Blutjunge 1 b hat sich die Latte hoch gelegt: Meistertitel
Die 2. Mannschaft des First Vienna FC 1894 betritt in der kommenden Saison völliges Neuland. Nach dem Aufstieg der Kampfmannschaft in die Regionalliga Ost wurde aus der U 23/ U 18 die 1 b, die vom Wiener Fußballverband per Los vorerst in die "Schutzgruppe" 2. Klasse verbannt, dann aber nach dem Verzicht eines Vereins aus der 1. Klasse B in diese eingeteilt wurde, wo man auf unbekannte Gegner treffen wird. Trotzdem ist man sich im Lager der Blau-Gelben einig: Das Ziel ist der Meistertitel und der damit verbundene Aufstieg in die Oberliga. Bezüglich Kondition, Schnelligkeit, technisches Können, taktisch und spielerisch und von der Trainingsqualität her dürften die Döblinger sicher im Vorteil sein. Und die Stimmung innerhalb der Mannschaft ist optimal, alle sind hoch motiviert.
Der Start erfolgt am kommenden Samstag auswärts auf dem Landhausplatz gegen den UFK Schwemm. In den nächsten Runden gegen Mauerwerk 1 b, dem wohl härtesten Widersacher, und RB Jedlesee musste wegen der Großbaustelle im Nachwuchszentrum ein Platztausch vorgenommen werden. Das erste Heimspiel soll dann in Runde vier gegen SKV Syrien Union Wien am bestehenden Kunstrasenplatz im NWZ stattfinden.
Ein Blick zurück
Die beiden Abbruchsaisonen in der U 23 - Meisterschaft der Wiener Stadtliga beendete die Vienna jeweils als überlegener Tabellenführer: Im Vorjahr unter Dipl. Päd. Florian Sauer und seinem Assistenten Valerio Ursino 10 Spiele 10 Siege, Tordifferenz + 47, sechs Zähler vor Union Mauer. Im Jahr zuvor unter Alexander Zellhofer 17 Partien, 15 Siege, 2 Unentschieden, Tordifferenz + 79, sechs Punkte vor ASV 13.
2018/2019 errangen die Youngsters in der U23-Punktejagd der 2. Landesliga den Meistertitel, von 2014 bis 2017 als 1 b war die Vienna Bestandteil der 2. Landesliga, von 2012 bis 2014 als Amateure sogar in der Wiener Stadtliga.
Mit Herz und Volldampf
"Nach Logik und Theorie sollte es keine Probleme geben", gibt sich Trainer Florian Sauer zuversichtlich. "Doch wie wir wissen, ist im Fußball alles möglich, darum sind der Wille zum Sieg, die Einstellung und das Umsetzen der Vorgaben auf dem taktischen und spielerischen Sektor maßgeblich", meint der Sportwissenschaftler. "Wir halten uns nach vier Werten im zwischenmenschlichen Gerüst: Demut, ja keinen Gegner unterschätzen, Disziplin, sowohl im Zweikampf als auch im taktischen Bereich, Ehrlichkeit sich selbst nicht zu überschätzen und Respekt allen gegenüber. Die intensive Vorbereitung und die gelungenen Tests gegen höherklassige Teams geben Hoffnung für ein starkes Spieljahr. Große Fortschritte in allen Belangen waren deutlich erkennbar".
Ausbildung im Vordergrund
Die Vienna 1 b ist mit einem Durchschnittsalter von 17,7 Jahren, kein Spieler über 19, die Jahrgänge 2004 dominieren, das jüngste Team in der 1. Klasse B. Die Youngsters sollen Erfahrung sammeln, sich weiter entwickeln und sich für höhere Aufgaben qualifizieren. " Wir versuchen die Burschen ohne Ergebnisdruck zu formen. Wir wollen einen modernen, attraktiven und auf den Endzweck ausgerichteten Fußball spielen", stellen sich die Trainer vor.
Der Kader ist groß und ausgeglichen, fast jede Position ist doppelt besetzt und es sind "Typen" in den Reihen, die Führungsrollen übernehmen können und sollen. So etwa der baumlange Innenverteidiger Serkan Sari, die Außenverteidiger Patrik Brownlow und Jakob Gerstl, Kerim Abazovic, wenn er von der Ersten abgestellt wird, die Heimkehrer Darius Bud und Can Özdemir im Mittelfeld und die Torjäger Laurin Kratochwil und Michael Werdenich.
Die Neuerwerbungen (siehe Titelfoto), Verteidiger Jan Jankai und Mittelfeldspieler Filip Smiljanic, beide aus der Admira Akademie, Bernhard Salfellner aus der Austria Wien Akademie sowie die Rückkehrer Darius Bud (zuletzt Donaufeld) und Samuel Rios (1210 Wien) wurden voll integriert und haben sich bereits bewährt. Da Goalie Fabio Jäger mit 1. September zum Bundesheer einrücken muss, wird wohl vorerst einer aus dem Trio der U 18 Keeper, Neuzugang Christian Spitzer (von Stadlau), Dominik Berger und Elias Beringer einspringen müssen.
Die Abgänge hielten sich in Grenzen. Leon Lux wechselte zu Stadlau, Johannes Geppner zu Krems, beide standen schon in der Startformation ihrer Teams, und Mateja Milosavljevic verstärkt die SU Schönbrunn.