Magdalena Rukavina – Karrieresprung ins Nationalteam
Die Position auf dem Feld war die gleiche wie im Frauenteam der Vienna, der Einsatz und die Motivation auch. Aber am 25. Februar spielte Rukavina nicht für die Döblinger, sondern für die Nationalmannschaft. Nach über 30 Jahren war wieder eine Vienna-Spielerin Mitglied des rotweißroten A-Teams. Magdalena hat damit die nächste Sprosse ihrer Karriereleiter erklommen.
Unterhält man sich mit Maggy, kommt man bald vom Smalltalk und Zuhören ins Staunen. Ihre sportliche Laufbahn hat mehrere Stationen, und ihr Weg führt kontinuierlich nach oben. Die Faszination der Kärntnerin für den Fußball beginnt schon früh, konkret beim FC St. Veit.
„Fußball war schon als Kind ein Thema für mich. Ich stand bereits mit fünf Jahren mit Begeisterung auf dem Fußballballplatz“, erzählt Maggy von ihren ersten Jahren. Bald war für die Betreuer und die Eltern klar, dass hier ein Mädchen mit vielversprechendem Talent für den Fußball heranwächst. Die Begeisterung war ein Teil der Gleichung, ihr Bewegungstalent der andere. Anfangs noch als Stürmerin eingesetzt, reifte Maggy in der Folge zur Mittelfeldspielerin.
Mit 14 Jahren wurde Rukavina in die Frauen-Akademie des ÖFB in St. Pölten aufgenommen, in der Österreichs Talente auf internationalem Niveau ausgebildet werden. Einberufungen in die U17- und U19/20-Nationalmannschaften waren dann Part of the Game. 2024 maturierte sie in St. Pölten und zog anschließend für ein Uni-Studium in die Bundeshauptstadt. Maggy studiert Biologie und Sport und bringt mit einem klugen Zeitmanagement das Lehramtsstudium und das Fußballspielen unter einen Hut. Seit Juli 2024 verstärkt sie als Spielerin die Blaugelben in der 1. Frauen-Bundesliga. Ihre Stammposition ist das Mittelfeld.
„Maggy bringt alles mit, was wir auf dieser Position gesucht haben. Sie besticht vor allem durch ihre Spielintelligenz und ihre Persönlichkeit“, freute sich Frauen-Cheftrainer Mark Dobrounig über den Neuzugang.
Rukavina ist nicht nur die Drehscheibe im Spiel der Frauenmannschaft, sondern kommt mit ihrem scharfen Schuss auch immer wieder zum Erfolg. Viermal landete der Ball in der letzten Saison im Kasten der gegnerischen Torfrau.
Magdalenas Einsatz, ihre Technik und ihr Spielverständnis bei den Döblingern wirkte wie ein Schallverstärker. Sie wurde ins Nationalteam berufen und holte sich als Spielerin im Februar in der Womens’s Nations League gegen Deutschland eine gute Presse ab. Jetzt ist sie weiter am Radar von Frauen-Teamchef Alexander Schriebl.
Die Einberufung in ein Frauen-Nationalteam ist für Vienna keine Novität. In der Saison 1991/92 spielten mehrere Vienna-Spielerinnen im A-Nationalteam: Ursula Kabes im Tor, Isabella Bruckner im Mittelfeld und Helga Allram sowie Sabine Smolka im Sturm. Nach über 30 Jahren setzt nun Rukavina diese Tradition fort.
Was zeichnet die 1,67 m große Spielerin aus?
„Meine Stärken sind die Übersicht und die Ruhe mit dem Ball. Ich bin mental stärker als früher und komme auch mit Druck besser zurecht“, analysiert Maggy ihre Positiva. Ihr Laufpensum bei den Spielen ist enorm, sicher könnte sie locker einen Halbmarathon laufen. Ihre Schnelligkeit und ihr Zweikampfverhalten dagegen beschreibt sie als Work in Progress. Daran will sie noch arbeiten.
Wie bei allen Profis sind die Visionen von Maggy weitreichend. Der Traum ist der Sprung zu einem renommierten Verein im Ausland.
„Ein Engagement in England oder Spanien wäre echt cool“, verrät sie, sieht sich aber dafür erst am Beginn ihres Weges.
Die Vienna ist zweifellos eine gute Bodenstation für weitere Höhenflüge. Magdalenas Sport-Tagebuch ist jedenfalls noch lange nicht vollgeschrieben.
Steckbrief Magdalena Rukavina:
- Geboren: 19. Jänner 2005
- Größe: 1,67 m
- Letzter Klub: USV Neulengbach
- Position: MIttelfeld