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Ein Jahr voll historischer Superlative

24. Februar 2021 | Historisches/Hohe Warte zur Übersicht >

Ein Jahr voll historischer Superlative

100 Jahre Hohe Warte, 90 Jahre Mitropacup, 90 Jahre erster Meistertitel, 10 Jahre Frauenabteilung Neu – die Vienna feiert vier Höhepunkte ihrer einmaligen Geschichte.

Österreichs ältester Fußballklub begeht heuer ein außergewöhnliches Jubiläumsjahr. 2021 stehen gleich vier Jubiläen vor der Tür.

Am 19. Juni feiert der sechsfache österreichische Meister 100 Jahre Hohe Warte. Die einzigartige Begegnungsstätte im 19. Wiener Gemeindebezirk wurde 1921 mit einem 2:1-Meisterschaftssieg über den SC Hakoah eröffnet. Ihre sportliche, historisch-kulturelle und soziale Vielschichtigkeit machte die Naturarena über die Jahrzehnte zur Kultstätte.

Prestigträchtiger Bau

Schon kurz vor Fertigstellung berichtete die Wiener Presse, dass Einzigartiges entsteht. „In Döbling reift in aller Stille ein Werk seiner Vollendung entgegen, das den Ruhm seiner Schöpfer weit über die Grenzen unseres Landes hinaustragen wird.“

Die Heimstätte der Vienna galt lange Zeit als Kontinentaleuropas größtes Stadion. Am 15. April 1923, anlässlich des Länderspiels von Österreich gegen Italien, strömten 85.000 Zuschauer ins Stadion. Das war Rekordbesuch. Heute ist die HoWa – so nennen Fans das Wohnzimmer der Blaugelben liebevoll – für 4568 Zuschauer zugelassen. Mit Zusatzgenehmigung dürfen 7500 Zuseher in die einzigartige Naturarena.

Neben der Vienna beherbergte die Hohe Warte von 1921 bis 1936 das österreichische Nationalteam. In den 30-er Jahren galt das sogenannte Wunderteam unter Teamchef Hugo Meisl als das weltbeste Nationalteam. Zeitweilig fanden auch andere sportliche Veranstaltungen wie zum Beispiel Boxen, Laufen, Speedway, Landhockey, American Football und Rugby sowie kulturelle Highlights wie Giuseppe Verdis Oper Aida oder Pop-Konzerte von James Brown, Rod Stewart, INXS und Ostbahn-Kurti ihr temporäres Zuhause in Döbling.

Erste Meisterschaft - 1931 ein besonders Jahr

Ein weiterer Festtag steigt am 7. Juni. An diesem Tag vor 90 Jahren feierten die Blaugelben ihren ersten von insgesamt sechs Meistertiteln. 1931 spielte die Vienna eine grandiose Frühjahrsrunde und gewann das entscheidende letzte Meisterschaftsspiel mit 4:1 gegen Austria. Nach 18 Runden beendeten die Döblinger die Meisterschaft mit 29 Punkten, mit zwei Punkten Vorsprung auf Admira. Nach dem Herbstdurchgang hatte Admira noch vier Punkte Vorsprung. Damit war der 1894 gegründete Verein im 37. Bestandsjahr erstmals österreichischer Meister.

Sportgeschichte auf der HoWa

1931 schrieb Vienna Sportgeschichte. Es war zugleich das erfolgreichste Jahr in der Vereinsgeschichte. Nach dem Meistertitel gewann die Vienna auch den Mitropacup und feierte damit das Double. Der Mitropapokal war damals die wichtigste Klubtrophäe im europäischen Fußball, vergleichbar mit der Champions League heute. Er ist bis heute die wertvollste Trophäe in der 126-Jährigen Historie. Zudem stellte Blau-Gelb in dem internationalen Prestige-Bewerb einen neuen Rekord auf: erstmals blieb der Sieger in allen sechs Spielen ungeschlagen.

Im Finale matchte sich Vienna mit WAC. Beide Endspielgegner kamen erstmals aus demselben Land. Auch das war ein Novum. Der Stellenwert des Wettbewerbs war so groß, dass das erste der beiden Endspiele sogar in Zürich stattgefunden hat. Am 8. November 1931 gewann Vienna im legendären Hardturm-Stadion 3:2. Vier Tage später wurde das Rückspiel in Wien ebenfalls souverän 2:1 gewonnen. Damit war Vienna die Nummer 1 von Mitteleuropa.

Jubiläum Frauenabteilung

Abgerundet wird das Festprogramm im Juli mit dem 10-jährigen Jubiläum der neu gegründeten Frauenfußballabteilung.

Die Sektion wurde eigentlich 1989 ins Leben gerufen. Zum damaligen Zeitpunkt war Vienna der erste Bundesliga-Verein Österreichs, der eine Frauenfußballsektion hatte. Im Gründungsjahr stieg die Vienna unter Christa Hainzl in die oberste Spielklasse auf und etablierte sich dort mit Fortdauer. Bis 1997 die Erfolgsgeschichte eine Unterbrechung erlebte und es zur Abwanderung der Mannschaft zu Hellas Kagran kam.

Im Sommmer 2011 feierten die Frauen ihr Comeback auf der Hohen Warte. Der Wiederaufbau erfolgte langsam, dafür stetig und wieder unter der Leitung von Hainzl. Nach dem Neustart mit anfangs einer U11 und U15 Mannschaft wurden in der Zwischenzeit drei erfolgreiche Mädchenteams und zwei Frauenteams aufgebaut.

Das erste Frauenteam konnte sich in die zweithöchste Liga des Landes hocharbeiten. Nur die Corona-Krise und der Meisterschaftsabbruch verhinderten den Aufstieg in die erste Bundesliga.

Seit Juni 2020 verantwortet Österreichs-Rekordnationalspielerin und Rekordtorschützin Nina Burger als sportliche Leiterin die Frauensektion bei Österreichs ältestem Fußballverein.

Kurt Svoboda, Vize-Präsident: „Für uns ist 2021 ein besonderes Jahr. Wir haben eine ruhmreiche Vergangenheit, auf die wir sehr stolz sind. Deshalb freuen wir uns auf diese Jubiläen. Wichtig ist, an diese Erfolge wieder anzuknüpfen. Das ist unser langfristiges Ziel. Kurzfristig hoffen wir, dass Österreich die Corona-Pandemie in den Griff bekommt und in Folge dessen der Ball auf der Hohen Warte bald wieder rollt. Denn das würde bedeuten, dass wir mit der Vienna-Familie gemeinsam anstoßen.“