Rückblick zum Fan-Abend mit Trainer Peter Hlinka und Sportdirektor Mecki Katzer
Am 27. November 2019 war es wieder soweit. Der First Vienna FC 1894 lud zum Fan- und Infoabend in die VIP-Räumlichkeiten der Naturarena Hohe Warte.
Unser Sportdirektor Markus Katzer und unser Trainer Peter Hlinka berichteten über aktuelle sportliche Themen, gaben einen Ausblick in die Zukunft und standen allen Interessierten für Fragen zur Verfügung.
Hier einige Aussagen unserer sportlichen Leitung:
… über die aktuelle Situation:
Markus Katzer:
„Sportlich ist zwar von den Ergebnissen alles immer richtig gut gelaufen. Wir haben zwei Unentschieden die unnötig waren, das war das 3:3 gegen Donau auswärts und das 2:2 gegen Mannswörth. Sonst sind wir ergebnistechnisch 100 prozentig im Soll. Das wir vielleicht nicht immer den Fußball gespielt haben den wir jetzt zum Schluss gezeigt haben, das wissen wir selber. (...)
Was wir aber auch anbringen wollen ist, wir haben natürlich gemerkt, dass oft eine große Unzufriedenheit herrscht, obwohl wir gewonnen haben. Wir wissen selber wir haben nicht gut genug gespielt. Es hat natürlich auch viele logische Gründe und Gründe die wir behoben haben. Dies hat man in den letzten Runden, dann gemerkt. Würde die Meisterschaft jetzt weiter gehen, würden wir in der aktuellen Form alle Partien gewinnen. (...)
Fakt ist, wir sind voll im Soll, sind 6 Punkte vor dem Zweiten, haben eine mehr als hervorragende Ausgangsposition für das Frühjahr, und können somit unser großes sportliches Ziel mit eigener Kraft erreichen.“
Peter Hlinka:
„Ich bin eigentlich auch der Meinung, dass wir ein sehr erfolgreiches Jahr abgeschlossen haben. Ich muss auch noch an die Frühjahr-Saison denken, wo wir schon die Änderungen in der Winterpause 2018/19 gemacht haben. Wo wir auch schon im Herbst in der 2. Landesliga gemerkt haben, die Mannschaft war sehr jung und qualitativ nicht so gut besetzt. Das haben wir korrigiert und man hat gesehen, dass wir im Frühjahr einen wahnsinnig guten Lauf bekommen haben. (...)
Dann hat sich das im Sommer ein bisschen anders entwickelt. Die Vorbereitung war aus meiner Sicht nicht ganz so optimal, auf Grund der vielen Spiele die wir bestritten haben, der Verletzungen, und der neuen Situation die wir gehabt haben. Auch in der Mannschaft drinnen. Neue Spieler sind gekommen, die Gegner haben noch mehr versucht uns ein Bein zu stellen, das hat man auch gespürt. Ich glaube, dass sich der ein oder andere sich das einfacher vorgestellt hat. Obwohl ich immer wieder betont habe, dass das ein schwieriges Jahr wird. Wenn du als Gejagter unterwegs bist, dann ist es nicht einfach immer auf dem Top-Level zu spielen. Und auch die Jungs haben das im Laufe der Herbst-Saison kapieren müssen, dass das keine einfache Geschichte wird. (...)
Wir haben natürlich wieder mit den Verletzten zu tun gehabt. Und gerade auch in der Phase wo die Spieler gefehlt haben, haben wir uns auch sehr schwer getan. Gerade die Spiele die Markus erwähnt hat, gegen Mannswörth und gegen Donau zu Hause. Wo ich der Meinung bin, da haben wir die Führung zu leicht aus der Hand gegeben.“
… über die sportliche Entwicklung:
Peter Hlinka:
„Ich bin ein Fan von einer gewissen Komplexität und es ist bei uns ein Prozess. Das Erste ist, du kommst in die neue Liga. Die Mannschaft ist neu formiert. Wir haben auch neue Spieler geholt. Die Spieler die schon in der Mannschaft waren, haben versucht mit dem klar zu kommen. Auch die Positionen waren praktisch neu besetzt. Und das hat auch gedauert bis das eine angefangen hat in das andere zu greifen. Auch die Systemumstellung spielt eine Rolle. Wir haben angefangen mit zwei Spitzen zu spielen, um auch noch mehr in die Offensive zu gehen. Das ist uns gut gelungen, aber nicht ganz optimal. (...)
Erst dann zum Schluss haben wir gemerkt, dass wir in einem Flow drinnen sind, den wir uns alle gewünscht haben und das stimmt mich eigentlich positiv. Gerade dann wenn die Mechanismen nicht so rund laufen musst du das neue Rezept finden und ich glaube das ist uns ganz gut gelungen. Wir haben offen kommuniziert, Dinge geändert und ich glaube das zeigt wahre Größe, wenn du in der Situation bist wo es nicht so rund läuft, aber du findest die richtige Lösung und das ist uns gelungen und ich bin eigentlich sehr stolz darauf. Und ich bin nach wie vor der Meinung, dass die Mannschaft eine sehr gute Qualität hat und auch die Spieler die schon etwas älter sind können sich noch weiter entwickeln. Das ist auch unsere Aufgabe die Spieler weiter zu bringen um das Ziel zu erreichen. Ich glaube dass wir das ganz gut hinbekommen haben.“
… über die Zukunft:
Markus Katzer:
„Zunächst ist das vorrangige Ziel der Aufstieg in die Regionalliga Ost. Und dann muss man die Gegebenheiten wissen. Aktuell ist es so, dass eigentlich keiner von der RLO aufsteigen will bis auf Rapid II. Wenn Rapid II diese Saison aufsteigt gibt es im Moment niemanden der in der nächsten Saison wirklich aufsteigen will. Wenn man dann wirklich eine Saison erwischt, in der man niemanden in der Liga hat der aufsteigen will, dann sollte man schon andenken ob man es vielleicht nicht gleich probiert. Weil du ein Jahr später vielleicht wieder mehr Konkurrenz hast. Die Situation haben wir schon einmal gehabt gegen Horn. Wo die gewinnen, wir gewinnen, die gewinnen und zum Schluss geht es sich dann um einen oder zwei Punkte nicht aus. Das heißt man muss sich einfach den Gegebenheiten anpassen. “
Peter Hlinka:
„Es geht auch um die Entwicklung der Mannschaft. Es geht um das Leistungsniveau. Du hast jetzt zwei Jahre in der Landesliga gespielt und das Niveau in der Regionalliga ist schon um einiges höher. Du trainierst zwei Jahre auf einem Level das noch nicht Regionalliga-Niveau hat. Die Mannschaft passt sich auch ein bisschen an, automatisch. Der Sprung in die Regionalliga ist; dann schon sehr groß, und in erster Linie brauchst du eine gewisse Stabilität. (...)
Ich bin ein Fan der Step-By-Step Herangehensweise. Das heißt wir sind immer noch nicht dort wo wir gerne sein wollen. Ich gehe auch davon aus, dass wir den Aufstieg schaffen, aber im Grunde genommen muss es geschafft werden und dann können wir über die Zukunft reden. Wenn man es Step-By-Step aufbaut, wie auch von UNIQA angedacht, mit einer gewissen Stabilität, infrastrukturell und im Nachwuchsbereich. Das passiert gerade. (...)
Und ich bin auch der Meinung wenn man mit den Nachwuchsspielern gut arbeiten kann, ist der Aufstieg in die Zweite Liga auch möglich. Aber man muss wirklich gut und präzise arbeiten um das zu schaffen. Und das auch nicht mit zu schnellen Entscheidungen.“
… über die Frauen:
Markus Katzer:
„Bei den Damen sind wir bekanntlich erster und wollen auch unbedingt aufsteigen. Hier sind wir auch dran, dass wir die eine oder andere Spielerin dazu nehmen für das Frühjahr, um diesen ersten Platz auch abzusichern. Wir wollen unbedingt in die Bundesliga, das ist uns nicht nur als Verein wichtig, sondern auch persönlich wichtig, damit die Damen die richtige Wertschätzung erhalten. Wir wollen uns auf kurz oder lang professionell in der Bundesliga festigen, damit wir da in der Zukunft schon zu den bessern in Österreich gehören. Das ist das Ziel.“
… über den Nachwuchs:
Markus Katzer:
„Das Trainerwesen wurde verbessert. Das war uns auch ganz wichtig. Wir haben da auch viel verändert und werden uns in Zukunft auch noch punktuell verändern. Weil wir auch da immer professioneller werden möchten, da bei uns der Nachwuchs sehr wichtig ist. Dieser ist uns auch trotz unserer Ziele sehr wichtig und wir wollen den Fokus auf die Jungen nicht verlieren.“
(Redaktion: Christof Kopf, Stephan Doleschal)