Vienna schafft die Cupsensation
First Vienna FC 1894 - SCR Altach 2:1 (1:1)
Seit dem 4:0 über Donaufeld am 30.10 konnte die Vienna kein Spiel mehr bestreiten. Nicht die optimalste Vorbereitung für ein Achtelfinale des UNIQA ÖFB Cups. Mit dem SCR Altach war nun ein gestandener Bundesligist auf der Hohen Warte zu bezwingen. Dank der Erfolge über den Regionalligisten Marchfeld Mannsdorf und dem Zweitligisten Vorwärts Steyr herrschte in Döbling dennoch Zuversicht, denn Trainer Zellhofer konnte einige rekonvaleszente Spieler wie Düzgün und Kurtisi wieder aufbieten und Angst vor einer Niederlage hatte aufgrund der klaren Papierform zugunsten Altachs ohnehin niemand.
Die Heimischen vertrauten auf das schon beim Erfolg gegen Steyr bewährte 4-2-3-1 System. Toth und Stehlik sollten als routinierte defensive Mittelfeldspieler das von Kreuzhuber und Steiner gebildete Abwehrzentrum stabilisieren. Die Offensivreihe im Mittelfeld konnte wieder durch Düzgün im Zentrum verstärkt werden. Durch seinen enormen Aktionsradius und seine Kreativität erfoffte sich die Vienna, doch den einen oder anderen Nadelstich setzen zu können. Zumal mit Lenko und Bumbic links bzw. Baldia und Jusic rechts die Flanken stark besetzt werden konnten und im Angriff der unverwüstliche Mario Konrad noch immer für einen Scorerpunkt gut war.
Selbstbewußter Beginn, von der Spielpause war nichts zu merken
Dementsprechend selbstbewusst starteten die Heimischen in die Begegnung. Die forsche Art der Vienna behagte den vor allem in der Anfangsphase behäbig wirkenden Altachern überhaupt nicht. Nach einem verunglückten Zuspiel von Torhüter Casali erkannte Bumbic am linken Flügel die Situation am schnellsten, überrannte seinen Gegenspieler, ehe er an Casali scheiterte, der mit starker Fußabwehr seinen Fehler gut machen und zur Ecke klären konnte. Wenig später setzte Stefan Baldia mit einer Flanke von rechts den auffällig agilen Volkan Düzgün ein, der mit einem eleganten Heber ins lange Eck für ein gleichermaßen schönes wie schnelles Führungstor sorgte. Die Vienna war nahe daran, gleich unmittelbar darauf nachzulegen, doch Konrad wurde einmal im letzten Moment von einem Verteidiger vom Ball getrennt, kurz darauf scheiterte er mit einem Kopfball aus aussichtsreicher Position an Casali. Erst nach knapp über 20 Minuten wurden die Altacher erstmals gefährlich und erzielten mit der ersten nennenswerten Angriffsaktion den Ausgleich. Nach einem Zuspiel von Schreiner und einer Ungereimtheit in der Vienna-Abwehr stand Obasi völlig alleine im Strafraum und vollstreckte humorlos zum Ausgleich. Nun wurde Altach dominanter, Torhüter Kazan musste sich gegen Fischer auszeichnen, ehe die letzten 15 Minuten der ersten Halbzeit recht ausgeglichen aber ohne nennenswerte Torszenen verstrichen.
Abermals guter Start der Vienna
Beide Teams kamen unverändert aus der Kabine, unverändert auch das Spielgeschehen. Das gestaltete sich ausgeglichen, anfangs mit Vorteilen für die wieder sehr unbekümmert auftretende Vienna. Diese musste nach 52 Minuten den ersten Wechsel anmelden, Luxbacher kam für den angeschlagenen Jusic. Kurz darauf bot sich den Blau-Gelben eine vielversprechende Überzahlsituation. Mario Konrad brachte den Ball von links zur Mitte, der gerade eingewechselte Luxbacher ließ durchlaufen für den heranstürmenden Düzgün, welcher den Ball noch vor den verdutzten Altach – Verteidigern ins Tor befördern konnte.
Druck der Gäste, robuste Abwehr
Die Vorarlberger reagierten jetzt mit einem Dreifach-Tausch und setzten zunehmend auf die Wucht der vielen großgewachsenen und athletischen Spieler. Mit Maderner, Obasi und Nussbaumer hatte die Altacher Offensive jetzt einiges an Physis anzubieten, zunehmend verlagerte sich das Geschehen auch immer mehr in Richtung Strafraum der Heimelf. Die Vienna wankte zwar ein wenig, hielt dem zunehmendem Druck und den vielen hohen Bällen aber mit vereinten Kräften stand. Nicht zuletzt, weil Torhüter Kazan wieder einmal einen hervorragenden Job machte und zweimal gegen Maderner, einmal gegen den auch noch eingewechselten Babil rettete. Tartarotti verfehlte mit einem Volley, zudem lenkten die Altacher auch noch einen aussichtsreichen Freistoß selbst ins Out. Gegenangriffe wurden jetzt nicht mehr mit der letzten Entschlossenheit zu Ende gespielt, brachten aber immer wieder zumindest kurzfristige Entlastung und natürlich etwas Zeit. Zum Ende hin handelte man sich auch noch ein paar Gelbe Karten ein, letztlich verschmerzbar, denn schlussendlich ging alles für die Blau-Gelben auf. Die Vienna, bei der neben Edelhofer am Ende auch noch Mensur Kurtisi eingetauscht wurde und so zu seinem Comeback kam, durfte sich am Ende durchaus verdient über den ersten ÖFB Cup - Viertelfinaleinzug seit langer Zeit freuen. Für einen Landesligisten ein ausgesprochen bemerkenswerter Erfolg, erarbeitet durch ein starkes Kollektiv ohne Schwachpunkte.
Aufstellung Vienna: Kazan; Lenko, Kreuzhuber, Steiner, Baldia;Toth, Stehlik; Jusic (52.Luxbacher), Düzgün (86.Kurtisi), Bumbic (77.Edelhofer); Konrad
Torfolge: 1:0 (9.) Düzgün; 1:1 (20.) Obasi; 2:1 (55) Düzgün
Gelbe Karten für Vienna: Baldia (80. Unsportlichkeit); Konrad (84. Unsportlichkeit), Edelhofer (90.+4) Unsportlichkeit
Naturarena Hohe Warte, 0 Zuschauer (Corona Maßnahmen)