Cupaus im Elfmeterschießen
Der langersehnte Saisonauftakt brachte für die Vienna letztlich einen kleinen Dämpfer. In einem für neutrale Zuseher unterhaltsamen, abwechslungsreichen und spannenden Spiel behielten die Gastgeber im Elfmeterschießen die Oberhand, nachdem sie dieses erst in sprichwörtlich letzter Sekunde erreicht hatten.
Mit dem ASV Siegendorf wurde uns ein Aufsteiger in die Regionalliga Ost zugelost, der Meister der Burgenlandliga war schwer einzuschätzen, da der Kader doch an einigen Positionen verändert wurde. So verließ unter anderem der uns wohl bekannte Bartholomay den Verein, die Neuzugänge sind mit Ausnahme des Routiniers Nemec junge Spieler. Auf Seiten der Vienna musste das Trainerteam wieder auf einige Spieler verzichten, so konnten Toth, Simkovic und Kitenge die Reise ins Burgenland nicht mitmachen.
Frühe Führung
Bei idealen Bedingungen nahm das Spiel rasch Fahrt auf, Die Heimelf versteckte sich nicht, beide Teams waren bemüht mit Tempo das Spiel an sich zu reißen. In den ersten 10 Minuten gelang keinem der beiden Mannschaften eine konkrete Torchance, ehe der quirlige Tompte erstmals für Gefahr sorgte. Sein Schuss landete jedoch im Außennetz. Praktisch im Gegenzug brachte Zatl die Vienna in Führung. Er vollendete einen von ihm selbst eingeleiteten Konter mit einem klassischen Abstaubertor, nachdem Torhüter Gessl einen Schuss von Grozurek nicht bändigen konnte.
Verpasste Gelegenheiten
Die Vienna bemühte sich um eine rasche Entscheidung, konnte aber die sich bietenden Gelegenheiten nicht nützen. Edelhofer scheiterte mit seinem platzierten Schuss an Gessl, Zatl sprang eine Hereingabe von der rechten Seite über den Risst, ebenso verpasste Grozurek nach gekonntem Aufbau über die rechte Seite. Dazwischen deutete vor allem Tompte immer wieder seine Gefährlichkeit an, brachte so auch einmal Lukse mit konsequentem Forechecking in Bedrängnis, mehr als ein Eckball schaute dabei aber nicht heraus. Ein Eckball brachte auch die beste Chance der Vienna. Nach einer Flanke von der rechten Seite übernahm Grozurek volley, sein Schuss wurde noch von einem Verteidiger auf der Linie abgewehrt.
In den letzten Minuten vor der Pause waren die Burgenländer noch einmal gefährlichere. Ein auf die Strafraumecke abgespielter Eckball brachte Secco in eine gute Schussposition, er fackelte auch nicht lange, sah aber seinen Versuch von Lukse souverän entschärft.
Typisches Cupspiel nach der Pause
Das Spiel blieb auch nach der Pause unterhaltsam, wenn auch aus blau-gelber Sicht nicht wie erwünscht. Siegendorf ließ sich durch den Rückstand nicht beirren und spielte mit der gewissen Leichtigkeit des Underdogs. So kamen sie auch zu zwei Chancen, die sie aber nicht nutzen konnten. Bei der Vienna dauerte es bis zur 66. Minute, bis wieder Torgefahr ausgestrahlt wurde. Grozurek wurde in der rechten Strafraumseite gut freigespielt, sein Schuss zog aber am langen Eck vorbei. Kurz zuvor waren Strasser, er war der Vorbereiter für zuvor genannte Chance, und Bernhard Luxbacher für Edelhofer und Sulzner ins Spiel gekommen.
Ausgleich für Siegendorf
In der 77. Minute gelang der Heimelf der Ausgleich. Zuvor hatte schon Tompte wiederholt die Abwehr beschäftigt, Steiner und Abazovic behielten den Überblick. Nicht aber in dieser Situation, Jani und Tompte hebelten die Verteidigung per Doppelpass auf engem Raum aus, Jani schloss mit einem satten Schuss ab.
Chancen in der Schlussphase
Mit Tanzmayr und Bacher anstelle von Zatl und Grozurek brachte Trainer Zellhofer frische Kräfte für die Schlussphase. In dieser hatte die Vienna durchaus noch die Entscheidung am Fuß, vor allem Strasser hatte mit einem Schuss an die Stange Pech. Als alle auf einen Pass zur Mitte warteten, überraschte er mit einem Schuss auf die kurze Ecke und scheiterte eben knapp.
Verlängerung bringt keine Entscheidung
In der Verlängerung hatte die Vienna wieder die Nase vorne. Noy leitete einen Pass von Bacher aus der Tiefe rasch an Tanzmayr weiter, der sich gegen zwei Verteidiger durchsetzen konnte und an Gessl vorbei zum 2:1 einschoss. Die Vienna verabsäumte es leider, den Sack zu zumachen. Bei einem Gegenstoß von Tanzmayr und Bacher vereitelte eine Abseitsstellung eine mögliche Vorentscheidung, Bacher wäre wohl allein auf Gessl zugelaufen. Mit der letzten Aktion des Spiels gelang der Heimelf noch der Ausgleich. Aliloski riskierte eine weite Flanke in den Rückraum der Abwehr, Pester erlief den Ball und bugsierte das Leder an Lukse vorbei ins lange Eck.
Elfmeterschießen mit dem besseren Ende für Siegendorf
Auch im Elfmeterschießen hatte die Vienna zunächst den besseren Start, Lukse wehrte den Versuch von Secco ab. Die weiteren Schützen der Gastgeber trafen jedoch, ebenso wie zunächst die Gebrüder Luxbacher und Bacher. Dann aber setzte Bumbic das Leder knapp an der Ecke vorbei, und Abazovic scheiterte an Gessl, die Heimelf hatte das bessere Ende für sich.
ASV Siegendorf vs. First Vienna FC 1894 2:2 n.V. (0:1,1:1), 4:3 i.E.
Samstag, 16.7.2022, 19:30 Uhr
Sportpark Siegendorf, 862 Zuschauer
Tore: 0:1 Zatl (13.), 1:1 Jani (78.), 1:2 Tanzmayr (100.), 2:2 Pester (120.)
Vienna: Lukse; Auer, Steiner, Abazovic, Bumbic; Luxbacher B., Sulzner ( ab 64. Luxbacher D.); Grozurek (ab 84. Bacher), Noy (ab 115. Kreuzhuber), Edelhofer(ab 64. Strasser); Zatl (ab 84. Tanzmayer)