First Vienna FC 1894 – FC Mauerwerk 2:0 (2:0)
Selbst nach 3 Runden kann man anhand der Tabelle eine gewisse Rollenverteilung ablesen, diese war für dieses Spiel klar. Die Vienna war gegen den FC Mauerwerk Favorit. Eine Favoritenrolle, die man selbstverständlich annahm, aber durchaus sich der Tatsache bewusst war, den Gegner keinesfalls unterschätzen zu dürfen.
Ein Blick auf die Kaderliste des Gegners genügte, um entsprechend vorsichtig zu sein, sei es die Torgefährlichkeit von Dominik Rotter, sei es die Quirligkeit eines Keisuke Idas, oder eben auch die Erfahrung und Qualität eines Formose Mendy, der in seinem Lebenslauf auch einige Spiele in der höchsten spanischen Liga vorzuweisen hatte.
Bilderbuchstart der Vienna
Die Vienna begann dieses Spiel mit zwei klassischen Stürmern, da Edelhofer nach seiner Roten Karte in Traiskirchen gesperrt war. Szotkowski bildete mit Konrad das Stürmerduo, welches von den Seiten durch Bernhard Luxbacher und Bumbic, sowie aus dem Zentrum durch Daniel Luxbacher forciert werden sollte. Defensiv waren nominell Lenko und Baldia auf den Seiten, sowie Steiner und Wostry im Verbund mit Toth für Stabilität und natürlich auch für den Spielaufbau zuständig.
Von Defensive war in den ersten Minuten des Spieles keine Rede, sowohl Baldia als auch Lenko agierten hochstehend, erzeugten Druck, ebenso war das Zentrum gut postiert. Mauerwerk kam kaum über die Mittellinie. Es waren keine 3 Minuten gespielt, als ein weiter Pass aus der an der Mittellinie postierten Innenverteidigung Konrad auf der linken Seite bediente. Mit einer gefühlvollen Flanke servierte der Routinier dem ideal mitgelaufenen Szotkowski den Ball zu seinem Premierentreffer auf der Hohen Warte. Ein idealer Start in dieses Spiel!
Kurz darauf deutete Mauerwerk erstmals an, dass in der Mannschaft einiges an spielerischem Potenzial steckt, ein gefälliger Angriff wurde aber von unserer Abwehr problemlos abgefangen. Die Gäste verzichteten größtenteils auf Pressing, sie wollten vor allem über schnelles Umschaltspiel aus der eigenen Abwehr zum Erfolg kommen. Dazu kamen sie in den ersten zehn Minuten kaum, die Vienna fackelte nicht lange, mit geradlinigem Spiel, zum Teil auch mit weiten Bällen hinter die Abwehr suchte man die schnelle Entscheidung. Gefährliche Szenen gab es nach Standards von Lenko, einmal rettete Keeper Zdravkovic vor Toth, ein weiteres Mal flog ein Kopfball über das Tor.
Dass man in der Defensive sich gegen diesen Gegner keine Fehler erlauben durfte, erwies sich in der 10. Minute. Mit einem schnell vorgetragenen Gegenstoß erarbeitete sich Mauerwerk einen Eckball, der gefährlich in Richtung Rotter gezirkelt wurde. Die Vienna war sich dieser Gefahr bewusst, Konrad gewann das Kopfballduell der Stürmer und bereinigte die Situation.
Szotkowski Dopplepack
In der Folge entwickelte sich ein durchaus flottes Spiel in dem die Vienna rasch die Entscheidung suchte. Dabei versuchten die Blau-Gelben es nach wie vor mit Pässen aus der Tiefe hinter die Abwehr. Ein solcher war in der 18. Minute erfolgreich. Bernhard Luxbacher enteilte der Abwehr, spielte uneigennützig auf den abermals ideal mitgelaufenen Szotkowski auf, der den Ball nur mehr über die Linie schieben musste.
Weitere Chancen vergeben
Mit der sicheren Führung im Rücken spielte die Vienna nun souverän, auch eine kurze, durch einen entlaufenen Hund erzwungene Unterbrechung störte nicht. Die Döblinger ließen den Gegner kaum zur Geltung kommen und kam zu weiteren Chancen. Einmal mehr zwang ein Kopfball nach Lenko Flanke Keeper Zdravkovic zu einer Glanzparade, der Kopfball von Konrad nach der anschließenden Ecke zählte indes zu den leichteren Aufgaben für den Keeper. Völlig chancenlos war der Schlussmann bei einer Granate von Bumbic in der 40. Minute, der Ball prallte jedoch von der Stange zurück ins Feld. Nach einem Doppelpass der Luxbacher Brüder musste der Keeper nicht eingreifen, der Schuss von Bernhard Luxbacher verfehlte doch deutlich das Ziel. In dieser Phase konnten die Spieler von Mauerwerk allenfalls ansatzweise ihr Können zeigen. Erst zum Ende der ersten Hälfte war unsere Abwehr wieder gefordert. Baldia konnte Mendy nur mit einem Foul stoppen, der Freistoß wurde gefährlich in den Strafraum gebracht. Hier konzentrierte man sich vielleicht zu sehr auf Rotter, Essel war frei und setzte den Kopfball präzise auf die Ecke. Lukse, bislang kaum beschäftigt war hellwach und fischte diesen Kopfball souverän aus der Ecke. Es war dies die einzige reelle Chance des Gegners in der ersten Hälfte, ja letztlich auch im gesamten Spiel.
Wenig Höhepunkte nach der Pause
Nach der Pause blieb Lenko in der Kabine, für ihn kam Bacher ins Spiel. Somit rückte Bumbic zurück auf Lenkos Position, er interpretierte diese Aufgabe ebenso mit Offensivdrang wie Lenko. Dennoch, in der zweiten Hälfte fehlte ein wenig der Nachdruck. Fast hatte man den Eindruck, Spielen und Spielen lassen. Mauerwerk wurden im Mittelfeld Räume zugestanden, sobald die Gäste aber in die Nähe des Strafraums kamen, war die nötige Konzentration und Konsequenz gegeben. Eine echte Chance konnte Mauerwerk in dieser zweiten Hälfte daher nicht verbuchen. Dabei zeigten sie durchaus gefällige Ansätze, ließen dabei aber eine mannschaftliche Geschlossenheit vermissen. Der Vienna kam dies gelegen, nach dem intensiven Spiel gegen Traiskirchen beließ man es in dieser zweiten Halbzeit im Wesentlichen bei der Resultatsverwaltung. Dennoch gab es Gelegenheiten, den Score zu erhöhen, die beste Chance vergab Szotkowski freistehend nach einem schönen Angriff über Bacher und Konrad.
In der 66. Minute kamen Düzgün und Schimandl für Konrad und Bernhard Luxbacher ins Spiel. Düzgün spielte teilweise Spitze neben Szotkowski, mitunter ließ er sich aber auch ins Zentrum zurückfallen um den Aufbau anzukurbeln. In beiden Rollen klappte die Abstimmung mit den Mitspielern nicht ganz nach Wunsch, der eine oder andere Fehlpass machte gute Ansätze zunichte. Das Match neigte sich ohne wesentliche Höhepunkte dem Ende zu, Schimandl hatte kurz vor Schluss noch eine Gelegenheit, setzte seinen Schuss aber deutlich über das Tor. Die letzte Gelegenheit hatte Bacher, sein Schuss strich jedoch etwa einen Meter neben der Stange ins Torout.
Die Vienna feierte einen souveränen Sieg, zugegeben ohne Glanz. Oder wie es Trainer Zellhofer nach dem Spiel treffend formulierte: „Wir haben das Spiel in einer tadellosen ersten Halbzeit für uns entschieden, nach der Pause spürte man ein wenig die Müdigkeit nach dem Spiel gegen Traiskirchen. Hier zeigt sich die kurze Vorbereitungszeit, noch sind wir nicht ganz auf dem Level wo wir hinwollen, im Endeffekt bin ich aber mit der Leistung zufrieden.“
Aufstellung Vienna: Lukse; Baldia, Wostry, Steiner, Lenko (46. Bacher); Toth; Bernhard Luxbacher (66. Schimandl), Daniel Luxbacher, Bumbic (83. Kreuzhuber); Konrad (66. Düzgün), Szotkowski (90. Hajric)
Torfolge: 1:0 Szotkowski (3.), 2:0 Szotkowski (18.)
Gelbe Karten Vienna: keine
Naturarena Hohe Warte, 1208 Zuschauer