Herzschlagfinish mit Happy End
First Vienna FC 1894 - A XIII Auhof Center 3:2 (1:0)
Das Nachtragsspiel zur 5. Runde war nichts für schwache Nerven. Zu Gast war A XIII Auhof Center, ein unangenehmer Gegner, der uns schon letzte Saison voll gefordert hatte. An dem gegen Union Mauer erfolgreichen Team änderte Trainer Zellhofer nur wenig, anstelle von Luxbacher stand nun Edelhofer in der Startformation. An der taktischen Grundausrichtung änderte sich sowieso nichts, von der ersten Minute an nach vorne spielen.
Stürmischer Beginn
Den Wunsch des Trainers und wohl aller in der Vienna Family nach einem schnellen Führungstreffer hätte Düzgün bereits nach etwa 30 Sekunden erfüllen können. Nach einem schönen Seitenwechsel von Lenko auf Jusic brachte dieser den Ball gefährlich zur Mitte, Düzgün stand völlig frei und schob das Leder knapp am Tor vorbei. Kaum eine Minute später eroberte Düzgün mit Pressing den Ball, konnte aber den Pass zur Mitte nicht anbringen. Vienna begann stürmisch, A XIII versuchte mit einer kompakten Defensive dagegen zu halten und vertraute auf die schnellen Sturmspitzen im Konter. Darauf war unsere Verteidigung gut eingestellt und ließ vorerst keine Gefahr für Kazan zu.
Die erste Viertelstunde brachte einige schöne Aktionen, nicht aber das erhoffte Tor, darauf mussten die Fans bis zur 18. Minute warten. Jusic leitete mit einem schönen Pass in die Tiefe auf Lenko ein, dessen Pass zur Mitte musste Bumbic nur mehr über die Linie drücken.
Düzgün verletzt
Die von Michael Keller betreuten Gäste ließen sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen. Sie behielten ihre defensive Spielweise bei. Die Blau-Gelben ihrerseits wollten mit spielerischen Mitteln nachsetzen, was bis zum gegnerischen Strafraum durchaus gelang, der letzte Pass kam jedoch nicht. Mitunter wirkte es etwas wie Rasenschach, beide Teams lauerten auf den Fehler vom Gegner, die Gäste so auf Kontergelegenheiten, die Vienna wartete auf die entscheidende Lücke in der Abwehr. Nach und nach verlor die Vienna etwas die Überlegenheit im Mittelfeld, Düzgün nahm nicht mehr so energisch am Spiel teil, wie zu Beginn. Tatsächlich musste er auch noch vor der Pause ausgetauscht werden, er hatte sich am Oberschenkel verletzt.
Schon vor diesem unfreiwilligen Wechsel war zu sehen, dass A XIII sich etwa ab der 30. Minute etwas aus der Deckung traute, offensiver agierte, nach dem Wechsel in der 38. Minute kamen die Gäste zu den ersten guten Chancen. Gaugusch verpasste eine Hereingabe nur knapp. Damit öffneten sich auch Räume, welche die Vienna letztlich nicht für sich nutzen konnte. Konrad schoss aus guter Position deutlich über das Tor, kurz darauf scheiterte Luxbacher an Keeper Pantovic.
Vienna verliert den Faden…
Mit der verdienten, aber knappen Führung ging es in die Kabinen, es gab in der Halbzeit keine weiteren Wechsel. Was sich aber schon in den letzten Minuten vor der Pause angedeutet hatte betätigte sich nun. Die Penzinger witterten ihre Chance, die Vienna wirkte zusehends unsicherer. Abspielfehler häuften sich. Vielleicht wäre das Spiel anders gelaufen, hätte Edelhofer nach einer schönen raumgreifenden Aktion über die rechte Seite den Ball gut getroffen und wieder für Sicherheit gesorgt. So aber waren es aber die Gäste, die für das nächste Tor sorgten. Einen schnell vorgetragenen Angriff schloss Gaugusch an dem herauseilenden Kazan vorbei ab.
Nun hatte die Vienna den Faden völlig verloren, das 2-1 der Gäste war sinnbildlich. Es entsprang einem Eckball für die Vienna. Dieser kam durchaus gefährlich vor das Tor, die Keller Elf konnte sich mit einem weiten Pass nach vorne befreien. Jusic verschätzte sich, Nemetz zog alleine Richtung Tor. Kazan war weit außerhalb des Strafraums und konnte ebenso nur zusehen, wie Nemetz das Leder ins leere Tor schob. Die geschah in der 60. Minute.
… und kämpft sich in das Spiel zurück
Zellhofer reagierte mit einem Doppeltausch, Schneider und Kreuzhuber kamen für Lenko und Steiner. Das brachte nicht sofort den gewünschten Effekt, die Vienna blieb fehleranfällig. Ein Fehlpass von Bartholomay leitete einen weiteren gefährlichen Angriff der Penzinger ein, Bartholomay besserte seinen Fehler letztlich selbst aus, als er auf der Linie für den bereits geschlagenen Kazan rettete.
Die Blau-Gelben bemühten sich das Spiel wieder in die richtige Richtung zu lenken. Edelhofer hatte die erste Gelegenheit schoss aber deutlich über das Tor. Die großen Chancen blieben vorerst aus, die Gäste verteidigten geschickt. Mit Fortdauer des Spiels wurde jedoch deutlich, dass das engagierte Auftreten Kraft kostete, der Druck der Vienna wurde stärker, vor allem Schneider und Baldia beschäftigten den Gegner auf der rechten Seite.
Konrad erneut der Matchwinner
Die entscheidende Aktion zum Ausgleich kam über die linke Seite. Luxbacher stürmte energisch in den Strafraum und wurde zu Fall gebracht. Den Elfmeter verwertete Konrad souverän mit einem satten Schuss in die rechte Ecke. Das war den Blau-Gelben nicht genug, man wollte alle drei Punkte. Dabei sollte noch Martin Stehlik helfen, der für Jusic auf das Feld kam. Luxbacher hatte nach Flanke von Schneider das 3-2 am Fuß, scheiterte aber am gegnerischen Keeper, gleich darauf verfehlte Schneider das Ziel knapp. In der Nachspielzeit sollte der Siegestreffer tatsächlich noch gelingen.
Nach einem Eckball von der rechten Seite kam der Ball zu Edelhofer auf der linken Seite. Dieser setzte sich energisch im Strafraum durch, die Flanke zur Mitte wurde etwas abgefälscht. Dadurch konnte der Keeper den Ball nicht unter Kontrolle bringen, Konrad drückte den Ball per Kopf aus kürzester Distanz über die Linie.
Natürlich probierten die Gäste in den verbleibenden Sekunden nochmals den Ausgleich zu erzielen, die Vienna behielt in diesen für solch eine Situation typisch hektischen Momenten den Überblick und brachte die 3 Punkte ins Trockene.
Nach einem guten Beginn und der verdienten Führung verlor die Vienna in diesem Match den Faden, um dann doch noch mit Willen und Einsatz den Sieg zu sichern. Co-Trainer Lang wollte an die Schwächephase nach der Halbzeit gar nicht denken. Er meinte, das kann man sich gegen keinen Gegner leisten, gegen ein Spitzenteam der Liga, und das war der heutige Gegner zweifelsohne schon gar nicht, die Qualität des Gegners muss man anerkennen. Andererseits hob er so manch schöne Kombination hervor und vor allem war es erfreulich zu sehen, wie man, auch mit den Alternativen von der Bank aus, das Spiel noch drehen konnte. Einsatz und Moral waren top, auch die Fitness war ein entscheidender Pluspunkt.
Aufstellung Vienna: Kazan; Baldia, Steiner (63. Kreuzhuber), Bartholomay, Lenko (63. Schneider); Toth; Jusic (87. Stehlik), Düzgün (39. Luxbacher), Bumbic; Edelhofer, Konrad
Torfolge: 1:0 (18. Bumbic); 1:1 (52.) Gaugusch; 1:2 (60.) Nemetz; 2:2 (85. Elfmeter) Konrad; 3:2 (90 +4) Konrad
Gelbe Karten für Vienna: Lenko (30. Foul)
Naturarena Hohe Warte: 781 Zuschauer