First Vienna FC 1894 – ASV Draßburg 1:1 (0:0)
Mit einem knappen Vorsprung ging die Vienna in das Rückspiel der ersten Runde des RLO Liga Cups. Der Aufstieg sollte ja nicht in Frage gestellt werden, auch wenn man schon in Draßburg gesehen hatte, auf die leichte Schulter darf man diesen Gegner nicht nehmen. Dennoch verzichtete Alexander Zellhofer mehr oder weniger freiwillig auf den einen oder anderen Stammspieler, so ersetzte Strasser Baldia auf der rechten Abwehrseite, links kam Bumbic anstelle von Lenko zum Zug. Ungewohnt war auch das Line-Up vor der Abwehr, denn es kristallisierte sich eine 4-1-3-2 Formation heraus, in der Hajric und Edelhofer das Stürmerduo bildeten und Bacher zentral das Spiel ankurbelte.
Diese offensive Variante der Aufstellung tat im Prinzip fast Alles, was gefordert war. Lediglich das Tore schießen klappte nicht. Von Beginn an wurde der Gegner unter Druck gesetzt, die Vienna versuchte über beide Seiten hinter die Abwehr zu gelangen, wobei sich im Laufe dieser ersten Hälfte die rechte Seite als bevorzugte Variante herausstellte. Auch durch das Zentrum gab es einige gute Ansätze die aber allesamt letztlich erfolglos waren.
Die Gäste verteidigten geschickt und konnten immer wieder rechtzeitig vor einem entscheidenden Abschluss eingreifen, in den nicht zu zahlreichen Situationen, wo das nicht gelang, ließ die Vienna die Kaltschnäuzigkeit vermissen. Ein Schuss von Bacher fiel zu zentral aus, um für den Tormann gefährlich zu werden, bei einem Versuch von Hajric hatte der Schlussmann schon etwas mehr Mühe. Nach schöner Vorarbeit über die rechte Seite jagte Edelhofer das Leder aus aussichtsreicher Position über das Tor, kurz darauf flankte der Stürmer elegant auf Jusic, dessen Kopfball jedoch in den Händen des Keepers landete. Die letzte Gelegenheit der ersten Hälfte verpasste Hajric, der eine gefährliche Hereingabe von Bumbic nur knapp verfehlte.
So gab es den größten Applaus der ersten Hälfte bereits nach 6 Minuten, als Thomas Mandl, von 2012 bis 2014 Torhüter bei der Vienna, seine aktive Karriere im Dress der Draßburger endgültig beendete, nach einigen Verletzungen war ihm nun doch noch ein Abschiedsspiel gegönnt.
Das Trainerteam entschloss sich zu einer Umstellung in der Halbzeit. Daniel Luxbacher kam für Jusic ins Spiel, er übernahm die zentrale Position von Bacher, der seinerseits auf die Seite wechselte. Der Spielverlauf ähnelte zunächst jenem der ersten Hälfte, inklusive der fehlenden Effizienz vor dem Tor. Einmal mehr vergab Hajric in aussichtsreicher Position, er wurde dann in der 57. Minute durch Szotkowski ersetzt. Ebenso kam Abazovic für Schimandl.
Kurz danach versuchte Bacher sich im Strafraum in Szene zu setzen und wurde regelwidrig gestoppt. Sollte abermals ein Elfmeter die Entscheidung herbeiführen? Wie schon in Draßburg übernahm Edelhofer die Verantwortung, diesmal erriet Torhüter Spanraft die Ecke und konnte den zwar platzierten, jedoch wenig energiegeladenen Schuss parieren.
Dieser vergebene Elfmeter sorgte für kurzzeitige Irritationen, was die Burgenländer sofort für sich nutzen konnten. Kovacs überraschte die Blau-Gelben in der 60. Minute mit dem Führungstreffer für die Gäste. Die Cuppartie war also wieder offen, Draßburg agierte nun mit gesteigertem Selbstvertrauen, die Vienna verlor für einige Minuten die Souveränität.
Nach und nach eroberte die Vienna jedoch wieder ihr Übergewicht im Spiel und kam folgerichtig wieder zu Chancen, mit dem erfolgreichen Abschluss wollte es aber nach wie vor nicht klappen. Bestes Beispiel, Edelhofers Schuss weit über das Tor nach gutem Zuspiel von Strasser. Strasser selbst misslang ein Versuch total, bevor er sich doch noch für seine Offensivbemühungen belohnen konnte.
In der 82. Minute tauchte er einmal mehr auf der rechten Seite im Strafraum auf und wurde von der anderen Seite ideal angespielt. Endlich zappelte der Ball im Netz, die drohende Verlängerung sollte somit kein Thema mehr sein. War sie letztlich auch nicht, eine weitere Chance wurde eher kläglich vergeben, nach einer gelb-roten Karte für El Rehim war das Spiel dann auch endgültig entschieden.
Mit größerer Effizienz vor dem Tor hätte man sich die Aufgabe sicher erleichtern können, so bleibt in der Statistik ein knapper, über beide Spiele betrachtet aber vollauf verdienter Aufstieg das Resümee.
Aufstellung Vienna: Kazan; Strasser (86. Kratochvil), Kreuzhuber, Steiner, Bumbic; Toth; Jusic (46. Daniel Luxbacher), Bacher, Schimandl (57. Abazovic), Hajric (57. Szotkowski), Edelhofer (86. Werdenich)
Torfolge: 0:1 Kovacs (60.); 1:1 Strasser (82.)
Gelbe Karten Vienna: Steiner (66. Kritik), Bacher (70 Foul), Bumbic (85. Unsportlichkeit)
Bemerkungen: Edelhofer vergibt Elfmeter (59.); Abschiedsspiel Thomas Mandl
Naturarena Hohe Warte, 350 Zuschauer