First Vienna FC 1894 : WAF Vorwärts Brigittenau 0:4 (0:2)
Mit gemischten Gefühlen trat man die Reise über den Donaukanal an, einerseits durfte man sich der Favoritenrolle nicht entziehen, andererseits war man sich der speziellen Verhältnisse in der Gruam bewusst, ein recht enger Platz mit Kunstrasen, eine Umgebung, mit der die Heimelf wohl vertrauter sein wird, als man selbst. Andererseits, solche Rahmenbedingungen dürfen keine Ausrede sein.
Intensive, von Zweikämpfen geprägte erste Hälfte
Die Aufstellung der Vienna ließ auch keine Adaptionen erkennen, man wollte von Beginn an das Erfolgskonzept weiterführen, dem Spiel seinen Stempel aufdrücken. Das gelang nur bedingt, es entwickelte sich von Beginn an eine intensive Partie mit Tempo und hoher Intensität. WAF verstand es nahezu perfekt, das Spiel in der Mitte zu halten, wo sie jederzeit schnellen Zugriff im Zweikampf hatten um so die spielerischen Ambitionen der Vienna zu stoppen. Schnelle Szenenwechsel, unterbrochen von zahlreichen Foulpfiffen aufgrund der intensiven Zweikämpfe prägten das Spiel. Dabei ließ die Vienna zwar eine gewisse Überlegenheit erkennen, war bemühter im konstruktiven Spielaufbau, zumindest in den ersten zwanzig Minuten wirkten die Gastgeber jedoch in Punkto Zug aufs gegnerische Tor zielstrebiger. Die weiten Bälle auf die agilen Stürmer zwangen die Vienna Verteidiger wiederholt ihre grundsätzlich offensiv hoch angesetzte Positionierung aufzugeben. Eines war klar, in Rückstand zu geraten würde die Aufgabe zusätzlich erschweren. Die Defensivarbeit von Baldia und Lenko auf den Seiten sowie Kreuzhuber und Steiner funktionierte gut, offensiv konnten sie zunächst jedoch wenig beitragen.
In der 15. Minute war dann auch Kazan gefragt, in der Vorwärtsbewegung ein Ballverlust, der schnelle Pass auf Kuvvet, der jedoch am Vienna Keeper scheiterte. Im Gegenzug gelang es der Vienna erstmals selbst gefährlich zu werden, Konrad, der sich immer wieder ins Mittelfeld zurückfallen ließ, spielte auf Edelhofer, dieser auf Jusic, der letztlich den Ball über das Tor bugsierte. Im Gegenzug bewies die Heimelf abermals ihre Gefährlichkeit, bei Kazan war jedoch Endstation.
Es war ein intensives, für die Zuschauer durchaus kurzweiliges Match, die Heimelf verstand es gut ihre eigenen Stärken im gewohnten Umfeld in Szene zu setzen. Kam die Vienna einmal doch zu einer Abschlusssituation war Keeper Höfler zu Stelle, so in der 18. Minute gegen einen starken Schuss von Toth. Die Blau-Gelben Anhänger vermissten das oftmals so gefährliche Spiel über die Flügel, durch die schnellen Vorstöße der Brigittenauer waren sowohl Baldia als auch Lenko defensiv beschäftigt und offensiv unauffällig.
Zwei Vorstöße über die linke Seite
Bis zur zur 30. Minute, da schafften es die Blau Gelben die wackeren Gastgeber in die Defensive zu drängen. Lenko stieß auf seiner linken Seite nach vorne, spielte Bumbic im Strafraum an, der am Versuch sich von seinem Gegenspieler zu lösen nur regelwidrig gehindert werden konnte. Schiedsrichter Günsberg entschied sofort auf Elfmeter, den Konrad dann auch sicher verwandelte. Auch der zweite Treffer entsprang einer Aktion über die linke Seite. Die Flanke von Lenko verwertete Stehlik per Kopf zur beruhigenden Pausenführung.
Umstellungen in der Pause
Fazit zur Halbzeit, die Vienna bewies in heiklen Situationen ihre Klasse, konnte dem Spiel jedoch nicht wie erhofft den Stempel aufdrücken. Dies wollte Trainer Zellhofer nun ändern. Schneider kam für Bumbic, damit gingen einige Positionswechsel einher. Jusic fand sich in einer zentralen Rolle wieder, Stehlik rückte auf die Außenbahn vor Baldia. Umstellungen die grundsätzlich funktionierten, hätte man die sich bietenden Chancen auch genützt. Ein satter Schuss von Toth wurde gerade noch geblockt, Stehlik setzte seinen Schuss nach schönem Zuspiel von Jusic zu hoch an, Schneider legte sich den Ball im entscheidenden Moment zu weit vor und Edelhofer hatte sein Visier nicht exakt genug eingestellt. All dies in den ersten zehn Minuten nach der Pause, danach konnten sich die Hausherren etwas besser auf das Spiel der Vienna einstellen. Damit wurden klare Chancen nun wieder verhindert, dafür häuften sich jedoch Eckbälle, Situationen aus denen unser Team diese Saison schon öfters Kapital schlagen konnten. So auch an diesem Nachmittag, in der 68. Minute zirkelte Lenko einen Corner genau auf den Kopf von Steiner, der sich als Torschütze zum 3:0 feiern lassen konnte.
Damit war das Spiel wohl entschieden, Zellhofer entschied sich zu weiteren Wechseln, Grabovac kam für Jusic, Strasser für Kreuzhuber und Gouriye für Toth. Damit rückte Stehlik wieder ins defensive Zentrum, der Holländer nahm den Platz hinter den Spitzen ein, Grabovac beackerte die offensive rechte Seite. Umstellungen, denen man rasch die fehlende Abstimmung ansah. Bevor aber Kazan noch gefordert war, bewies diese Formation auch ihr Potential. Schneller Vorstoß über die rechte Seite, Grabovac brachte den Ball zur Mitte, Schneider vollendete zum 4:0.
WAF gab nicht auf, wollte unbedingt zumindest den Ehrentreffer erzielen, der als berechtigter Lohn für einen engagierten Auftritt zu sehen gewesen wäre. Vor allem Kuvvet war nahe daran, herrlich freigespielt scheiterte er aber am entschlossen agierenden Vienna Keeper. Auf der anderen Seite visierte noch Grabovac freistehend das Kreuzeck an, erfolglos, der Ball zischte ein paar Zentimeter über die Latte. Die Schlussminuten boten den Zuschauern also noch ein flottes Hin und Her mit Torszenen, aber keinen weiteren Toren mehr.
Letztlich durfte man sich auf Blau-Gelber Seite über einen klaren Sieg freuen. Trainer Zellhofer bestätigte im Gespräch nach dem Spiel, dass man im Vorfeld durchaus großen Respekt vor dem Gegner und dem doch ungewohnten Umfeld hatte. Dementsprechend war er mit der ersten Hälfte trotz nur weniger klaren Chancen nicht unzufrieden. Die Umstellungen, die nach der Pause Wirkung gezeigt haben, freute angesichts dessen, dass die Spieler abermals ihre Flexibilität im taktischen Konzept bewiesen haben, umso mehr. Darauf gilt es auch in Zukunft aufzubauen, vor allem die jungen Spieler diesbezüglich weiter auszubilden.
Aufstellung Vienna: Kazan: Baldia, Steiner, Kreuzhuber (71. Strasser), Lenko; Jusic (70. Grabovac), Toth (71. Gouriye), Stehlik; Bumbic (46. Schneider); Edelhofer, Konrad
Torfolge: 0:1 Konrad (31. Elfmeter); 0:2 Stehlik (42.); 0:3 Steiner (68.); 0:4 Schneider (74.)
Gelbe Karten Vienna: keine
WAF Gruabn, 200 Zuschauer
U 23 mühelos zum 9. Streich
Die U 23 der Vienna fertigte im Vorspiel WAF Vorwärts Brigittenau deutlich mit 6:0 (4:0) ab und feierte damit den neunten Sieg in Serie. Die Blau-Gelben übernahmen sofort die Initiative, erzeugten Druck und ließen Ball und Gegner laufen. Bereits nach neun Minuten stand es 3:0 für die wieder bestens eingestellte Sauer-Truppe. Laurin Kratochwil eröffnete nach Hereingabe von Flavio Grubmayr den Torreigen (6.), dann setzte Leon Lux herrlich Johannes Geppner ein, der mit einem Heber auf 2:0 stellte (7.) und nach Pass von Pat Brownlow erzielte Grubmayr das 3:0 (9.),. Schließlich stellte Valentin Nikolic mit einem satten Distanzschuss den 4:0 Pausenstand her.
In der 2. Hälfte ging nach den vielen Wechsel und Umstellungen etwas der Schwung und die Genauigkeit im Kombinationsspiel verloren. Trotzdem wurden zahlreiche Chancen herausgespielt, aber die Konsequenz im Abschluss fehlte. Karim Schneider schoss das 5:0 (55.), das 6:0 fiel erst in Minute 88 durch Denis Dolic. Insgesamt wieder eine abgerundete Leistung, wenngleich der Sieg auch höher ausfallen hätte können.
Co Valerio Ursino: " Der klare Erfolg stand in keiner Phase der Partie in Frage. Unsere Burschen waren fast ständig überlegen, haben gut kombiniert und taktisch reif agiert. Die Chancenverwertung hätte noch effektiver sein können".
Aufstellung Vienna:
Jäger; Brownlow (ab 46. K. Schneider), Kurz, Abazovic, Grubmayr (ab 46. Sari); Tegeltija; Lux (ab 60. Paric), Nikolic (ab 46. Dolic), Gragger (ab 46. Pajic); Kratochwil, Geppner.