SV Gerasdorf Stammersdorf - First Vienna FC 1894 0:5 (0:1) -> Video
In der 14. Runde musste unser Team zum SV Gerasdorf Stammersdorf, dem 5. der Liga. Man war gewarnt, hatte es doch in dieser Saison bislang kein Team geschafft, alle 3 Punkte mitzunehmen. Auch unsere aktuell schärfsten Konkurrenten mussten Federn lassen. Auf der anderen Seite konnte unsere Mannschaft nach den letzten Resultaten voller Selbstvertrauen an die Aufgabe herangehen, daran sollte auch der Ausfall von Jiri Lenko nichts ändern.
Starker Beginn mit Führungstreffer belohnt
Tat es auch nicht, in den ersten Minuten zeigte die von Peter Hlinka nominierte Elf, dass sie der Favoritenrolle vollauf gerecht werden wollte. Konzentriert, mit Pressing und die Zweikämpfe annehmend, präsentierte sich Blau-Gelb. Anstelle von Lenko spielte Ehrnhofer auf der linken Seite, rechts verteidigte etwas überraschend Stehlik, offensiv agierte auf dieser Seite Fucik. Über diese rechte Seite liefen dann auch die ersten Angriffe. Die erste Chance hatte Kurtisi nach 2 Minuten, sein Schuss fiel jedoch noch zu schwach aus. In der 4. Minute landete der Ball erstmals im Tor, nach erfolgreichem Pressing spielte Kurtisi auf Konrad, der mit einer Direktabnahme Torhüter Mistelbauer überhob. Ein schönes Tor mit dem Makel, dass es nicht zählte, da Konrad knapp im Abseits stand.
Nach etwa 10 Minuten kam die Vienna erstmals auch über die linke Seite, Korkmaz setzte sich energisch durch, spielte gut zu Babic auf, dessen Schuss noch zur Ecke abgeblockt werden konnte. Kurz darauf gelang Bartholomay nach einem weiteren Eckball der Abschluss nicht optimal, Torhüter Mistelbauer hatte mit dem Schuss keine ernsthaften Schwierigkeiten. Die Dominanz der Anfangsphase wurde in der 18. Minute belohnt. Babic spielte einen Idealpass in die Gasse, Kurtisi alleine vor Mistelbauer ließ sich diese Gelegenheit zur Führung nicht entgehen.
Gerasdorf kommt besser ins Spiel
Es war wohl die beste Anfangsviertelstunde der Saison, Gerasdorf war so gut wie nicht vorhanden, erst nach diesem Führungstreffer konnte die Elf von Werner Hasenberger ihre Qualitäten andeuten. Bemühungen mit einer höher stehenden Abwehr und Zweikämpfen im Mittelfeld ins Spiel zu kommen, hatten nun zumindest Teilerfolge, wie ein erster Vorstoß über die linke Seite bestätigte. Die gute Flanke von Sramek in den Rücken der Abwehr fand allerdings keinen Abnehmer. Gefährlicher blieb die Vienna, ein Tor von Konrad wurde wegen vorangegangenen Foulspiel von Fucik nicht gegeben, ein Treffer von Kurtisi blieb die Anerkennung aufgrund einer Abseitsstellung verwehrt. Es war nicht die einzige Abseitsstellung, eine Folge des risikoreicheren Spiels der Heimelf, das in der ersten Hälfte ohne Folgen blieb.
Die Schlussminuten der ersten Hälfte war zweifellos die stärkste Phase der Gastgeber. Kazan war einmal als Libero gefordert, er war bei einem weiten Pass rechtzeitig aus dem Tor geeilt und bereinigte die Situation, wenig später pflügte er eine Freistoßflanke sicher herunter, knapp vor dem Pausenpfiff hatten die Gerasdorfer ihre beste Chance. Im Zuge eines energisch vorgetragenen Angriffs über die rechte Seite und der darauffolgenden Flanke erreichte ein Gerasdorfer den Ball nicht voll mit dem Kopf, Kazan konnte die gefährliche Situation entschärfen.
Gala mit 4 Toren in 17 Minuten
Diese letzten Minuten des ersten Durchgangs dürften nicht ganz nach dem Geschmack des Trainerteams gewesen sein, wie sich nach Anpfiff der zweiten Hälfte umgehend zeigte, wurden aber die richtigen Worte gefunden. Die Vienna begann ausgesprochen druckvoll, die erste Chance ließ Kurtisi aus. Gleich darauf brachte Fucik in aussichtsreicher Position den Ball nicht unter Kontrolle, in der 50. Minute machte er es besser. Aus dem eigenen Strafraum heraus spielte Bartholomay einen schönen Pass auf die Seite zu Stehlik, mit Direktspiel über Konrad wurde Fucik auf die Reise geschickt. Dieser zündete den Turbo, zog unwiderstehlich von der rechten Seite in die Mitte und setzte das Leder in die Maschen.
Gerasdorf wollte antworten, konnte auch einen Freistoß auf halblinker Seite herausholen, der direkt angetragene Versuch konnte Kazan indes nicht überraschen. Diese Aktion war keineswegs ein Zeichen einer Wende, im Gegenteil die Vienna ließ nicht locker. Mit zügigem und variablem Direktspiel stellte man den Gegner vor Probleme. In der 57. Minute wurde Kurtisi freigespielt. Beim Versuch Mistelbauer zu umspielen geriet er etwas zu weit zur Torlinie um selbst abzuschließen, ein Pass auf Korkmaz war die Lösung. Ein Haken und ein satter Schuss ins kurze Eck bedeuteten das 3:0. Auf das vierte Tor mussten die Fans kaum eine Minute warten, mit einem Hechtkopfball verwertete Konrad eine Flanke von Kurtisi. Ein perfekter Freistoß von Kurtisi in die Kreuzecke rundete diese Galaviertelstunde stilvoll ab.
Resultat sicher verwaltet
Fortan ließ es die Vienna gemächlicher angehen und verwaltete den komfortablen Vorsprung. Im Mittelfeld ging man nicht mehr mit letztem Risiko in die Zweikämpfe, auch der eine oder andere Fehlpass schlich sich nun ein. In der Defensive blieb die Konzentration im Wesentlichen erhalten, lediglich in der 74. Minute ließ man Vittner im Strafraum zu viele Freiheiten, er setzte den Ball an die Stange, von dort sprang der Ball in Kazans Hände.
Mittlerweile war Iida für Korkmaz in das Spiel gekommen, für die letzten 10 Minuten kam Patricio für Konrad ins Spiel. Die Schnelligkeit des Chilenen wollte man noch mit entsprechenden Pässen in die Tiefe nützen. Mehr als eine Dezimierung des Gegners resultierte daraus nicht mehr. In der 87. Minute konnte Kilian den quirligen Stürmer nur regelwidrig stoppen und wurde wegen Torraubs des Feldes verwiesen. Den daraus resultierenden Freistoß setzte Ehrnhofer neben das Tor.
Mit der vielleicht besten Saisonleistung, besonders die ersten 15 Minuten der beiden Hälften waren beeindruckend, ist der Herbstmeistertitel bereits eine Runde vor Ende gesichert.
Aufstellung Vienna:
Kazan; Ehrnhofer, Bartholomay, Krisch, Stehlik (84. Schneider); Korkmaz (70. Iida), Kindig, Babic, Fucik; Konrad (79. Patricio), Kurtisi
Torfolge (Video):
0:1 (18.) Kurtisi; 0:2 (50.) Fucik; 0:3 (57.) Korkmaz; 0:4 (58.) Konrad; 0:5 (62. Freistoß) Kurtisi.
Gelbe Karten für Vienna: Babic (32. Foul); Konrad (63. Foul)
Gerasdorf, 558 Zuschauer
Auch die U 23 praktisch Herbstmeister
Die Vienna U 23 sicherte sich mit einem 4:1 (0:0) Erfolg bei SV Gerasdorf Stammersdorf die Winterkrone.Die Blau-Gelben führen mit sechs Zählern vor dem ASV 13 (1 Spiel weniger, Tordifferenz + 27) gegen den es am kommenden Freitag um 17:30 Uhr auf der Hohen Warte zum absoluten Schlager kommt. Selbst mit einer Niederlage kann die Vienna dank der wesentlich besseren Tordifferenz (+ 59) nicht mehr von der Spitze verdrängt werden. Tenor in der Mannschaft: "Wir wollen natürlich auch diese Begegnung gewinnen und vor allem ungeschlagen in die Winterpause gehen".
Auf dem holprigen Geläuf und bei starkem Winf tat sich die Truppe von Trainer Alex Zellhofer in der ersten Hälfte gegen die einsatzfreudigen, aber spielerisch limitierten Heimischen recht schwer. Auch mehr Ballbesitz ab der 20. Minute brachte nichts ein, echte Chancen blieben Mangelware. So ging es torlos in die Pause.
Einige gelungene Auswechslungen und drei schnelleTreffer binnen sieben Minuten entschieden in der Folge die Partie. Der eingewechselte Laurin Kratochwil brachte seine Farben 1:0 in Führung (47.) und die beiden Goalgetter Aleksandar Prvulovic (52.) und Michael Werdenich (54.) erhöhten auf das komfortable 3:0. Auch der vermeidbare Gegentreffer brachte die Blau-Gelben nicht aus der Fassung, Prvulovic machte mit dem 4:1 (76.) endgültig alles klar.
Übrigens: Der im Sommer verpflichtete junge Bosnier Dobrica Tegeltja feierte nach langer Verletzungspause sein Debüt.
Aufstellung Vienna:
Jäger; Gerstl (ab 55. Strohmayer), Kurz, Sommerer (ab 46. Kratochwil), Reisek; Zechmeister; Nikolic (ab 46. Kitenge), Tegeltja (ab 46. Lux), Kol; Werdenich, Prvulovic.