24. September 2025 | Kampfmannschaft zur Übersicht >
Drazen Grujicic – neuer Co-Trainer auf der Hohen Warte
Seit September steht Hans Kleer als Headcoach an der Seitenlinie der Kampfmannschaft. An seiner Seite arbeitet nun Drazen Grujicic, ein verlässlicher und sozial orientierter Co-Trainer, der das bestehende Betreuerteam ideal ergänzt. Kleer und Grujicic verbindet eine langjährige Zusammenarbeit und gegenseitige Wertschätzung. Der ehemalige Spieler und Trainer bringt nicht nur fachliches Know-how, sondern auch viel Erfahrung im Umgang mit Aktiven mit. Wie er seine Rolle als Co-Trainer versteht und welche Trainingsphilosophie ihn prägt, erzählte er in einem Interview.
Drazen, was ist die Rolle eines Co-Trainers?
- Das legt vermutlich jeder Co-Trainer anders aus. Manche sehen sich als Roboter, der dem Trainer dient, andere wollen den Haupttrainer überstrahlen und sich profilieren. Beides ist nicht mein Anspruch. Ich bin ein Teamplayer, der selbst denkt und bin mehr als nur ein Mit-Arbeiter. Ich pflege den Austausch mit den anderen Trainern, bringe aber auch meine eigenen Ideen ein.
Du kennst Hans Kleer schon lange. Was verbindet euch?
- Hans‘ Trainerphilosophie und meine waren von Anfang an ähnlich. Bei unserer gemeinsamen Trainertätigkeit bei Stripfing/Weiden und in Traiskirchen konnte ich von ihm viel lernen. Er hat enorme Erfahrung. Mit der Zeit hat sich mit Hans eine Freundschaft entwickelt, die auf gegenseitiges Vertrauen aufbaut.
Was kann ein Spieler von dir erwarten?
- Am Beginn ist man als Trainer für die Spieler ein Unbekannter. Man wird taxiert und beobachtet. Nach einigen Wochen wird man dann bewertet - fachlich und menschlich. Vor allen spielt dann eine Rolle, ob man ehrlich und authentisch gesehen wird. Mein Zugang zur Trainerarbeit ist das Menschliche und Soziale. Ich bemühe mich, gut zuzuhören und biete mich als Ansprechpartner an. Als Co-Trainer kann man auch gut ein Vermittler zwischen der Mannschaft und dem Headcoach sein.
Wie gehst du mit Niederlagen um?
- Ganz schlecht. Ich bin ein „Siegertyp“, und Niederlagen ärgern mich und vermiesen mir das Wochenende. Aber mit Niederlagen muss man leben, und meine beiden Töchter (Anm.: 10 und 2 1/2 Jahre) können mich gut ablenken. Am Wochenbeginn habe ich dann wieder neuen Elan.
Was bedeutet für dich Glück?
- Die Gesundheit meiner Familie steht über allem. Glück ist auch, wo ich derzeit als Trainer stehe. Nach der Tätigkeit beim FC Traiskirchen war ich über ein Jahr lang vereinslos. Das war anfangs entlastend, aber nach einer gewissen Zeit begann es mich wieder zu „jucken“. Dann kam aus dem Nichts das Engagement bei Vienna. Das bezeichne ich als Glück für mich. In Döbling wird sehr professionell gearbeitet, und damit hat meine Arbeit einen neuen Level an Qualität bekommen. Die Tätigkeit auf der Hohen Warte ist ein echter Aufstieg für mich.

Was sagst du einem Spieler, der wochenlang nicht aufgestellt wird?
- Enttäuschungen gehören im Fußball dazu und, nicht aufgestellt zu werden, hat nicht unbedingt mit Leistung zu tun. Das betrifft Spieler wie auch Trainer. Schnell kann aus einem Alles ein Nichts werden. Damit muss man leben. Ein Stehsatz als Trainer von mir ist: „Überzeuge mich“. Ich kann jungen Spielern nur raten, weiter beim Training Vollgas zu geben, auch wenn sie nicht eingesetzt werden.
Konsequenz gilt auch für mich. Auch ich will als Trainer einmal weit oben stehen und weiß, dass ein Wunsch allein zuwenig ist. Es braucht dazu Motivation und Entschlossenheit, und es kommt auf mich selbst an, das zu erreichen. Naja … Glück ist beim Trainergeschäft auch notwendig, man kann es aber manchmal erzwingen.
Gilt diese Entschlossenheit auch für die Mannschaft?
- Ja, das gilt auch für die Mannschaft. Das Team hat hohe Qualität, und der Kader ist gut aufgestellt. Hans Kleer hat nicht nur einen guten Namen, er ist auch ein sehr guter Trainer. Das Ziel, Meister zu werden, braucht Entschlossenheit, Begeisterung und harte Arbeit. Ich werde meinen Teil dazu beitragen, dass ein Meistertitel nicht nur ein Wunsch bleibt, es liegt aber noch viel Arbeit vor uns.