Nach der Kür folgte die Pflicht, 3:0 Sieg gegen Post
First Vienna FC 1894 – Post SV 3:0 (1:0)
Englische Woche für die Vienna, im Nachtragsspiel zur 2. Runde war der Post SV zu Gast auf der Hohen Warte. Prachtvolles Spätsommerwetter begleitete die Spieler an diesem Abend, von Herbststürmen oder ähnlichen Unbillen keine Spur. Ein stürmisches Auftreten erwartete man hingegen von der Vienna, schließlich hatte man sich mit der Torflut gegen Slovan die Latte selbst sehr hoch gelegt, zudem konnte der Gegner in der Meisterschaft bislang noch nicht punkten, die Rollen in diesem Spiel waren somit ganz klar verteilt.
Trainer Zellhofer schickte eine leicht veränderte Elf ins Rennen, Jiri Lenko wurde geschont, ebenso Thomas Kreuzhuber. Von Anfang an dabei war hingegen Mensur Kurtisi, der mit Maskenmann Mario Konrad das Stürmerduo bildete. Man war auf einen Gegner mit strikter Defensivtaktik eingestellt, in den ersten Minuten war dem nicht ganz so. Im Gegenteil, die Gäste versuchten bei Ballbesitz aufzurücken und offensiv zu agieren. Die neuformierte Abwehr um Bartholomay und Steiner kam dabei jedoch nie in Bedrängnis, souverän wurden jegliche Bemühungen des Gegners unterbunden.
Post vertraut auf Abwehrriegel
Von Minute zu Minute wurde die Vienna nun dominanter und die Post Spieler konzentrierten sich zusehends nur mehr auf die Defensive. Das allerdings machten sie gut, in ihrem strikten 5-4-1 System ließen sie kaum Raum zum Spielen, nur selten gelang den abermals in weiß spielenden Blau-Gelben der öffnende Pass in die Tiefe. Gelang dieser einmal, so konnte man sicher sein, dass in letzter Sekunde noch ein Bein dazwischen war. Oder notfalls wurde auch zu unerlaubten Mitteln gegriffen, wie in der 7. Minute. Luxbacher wurde außerhalb des Strafraums gestoppt, mit dem Freistoß aus spitzem Winkel konnte Kurtisi den Gegner jedoch nicht bezwingen.
Führung nach einem Eckball
Manchem Fan mögen die Angriffsversuche der Vienna zu lethargisch gewirkt haben, ja man ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, wartete aber geduldig auf seine Chance. Die kam in der 17. Minute, ein Eckball von der rechten Seite wurde von Bumbic hoch in den Strafraum gebracht, Noah Steiner verwertete per Kopf zur ersehnten Führung.
Weiterhin lief das Spiel wie auf einer schiefen Ebene, die Vienna belagerte den Strafraum von Post SV, den diese geschickt verteidigten. Der Vienna fehlte der zündende Funke, auch aus den zahlreichen Eckbällen konnte kein weiteres Tor erzielt werden. Konrad war da am nächsten dran, sein Kopfball prallte von der Latte zurück ins Feld.
Keine weiteren Tore vor der Pause
Wollen wir auch unseren Torhüter Kazan erwähnen, er verbrachte erwartungsgemäß einen ruhigen Abend, dass er jedoch stets konzentriert war bewies er bei einem Versuch von Reitsamer aus der eigenen Hälfte. Kazan war weit vor dem Tor postiert, ließ sich von dem gut angetragenen Heber aber nicht überraschen.
In den Schlussminuten der ersten Hälfte versuchte Kurtisi das Angriffsspiel zu beleben, indem er sich wiederholt ins Mittelfeld zurückfallen ließ. Der erhoffte Effekt den Abwehrriegel des Gegners dadurch zu destabilisieren blieb jedoch aus, der entscheidende Pass hinter die Abwehr wollte nicht gelingen. Somit blieb es bis zum Pausenpfiff bei der knappen, aber ungefährdeten Führung der Vienna.
Mehr Schwung zu Beginn der zweiten Hälfte
Beide Teams kamen in unveränderter Aufstellung aus der Kabine, die Vienna wirkte nun schwungvoller. Düzgün und Kurtisi kombinierten sich durch die Abwehr, in letzter Sekunde konnte der Stürmer jedoch noch abgefangen werden. Schneider wurde bei einem energischen Vorstoß von Reitsamer unsanft gestoppt, der dafür die erste Gelbe Karte des Spiels erhielt. Es war dies gleichzeitig die letzte Aktion von Schneider, er und Luxbacher wurden durch Jusic und Toth ersetzt.
Doppelschlag zur Entscheidung
Es war nun nur mehr eine Frage der Zeit, bis das zweite Tor fiel. Torhüter Kovacevic nahm Bumbic den Ball außerhalb des Strafraums ab, die Proteste wegen Handspiels des Keepers verhallten ungehört. Zuvor schon reklamierten die Fans einen Elfmeter wegen Handspiels im Strafraum, in der 58. Minute gab es hingegen keine Diskussionen. Düzgün überspielte auf halbrechter Seite seinen Gegenspieler und wurde unsanft gestoppt. Den Elfmeter verwertete Kurtisi souverän.
Kaum zwei Minuten später brachte Post nach einem Corner den Ball nicht aus der Gefahrenzone, ein Heber in den Strafraum auf den in diesem Moment unbewachten Konrad, diese Gelegenheit ließ sich der routinierte Stürmer nicht entgehen. Die Proteste der Gäste bezüglich einer angeblichen Abseitsstellung blieben wirkungslos.
Kurtisi musste kurz darauf durch Edelhofer ersetzt werden, für Bumbic kam wenig später Tegeltija ins Spiel, am Geschehen änderte dies wenig. Angriff um Angriff rollte auf das Tor von Post, zumeist blieb man aber in der nach wie vor gut gestaffelten Abwehr hängen. So wurde Konrads Schuss in letzter Sekunde noch abgeblockt, ebenso ein Schuss von Jusic. In dieser Aktion wurde Rosu so unglücklich im Gesicht getroffen, dass dieser minutenlang am Spielfeld behandelt werden musste und letztlich mit Gehirnerschütterung von der Rettung abgeholt wurde. Wir wünschen dem jungen Spieler baldige Besserung.
Chancen aber keine weiteren Tore
Nach dieser Unterbrechung wirkten die Spieler der Vienna mehr geschockt, als jene von Post. Die Gäste kamen nun wieder öfters in die Nähe des Strafraums der Vienna, spätestens bei Bartholomay und Steiner war jedoch Endstation. Auf der anderen Seite vergaben Konrad und Edelhofer noch gute Gelegenheiten, bevor in der Nachspielzeit Post fast noch der Ehrentreffer gelungen wäre. Günay konnte den Ball im Strafraum behaupten und schoss an die Stange. Nachdem Edelhofer nach Zuspiel von Grabovac über das Tor schoss blieb es letztlich bei einem ungefährdeten, im Vergleich zur Gala gegen Slovan freilich wenig beeindruckenden 3:0 Sieg.
Aufstellung Vienna: Kazan; Grabovac, Steiner, Bartholomay, Bumbic(71. Tegeltija); Stehlik; Schneider(54. Jusic), Düzgün, Luxbacher(54. Toth); Konrad, Kurtisi (63. Edelhofer)
Torfolge: 1:0 (17.) Steiner; 2:0 (58. Elfmeter) Kurtisi; 3:0 (60.) Konrad
Gelbe Karten Vienna: keine
Naturarena Hohe Warte, 704 Zuschauer