Neustart in Blau-Gelb: Linda Natter arbeitet an ihrem Comeback
Linda Natters Fußballgeschichte beginnt in Mellau, einem Dorf im Bregenzerwald. Dort lief sie bereits als Kind dem Ball nach. Vorbilder waren ihr Bruder und der Vater. Beim Fußballclub Mellau lernte sie auch dann das ABC des Fußballspielens, bevor sie mit 15 Jahren zum Bundesligaverein SCR Altach wechselt. In den folgenden Jahren entwickelte sich Natter zur Stürmerin und wurde die Top-Scorerin des Clubs. Mit 18 Toren in der Saison 2022/23 wird sie in der Statistik des Vereinsbuches geführt. Altach wird Dritter in der Bundesliga.
Schon als Sechszehnjährige vertritt sie nicht nur die Clubfarben, sondern auch die Republiksfarben Rot-Weiß-Rot. Bis heute stehen 24 Einberufungen in verschiedene U-Nationalteams auf ihrer Visitenkarte. Ihr erstes Länderspiel bestritt die Vorarlbergerin 2021 in der U17 gegen die Schweiz. Ihr letztes im Februar 2024 in der U19 gegen Portugal.
Rückschlag für den Spamordner
Dann kippt die Erfolgsgeschichte. Beim Länderspiel der U19-Frauen gegen die Portugiesen stoppt ein Kreuzbandriss die Fußballkarriere: Spital, Operation und mehrere Wochen Schonung. Ein Schicksalsschlag, den man lieber in den Spamordner verschieben möchte. Dass Linda wieder Fußballspielen will, ist aber keine Frage. Sie entscheidet sich, die Reha nach der Operation in Wien zu machen und übersiedelt von Vorarlberg in die Bundeshauptstadt. Das wird dann zum Game-Changer. Natter beendet ihre Karriere beim SCR Altach und sucht eine neue Herausforderung.
„Ich wollte nach den vielen Jahren bei Altach etwas Neues. Vereinswechsel, neue Trainer und andere Mitspielerinnen bringen immer neue Motivation und Chancen zur Weiterentwicklung.“
Neues Abenteuer bei der Vienna
Der neue Fußballverein wird der First Vienna FC 1894. Im September wird die 19-Jährige von Österreichs ältestem Fußballverein engagiert, seitdem ist die Vorarlbergerin ein weiterer Major Player in der Vienna-Frauenmannschaft.
Frauen-Trainer Mark Dobrounig bringt es auf den Punkt: „Mit Linda gewinnen wir eine der komplettesten Angreiferinnen im österreichischen Fußball.“
Natters Position bei den Döblingern wird ganz vorne sein. Dort liegt auch das größte Potenzial der 1,68 m großen Stürmerin. „Meine Stärken sind die Schnelligkeit und mein überlegter Schuss“, beschreibt Linda ihre Pluspunkte. „Verbessern möchte ich mich noch beim Kopfballspiel und auch in meinem Zweikampfverhalten. Da muss ich noch mutiger und robuster werden.“
Arbeiten am Comeback
Derzeit ist täglich Rehabilitation angesagt. Viel Physiotherapie und gezielter Muskelaufbau.Der Schonwaschgang ist aber bereits beendet. „Seit einigen Wochen trainiere ich schon voll mit der Frauen-Mannschaft mit und bin nahezu beschwerdefrei.“
Der Wiederbeginn ist schon in geordneten Bahnen. Nächstes Jahr steigt Linda wieder ins Meisterschaftsgeschehen ein. Darauf freut sie sich schon.
Und welche Träume hat Linda Natter, wenn es um die Zukunft geht? „Jetzt will ich einmal fit werden und für die Vienna Tore schießen. Das steht im Vordergrund. Ein Ziel ist natürlich, einmal im A-National-Team zu spielen. Vielleicht ergibt sich dann einmal ein Engagement im Ausland. Der Himmel wäre natürlich die Teilnahme an der Champions League.“
Für das Comeback ist bei der Vienna jedenfalls schon alles gut angerichtet.