12. September 2025 | Kampfmannschaft zur Übersicht >
Heimkehr auf die Hohe Warte: Hans Kleer über seinen Neustart mit der Vienna
Am Samstag steht für den First Vienna FC 1894 ein besonderes Spiel an: Zum ersten Mal sitzt Hans Kleer nach seiner Rückkehr wieder als Cheftrainer auf der Trainerbank der Döblinger. Vor dem Auswärtsspiel gegen die Young Violets spricht der 56-Jährige über seine Rückkehr auf die Hohe Warte, die ersten Eindrücke von Mannschaft und Trainerteam sowie seine Erwartungen an die kommenden Wochen.
Hans, wie fühlt es sich an, nach sieben Jahren wieder als Cheftrainer auf der Hohen Warte zu stehen?
- Es fühlt sich großartig an. Hier hat sich in den letzten Jahren vieles sehr positiv entwickelt, in der Organisation, in den Abläufen und in der Professionalität. Schon in den ersten Tagen hatte ich viele gute Gespräche und merke, dass hier ein Umfeld entstanden ist, in dem man gut arbeiten kann.
Welche Rolle spielt für dich die emotionale Verbindung zur Vienna bei deiner neuen Aufgabe?
- Die emotionale Bindung macht die Aufgabe natürlich besonders reizvoll. Gleichzeitig ist es wichtig, dass man sich als Trainer bei Entscheidungen nicht von Emotionen leiten lässt, sondern objektiv bleibt. Spätestens beim ersten Heimspiel wird es aber sicher ein sehr emotionaler Moment für mich. Im Alltag stehen jedoch die Arbeit auf dem Platz und die Entwicklung der Mannschaft im Vordergrund.
Wie hast du die Mannschaft in den ersten Trainingseinheiten erlebt?
- Zu Beginn war schon eine gewisse Nervosität spürbar, was nach einem Trainerwechsel normal ist. Ab der zweiten Einheit hat sich das aber gelegt. Da habe ich sehr viel Engagement und Bereitschaft gesehen, und damit war ich sehr zufrieden. Fußball ist ein Spiel der Details, an diesen müssen wir nun konsequent täglich arbeiten.
Was war dir in den ersten Einheiten mit dem Team besonders wichtig zu vermitteln?
- Mir war es wichtig, von Anfang an klarzumachen, welches Ziel wir haben und dass wir dies nur gemeinsam erreichen können. Jeder Spieler hat darin eine Rolle, egal ob er gerade in der Startelf, auf der Bank oder einmal nicht im Kader steht. Hier wird jeder gebraucht, alle sind wichtig, um als Team erfolgreich zu sein. Diese Botschaft war in meiner ersten Ansprache klar im Fokus.
Diese Woche hast du erstmals dein neues Trainerteam in dieser Konstellation erlebt. Wie fällt dein erster Eindruck aus?
- Sehr positiv. Patrick Kostner habe ich schon als Spieler gekannt, und auch schon davor gehört, dass er ein guter Tormanntrainer geworden ist. Roman Kienast habe ich als sehr akribisch und kollegial kennengelernt, da hatte ich sofort ein gutes Gefühl. Nikola Zivotic macht einen top Job als Athletiktrainer, und Drazen Grujicic kenne ich ohnehin schon seit Jahren. Insgesamt passt auch die Mischung der Charaktere sehr gut denke ich, das Trainerteam ergänzt sich perfekt.
Mit Drazen Grujicic stößt ein Co-Trainer zu dir, mit dem du bereits in Traiskirchen und Stripfing erfolgreich zusammengearbeitet hast. Was zeichnet ihn aus?
- Drazen hat selbst auf hohem Niveau Fußball gespielt und bringt viel Erfahrung mit. Vor allem menschlich ist er ein absolut verlässlicher und sozial starker Charakter. In seiner Rolle als Co-Trainer fühlt er sich sehr wohl und hat den Blick für Dinge, auf die man als Cheftrainer nicht immer seine Aufmerksamkeit legen kann. Diese Dinge erkennt er, und nach fünf Jahren Zusammenarbeit sehen wir Fußball genau gleich.
Was erwartest du dir vom Spiel am Samstag gegen die Young Violets?
- Ich erwarte mir, dass wir von Beginn an klar zeigen, dass wir das Spiel unbedingt gewinnen wollen. Wir wollen mutig auftreten, sowohl mit dem Ball als auch gegen den Ball. Natürlich hoffe ich am Ende auf drei Punkte.
Welche Schwerpunkte hast du in der kurzen Vorbereitungszeit gesetzt?
- Zunächst ging es darum, die individuellen Stärken der Spieler besser kennenzulernen. Danach haben wir die Einheiten schon klar auf das Spiel am Samstag ausgerichtet, also wie wir gegen die Young Violets verteidigen und wie wir offensiv auftreten wollen.
Auf was wird es ankommen, um erfolgreich in deine erste Partie als Vienna-Trainer zu starten?
- Entscheidend wird sein, dass wir von Anfang an mutig auftreten und die richtige Einstellung zeigen. Wichtig ist auch, gleich positive Momente zu haben, damit die Spieler Selbstvertrauen bekommen. Am Ende gilt: Siege sind das beste Mittel, um Selbstvertrauen aufzubauen. Und wenn es einmal nicht so läuft, müssen wir zu den Basics zurückkehren, uns auf unsere Stärken konzentrieren und die einfachen Dinge konsequent umsetzen.
Welche kurzfristigen Ziele hast du mit der Mannschaft für die kommenden Wochen?
- Im Moment denke ich vor allem an das erste Spiel. Wichtig ist, dass wir am Samstag einen positiven Start hinlegen. Danach gilt es, Schritt für Schritt weiterzumachen. Die Saison ist lang, wir haben noch viele Runden vor uns. Klar ist aber: Bis zur Winterpause wollen wir den Rückstand nach vorne verringern oder zumindest nicht größer werden lassen.
Was möchtest du den Fans der Vienna zu deiner Rückkehr und zum Start in diese neue Phase mitgeben?
- Die Unterstützung unserer Fans ist für uns enorm wichtig, gerade bei den Heimspielen ist sie ein unglaublicher Rückhalt. Ich weiß, dass das Wort Geduld manchmal schwerfällt, aber es wird entscheidend sein, dass wir gemeinsam an diesem Weg arbeiten. Ich kann versprechen: Wir werden mutig, beherzt und nach vorne gerichtet auftreten. Aber nur gemeinsam mit unseren Fans können wir Schritt für Schritt wieder dorthin kommen, wo die Vienna hingehört.