First Vienna FC 1894 – SV Leobendorf 1:4 (1:4)
Ein böses Erwachen gab es in der 9. Runde der Regionalliga Ost gegen den SV Leobendorf. Der Tabellenzehnte sollte, trotz einiger bekannter Namen im Kader und nun mehr 4 Jahren Ostligaerfahrung kein Stolperstein bei der Verteidigung der Tabellenspitze sein. Sie waren es doch, und man muss es ehrlich sagen, die Gäste hatten sich diesen Sieg schlichtweg verdient.
Die News um die Verletzung von Düzgün waren schon unerfreulich, weitere Ausfälle wie der von Bernahrd Luxbacher zwangen Trainer Zellhofer zu Umstellungen. Er entschied sich für Wostry mit Steiner in der Innenverteidigung, auf den Seiten wie gewohnt, Baldia und Lenko. Davor Toth und Daniel Luxbacher, Offensivakzente wurden von Bumbic, Strasser, Szotkowski und natürlich Konrad erwartet.
Flotter Beginn
Das Spiel begann auch verheißungsvoll, es dauerte keine Minute ehe Konrad zur ersten Kopfballchance nach einer Flanke von rechts kam. Leider traf er den Ball nicht voll. Bereits im Gegenzug deutete der Gegner aber seine Stärken an. Nach dem zügig vorgetragenen Angriff holte Lukse eine Flanke sicher herunter. Nach 5 Minuten hatte Szotkowski eine Gelegenheit, seinen eine Spur zu zentral angetragenen Kopfball konnte Torhüter Schwaiger mit etwas Mühe parieren.
Abwehrschwächen von Leobendorf eiskalt bestraft
In der 7. Minute nahm das Unheil seinen Lauf, Fehler im Spielaufbau der Vienna, nach Balleroberung wurde sofort der freie Tadic angespielt. Dessen Schuss konnte Lukse nur mehr berühren, jedoch nicht entscheidend ablenken. Zuvor hatte der aufgerückte Außenverteidiger Aue mit einem satten Schuss knapp über das Gehäuse für Beunruhigung gesorgt.
Die Vienna versuchte zu reagieren, hatte auch den einen oder anderen guten Ansatz über die Seiten. Die an sich gut angetragenen Flanken konnten jedoch nicht entsprechend verarbeitet werden. Besser machten es die Gäste, ein weiterer blitzartig vorgetragener Angriff bedeutete bereits in der 14. Minute das 0:2. Milosevic versuchte es mit einem steilen Pass auf Pranjic, der sich im Laufduell mit Baldia durchsetzen konnte und Lukse mit einem satten Abschluss in die lange Ecke keine Abwehrmöglichkeit ließ.
Diese Führung steigerte die Selbstsicherheit der Gäste logischerweise zusätzlich. Die wiederholt aufrückenden Außenverteidiger Aue und Rusovic sowie der giftige Pranjic sorgten wiederholt für Gefahr, im Zentrum sorgte Milosevic für Stabilität. Angriffe der Vienna kamen fast ausschließlich über die Seiten, die Flanken verteidigte Leobendorf sicher, vor allem konnte die Vienna kaum einen der berühmten zweiten Bälle erobern und somit den Gegner nicht effizient unter Druck setzen.
Kurzer Hoffnungsschimmer und der sofortige Rückschlag
Wie es funktionieren sollte, zeigte sich in der 23. Minute. Diesmal kombinierte sich die Vienna durch die Mitte, Szotkowski passte zu dem auf der linken Seite im Strafraum ideal aufgerückten Bumbic, der mit einem satten Schuss in die kurze Kreuzecke für den Anschlusstreffer und einen Hoffnungsschimmer sorgte. Überlegungen, wie dieser Treffer sich auf das Spiel auswirken könnte, kamen erst gar nicht auf, keine Minute später hatte Leobendorf den nächsten Fehler der Abwehr eiskalt ausgenützt. Milosevic durfte unbedrängt zum 1:3 ins lange Eck abschließen.
Von diesem Gegentor erholte sich die Vienna nicht mehr wirklich. Spielaufbau fehlerhaft, im Zweikampf zu zaghaft, es war einer dieser Tage, dem Einen gelingt nahezu alles, dem Anderen gar nichts. Beflügelt von der Führung setzte Leobendorf noch nach, und nahezu mit einer Kopie vom 0:2 entstand das 1:4 in der 39. Minute. Pranjic enteilte Baldia nach Pass von Milosevic, Lukse hatte gegen den Abschluss ins lange Eck das Nachsehen.
Leobendorf in der zweiten Hälfte ungefährdet
Mit drei Auswechslungen zur Pause versuchte Trainer Zellhofer dem Spiel der Vienna wieder Leben einzuhauchen. Kreuzhuber, Schimandl und Edelhofer kamen für Baldia, Wostry und Szotkowski, es wurde jedoch schnell ersichtlich, auch diese 3 konnten keine Wunder bewirken. Leobendorf agierte nun etwas tiefer stehend, blieb aber in den schnellen Gegenstößen weiterhin gefährlich. Sie hatten auch in der zweiten Hälfte zunächst die besseren Chancen. Vor allem der eingewechselte Lazarevic hatte zwei Mal den fünften Treffer auf dem Fuß. Aue vergab nach einem Freistoß völlig freistehend.
Die Vienna kam nur selten wirklich gefährlich vor das Tor, einmal manövrierte sich Schimandl mit einem beherzten Solo entlang der Toroutlinie in eine gute Position, Keeper Schwaiger war jedoch aufmerksam. Mit Fortdauer dieser vergleichsweise ereignislosen zweiten Hälfte merkte man die beginnende Müdigkeit bei Leobendorf. Dennoch konnten sie die Konzentration hoch halten und den Vorsprung sicher über die Zeit bringen.
Symptomatisch, bei der Vienna klappte an diesem Abend gar nichts, gelang einmal eine gute Kombination, dann sprang letztlich der Ball doch zu weit vom Fuß, oder die Entschlossenheit beim Abschluss fehlte, man agierte zu zögerlich. Den sozusagen zu dem verkorksten Abend passenden Abschluss bildete ein Freistoß von Lenko. Toll auf die Kreuzecke gezirkelt wurde der Ball noch sehenswert von Schwaiger abgelenkt. Es sollte schlichtweg nicht sein.
Trainer Zellhofer beschönigte im anschließenden Gespräch auch nichts, der Gegner war an diesem Abend besser, wir konnten von Beginn an nicht zu unserem Spiel finden, hatten keine Lösungen gefunden und dementsprechend auch kaum klare Torchancen herausgespielt. Wie auch Jiri Lenko betonte, ein Dämpfer zur richtigen Zeit, jetzt ist die Mannschaft gefordert die richtige Reaktion zu zeigen. Gelegenheit dazu ist in der nächsten Runde auswärts bei TWL Elektra.
Aufstellung Vienna: Lukse; Baldia (46. Schimandl), Steiner, Wostry (46. Kreuzhuber), Lenko; Toth, Luxbacher D. (67. Jusic); Strasser (70. Hajric), Szotkowski (46. Edelhofer), Bumbic; Konrad
Torfolge: 0:1 Tadic (7.), 0:2 Pranjic (14.), 1:2 Bumbic (23.), 1:3 Milosevic (24.), 1:4 Pranjic (39.)
Gelbe Karten Vienna: Baldia (21. Unsportlichkeit), Konrad (59. Kritik)
Naturarena Hohe Warte, 1305 Zuschauer