20. Mai 2025 | Kampfmannschaft zur Übersicht >
Daniel Luxbacher – Abschied mit guten Gedanken
2021 kam Daniel zur Vienna. Vier Jahre lang verstärkte er die Kampfmannschaft als offensiver Mittelfeldspieler und stieg mit den Döblingern von der Ost- in die zweite Bundesliga auf. Vorige Woche wurde er auf der Hohen Warte mit viel Applaus verabschiedet. Wie sieht Daniel sich im Rückspiegel? Wohin richtet er in Zukunft seinen Blick?
Warum wurdest du Fußballer?
- Das hängt mit der Fußballbegeisterung meines Vaters zusammen, wahrscheinlich auch mit meinem Bruder Bernhard, vielleicht auch mit David Alaba, mit dem ich in der Schule in der Polgargasse in derselben Klasse saß. Ich jagte schon als Kind in Hirschstetten dem Ball nach und lernte dann als 10-Jähriger beim FC Stadlau das ABC des Fußballspielens.
Du hast bei Rapid II, in Vorarlberg beim FC Lustenau und SC Altach und dann in St. Pölten gespielt. Wie hast du diese Wanderjahre in Erinnerung?
- Naja, wenn Fußballspielen eine Leidenschaft ist, dann ist man auch viel unterwegs. Natürlich hatte ich anfangs in Vorarlberg auch Heimweh, aber das Training und die Spiele lassen keine nostalgischen Gedanken zu. Bei verschiedenen Vereinen und in verschiedenen Ligen zu spielen, war eine gute Schule für mich als Profi-Fußballer.
Meine Frau kam nach ihrem Studium zu mir nach Vorarlberg, und 2017 kam unsere erste Tochter zur Welt. Da wollte ich dann mit der Familie zurück nach Wien und spielte in der Folge bei SKN St. Pölten in der Bundesliga, bevor ich 2021 zu Vienna ging.
Ein besonderer Vienna-Moment: Daniel Luxbacher erzielt das 1:0 im Derby gegen den WSC
Hast du sportliche Vorbilder?
- Eigentlich nicht. Höchstens Spieler, die mir imponieren. Dazu gehören die Spanier „Cesc“ Fàbregas und auch Andres Iniesta. Beide waren wie ich Mittelfeldspieler.
Bei St. Pölten hattest du in vier Jahren neun Trainer. Eine ziemliche Vielfalt an Persönlichkeiten. Was macht für dich einen guten Trainer aus?
- Fachlich und taktisch sind die heutigen Trainer alle gut aufgestellt. Sie nutzen die modernen Medien zu Trainings- und Videoanalysen. Da gibt es nur wenige Unterschiede. Für mich persönlich ist wichtig, dass ein Trainer authentisch und ehrlich zu mir ist. Hat er dazu noch einen guten Schmäh, fühle ich mich in guten Händen.
Wie geht es dir, wenn du nicht spielen kannst?
- Das ist unterschiedlich. Ich musste einmal acht Monate lang pausieren, da ich eine Hüftverletzung hatte. Das war bitter, und es wurmte mich, da ich nicht spielen, sondern nur zuschauen konnte. Der Wiedereinstieg war aber vorhersehbar.
Anders ist es, wenn man sich fit und stark fühlt und nicht aufgestellt wird. Mit solchen mentalen Gruben muss jeder Fußballer leben, auch wenn es nicht gut für die Selbstsicherheit ist. Ich selbst bin aber grundsätzlich positiv gestimmt und nichts hindert mich daran, trotzdem im Training weiter Gas zu geben. Vor allem ist mir meine Familie beim Bewältigen von Enttäuschungen eine große Hilfe.
Mit der Vienna zurück in den Profifußball: Meisterfeier RLO 2022
Du bist jetzt 33 Jahre und lange im Fußballgeschäft. Was kannst du heute besser als früher?
- Vielleicht bin ich heute weniger sprintstark als früher, aber sonst fühle ich mich noch immer am Leistungspeak. Ich habe mehr Spielroutine als früher, bin körperlich stabiler und ernähre mich gesünder. Meine Kondition ist auch top. Einen Marathon könnte ich nicht laufen, aber einen Halbmarathon traue ich mir (lacht). Meine Stärken, die Ballführung und das Passspiel, beherrsche ich nach wie vor gut. Vor allem bin ich noch immer hochmotiviert und habe noch viel Spaß beim Fußballspielen.
Das Kapitel Vienna ist nun fertiggeschrieben. Was sind deine nächsten Pläne?
- Sicher ist, dass ich weiter Fußball spielen werde und weiter am Drücker bleibe. Ich bin sicher, es wird sich schon bald ein neuer Verein und eine neue Challenge ergeben. Welche Liga es sein wird? Da bin ich offen. Das Gesamtpaket muss stimmen und zu meinem Familienleben passen. Ich verlasse die Vienna jedenfalls mit guten Gedanken. Es war eine gute Zeit. Jetzt gehe ich motiviert in die nächste Herausforderung.
Der Blick nach vorne gerichtet