeschränkt Respekt für eine tolle, einsatzfreudige, aber jederzeit faire (eine gelbe Karte) Leistung zollen.

 

Aufstellung Vienna: Hendl; Fucik (66. Brownlow), Krisch, Schachl, Ehrnhofer; Schneider, Stefano, Kindig, Iida; Patricio, Kurtisi (71. Prvulovic)

Torfolge: 0:1 (48.) Patricio; 1:1 (86.) Sato; 1:2 (89.) Patricio; 1:3 (90+2.) Prvulovic

Gelbe Karten:  Krisch (43. Foul)

Nord Wien, 250 Zuschauer