First Vienna FC 1894 – SC Wiener Viktoria 0:0
Zum Abschluss der Herbstmeisterschaft gastierte die Wiener Viktoria auf der Hohen Warte, ein unangenehmer Gegner, der unter der Führung von Toni Polster eine starke Herbstmeisterschaft gespielt hatte. Nach dem Sieg im Derby waren die Erwartungen natürlich groß, dementsprechend waren auch viele Fans auf die Hohe Warte gekommen, 1656 Zuschauer verfolgten letztlich das Spiel.
Schwungvoller Beginn
Anstelle des gesperrten Daniel Luxbacher spielte Edelhofer im Zentrum, Jusic agierte auf der Seite. Im Tor stand wieder Kazan. Im Übrigen sahen die Vienna Anhänger die gewohnte Elf, das defensive Zentrum mit Kreuzhuber und Steiner, davor Toth und Bernhard Luxbacher. Lenko und Baldia waren die Außendecker. Das Spiel begann vielversprechend, die Gäste wirkten vorsichtig, abwartend, was denn da so auf sie zukommen sollte. In den ersten Minuten gab es einige gute Ballstafetten, einer Aktion über zahlreiche Stationen fehlte nur mehr der erfolgreiche Pass in die Mitte, der wurde von der gut postierten Gäste Abwehr abgefangen.
Nach 10 Minuten fing Konrad einen schlechten Pass eines Meidlingers ab, konnte daraus aber kein Kapital schlagen, kurz darauf bugsierte Toth nach einem Eckball das Leder per Kopf über das Tor. Eine Flanke von Bumbic verfehlte Konrad nur knapp. Zuvor schon, es war knapp eine Viertelstunde gespielt, waren die Gäste erstmals gefährlich. Ein weiter Pass auf den flinken Arkande war der Auslöser, der Außenbahnspieler tanzte Lenko aus, scheiterte aber mit seinem Pass zur Mitte an Steiner.
Kazan mit Glanztat
Die Wiener Viktoria wurde nun offensiver, sie formierten sich deutlich höher, agierten nun auch immer wieder mit Pressing, ohne dabei aber ihr kompaktes Grundsystem zu vernachlässigen. Die Folge, der Aufbau der Vienna klappte nicht mehr nach Wunsch, der Ballführende wurde sofort attackiert, somit endete auch jeder kleine Fehler in einem Ballverlust. Ein intensives Spiel mit vielen Zweikämpfen ohne große Torchancen war die Folge. Bis zur 30. Minute, da gelang der Vienna ein Spielzug. Der Ball zirkulierte wieder durch die Reihen der Vienna, der Abschluss gelang Edelhofer jedoch nicht. Praktisch im Gegenzug konnte sich Viktorias Topscorer Bangai von der Abwehr lösen und lief alleine auf Kazan zu. Der Keeper bewahrte mit einer Glanztat die Vienna vor einem Rückstand.
Je ein Freistoß aus etwa 30 Metern bereitete den Torhütern keine Probleme, weiterhin spielte sich das Geschehen größtenteils im Mittelfeld ab, wo es zum Ende der ersten Hälfte hin auch etwas hitzig wurde. Toth und Mihailovic gerieten nach einem Foul des Meidlingers aneinander, beide sahen dafür die Gelbe Karte.
Makellose Defensivreihen
In der Pause brachte Alexander Zellhofer zwei frische Kräfte. Szotkowski kam für Konrad, Bacher ersetzte den oft glücklos agierenden Jusic. Das Spiel behielt im Wesentlichen seinen intensiven, zweikampfgeprägten Charakter, allerdings wogte es jetzt mehr hin und her. Beiderseits wurde nun versucht, das Mittelfeld schnell zu überbrücken und über die Seiten zum Erfolg zu kommen. War es bei Viktoria in erster Linie Arkande mit seinen schnellen Flügelläufen, so präsentierte sich Bacher auf Seiten der Vienna als Belebung im Angriffsspiel. Beiden war jedoch der erfolgreiche Pass, oder eine gelungene Flanke ins Zentrum nicht vergönnt, die Innenverteidiger beider Mannschaften agierten fehlerlos. Dazu kamen auch zwei Torhüter, die bei Flanken absolut sicher wirkten.
Arnbergers Glanztat verhindert Bachers Lucky Punch
Waren es zunächst die Gäste, die bei ihren Angriffen gefährlicher wirkten, einmal musste Kazan gegen den aufgerückten Alhassan eingreifen und eben die eine oder andere gefährliche Flanke abfangen, so mussten die Meidlinger zum Ende hin noch die eine oder andere heikle Situation überstehen. Den Auftakt bildete ein guter Freistoß von Bacher, den Arnberger toll parierte, danach konnte Bumbic in guter Position noch am Abschluss gehindert werden. Den Matchball aus Döblinger Sicht vergab Bacher, der nach einem tollen Pass von Steiner über das Mittelfeld hinweg alleine vor Arnberger zum Schuss kam. Der Meidlinger Schlussmann reagierte perfekt und wehrte zur Ecke ab. Wie schon in der ersten Hälfte kam, den nahenden Schlusspfiff vor Augen nochmals Hektik auf, diesmal gerieten Baldia und Bakici aneinander, was für die beiden Akteuren jeweils die Gelbe Karte zur Folge hatte.
Es blieb beim letztlich gerechten Remis gegen einen gut organisierten, physisch präsenten und jederzeit gefährlichen Gegner. Nach der ersten Enttäuschung die Herbstrunde nicht mit einem Sieg zu beenden, kam die Gewissheit, dass man mit 10 Punkten aus den letzten 4 Spielen und dabei ohne Gegentreffer geblieben zu sein, auf die Niederlage gegen Leobendorf gut reagiert hatte.
Aufstellung Vienna: Kazan, Baldia, Steiner, Kreuzhuber, Lenko; Toth, Bernhard Luxbacher; Jusic (46. Bacher), Edelhofer (78. Strasser), Bumbic (90. Hajric); Konrad (46. Szotkowski)
Gelbe Karten für Vienna: Toth (45. Unsportlichkeit), Lenko (50. Foul), Luxbacher B. (61. Foul), Baldia (90. +4 Unsportlichkeit)
Naturarena Hohe Warte 1656 Zuschauer