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Auch der NAC konnte uns nicht stoppen

12. Mai 2019 | Kampfmannschaft zur Übersicht >

NAC – First Vienna FC 1894 2:4 (2:2) -> Video

500 Zuschauer lockte dieses Bezirksderby auf den kleinen NAC Platz, jene, die angesichts der umherziehenden Gewitter auf einen Besuch verzichtet hatten, versäumten ein interessantes Spiel. Es war die prognostizierte schwierige Arbeit, diese drei Punkte zu holen, der Spielverlauf allerdings war eine Überraschung. Die Vienna begann mit der identen Elf wie gegen Oberlaa, Lenko, Katzer, Kurtisi und Schachl waren nicht einsatzbereit.

Doppelpack in den Anfangsminuten

Der NAC wollte sich keineswegs verstecken, oder mit sturer Defensive zu Punkten kommen, wurden in den Anfangsminuten jedoch von einer sehr aggressiv angreifenden Vienna in die Defensive gezwungen. Bereits in der 3. Minute mit Erfolg, ein Freistoß nach Foul an Patricio kam als Flanke zur Mitte, Rauchecker erzielte per Kopf mit seinem ersten Meisterschaftstor und dem 100. Saisontreffer der Blau-Gelben die frühe Führung.

Die Vienna setzte nach, der NAC kam kaum aus der eigenen Hälfte und verstärkte die Abwehr zuweilen mit Solimann, der eigentlich auf der rechten Seite für Schwung nach vorne sorgen sollte. Aber auch gegen die 5er Kette kam die Vienna zu weiteren Gelegenheiten, zunächst gelang Korkmaz ein Ball zur Mitte nicht ideal, der Keeper konnte noch eingreifen, in der nächsten Aktion indes war Lang und seien Vorderleute völlig machtlos. Sie konnten nur zusehen, wie Demic und Fucik per Doppelpass die Abwehr aushebelten, Demic bediente den einschussbereiten Patricio, der das Leder nur mehr über die Linie drücken musste.

NAC findet ins Spiel

Die Nussdorfer ließen ob des schnellen Rückstands den Kopf nicht hängen, sie versuchten mit energischen Zweikampfverhalten in das Spiel zu kommen, zudem begannen sie auch etwas höher zu attackieren. Die Vienna war nun mehr darauf bedacht, den Ball in den eigenen Reihen zu halten, und geduldig auf ihre Chance zu warten. Diese Chancen ergaben sich durchaus, man fand wiederholt Platz zwischen den Reihen des NAC. Die nächste Chance hatte Korkmaz, nach einer flott vorgetragenen  Kombination auf der linken Seite fiel sein Schuss zu schwach aus. Ein Freistoß von Ehrnhofer flog nur wenig später knapp am Tor vorbei.

Nun konnte auch der NAC erstmals einen Warnschuss abgeben. Hofer setzte einen Freistoß von der Seite ins Außennetz, kurz darauf, in der 21. Minute gelang den Schwarz-Blauen der überraschende Anschlusstreffer. Bei einem Angriff der Vienna wurde auf Abseits entschieden, sehr zum sichtlichen Missfallen der Blau-Gelben. Der NAC schaltete blitzschnell, Fischer wurde mit einem weiten Ball auf die Reise geschickt, der Stürmer überlegte nicht lange und überhob Kazan elegant.

Ausgleich vor der Pause

Nun war auf Seiten der Vienna ein wenig Nervosität zu spüren, die Elf von Trainer Hlinka agierte nicht mehr so energisch und ließ auch die Souveränität vermissen. Immer wieder schlichen sich Fehler ein, sei es bei der Ballannahme oder auch bei schlampigen Abspielen. In dieser Phase gab es lediglich eine gute Chance, ein Freistoß von Korkmaz als Flanke gefährlich zum Tor gedreht konnte von Keeper Lang mit Mühe vor den bereitstehenden Stürmern zur Ecke gedreht werden.

Erst ab etwa der 35. Minute wirkte die Vienna wieder energischer, Fucik und Korkmaz tauschten auch immer wieder die Seiten um das Spiel flexibler zu gestalten, der Erfolg blieb jedoch aus, zweimal wurde Patricio in letzter Sekunde von den Verteidigern an einem erfolgreichen Abschluss gehindert.

Die vergebenen Möglichkeiten rächten sich, als in der 41. Minute Rauschecker einen Ball von Hofer ungeschickt stoppte, Schiedsrichter Barmaksiz entschied auf Handspiel und somit auf Elfmeter. Hofer verlud Kazan und erzielte den Ausgleich.

Umstellungen zur Halbzeit

Die Halbzeitpause nützte Hlinka zu zwei Umstellungen. Babic kam für Rauchecker, somit wechselte Ehrnhofer auf die linke Abwehrseite und Fucik rückte in die Abwehr, Van Zaanen kam für Stefano, dessen Position nun Kindig einnahm.

Diese Umstellungen zeigten rasch Wirkung. Der erste gute Angriff lief ausgehend von Kindig über Babic und Van Zaanen, dessen Ball zur Mitte wurde jedoch sichere Beute des Tormanns.

In der 50. Minute durften die Vienna Fans über die Führung jubeln. Der Vienna stand dabei ein wenig das Glück zur Seite, denn Torhüter Lang ließ einen Ball abklatschen, über Van Zaanen und Kindig kam der Ball im Strafraum zu Demic, der das Leder letztlich im verwaisten Tor unterbrachte.

Spiel unter Kontrolle ohne zu glänzen

Das Spiel lief nun für die Vienna wieder besser, der eine oder andere Angriff wurde gefällig vorgetragen, eine gewisse Nervosität war jedoch weiterhin zu spüren. Vor allem vor dem gegnerischen Tor fehlte die Lockerheit, hier wurde zu oft gezögert, oder auch die falsche Entscheidung getroffen. Konnte man die Abwehr erfolgreich überwinden, war dann Torhüter Lang aufmerksam. Nach einem guten Pass von Patricio auf Demic war der Keeper zeitgerecht aus dem Tor geeilt und konnte die Situation bereinigen. In der 65. Minute jubelten die Vienna Fans zu früh, Ehrnhofer hatte eine Flanke von Korkmaz per Kopf verwertet, stand dabei aber im Abseits.

Die Vienna hatte das Spiel nun im Prinzip unter Kontrolle, den bemühten NAC konnte man vom eigenen Tor erfolgreich fernhalten, die dafür entscheidenden Zweikämpfe im Mittelfeld wurden allesamt gewonnen, lediglich einmal konnte der NAC seine Gefährlichkeit mit einer flüssigen Aktion aus der Mitte über die rechte Seite andeuten. Den Ball zur Mitte konnte die Verteidigung aber sicher abfangen.

Finale Entscheidung durch Van Zaanen

Die Vienna spielte nun geduldig, ließ den Ball zuweilen auch in der Abwehr zirkulieren, für den Geschmack der Anhänger war dieses Spiel zu passiv, und mitunter wirkte dies auch beunruhigend, da der NAC in solchen Situationen sich zu aggressivem Forechecking verleiten ließ. Dies öffnete letztlich aber auch die Räume um dann entsprechend zwischen den gegnerischen Reihen nach vorne zu spielen.

Einmal war Kazan noch zum Eingreifen gezwungen, eine Freistoßflanke faustete er energisch ins Seitenout. In der Folge eroberte Fucik den Ball, und lancierte mit einem steilen Pass auf Patricio einen schnellen Gegenstoß. In der Mitte war Van Zaanen bereits aufgerückt und konnte den Ball letztlich an Keeper Lang vorbei zur endgültigen Entscheidung im Tor unterbringen.

In der Schlussphase brachte die Vienna die wichtigen Punkte sicher ins Ziel, Babic blieb ein Torerfolg verwehrt, nach einer kurz abgespielten Ecke scheiterte er mit seinem platzierten Schuss an der beherzten Reaktion des Torhüters. Die letzte Chance hatte Korkmaz, dessen Schuss am Tor vorbeistrich, es war ohnehin wohl als Pass hinter die Abwehr gedacht, jedoch fand sich kein Abnehmer vor dem Tor.

Am Ende war die Erleichterung über die 3 Punkte spürbar, der NAC hatte seine guten Leistungen im Frühjahr bestätigt und war für die Vienna der befürchtet unangenehme Gegner. Die Pflicht wurde erfüllt, nun soll am Dienstag im Toto Cup Semifinale gegen den FavAC die Kür folgen.

Aufstellung Vienna: Kazan; Babadostu, Krisch, Ehrnhofer, Rauchecker (46. Babic); Stefano (46. Van Zaanen), Kindig, Demic, Korkmaz, Fucik; Patricio;

Torfolge (Video): 0:1 (3.) Rauchecker; 0:2 (9.) Patrcio; 1:2 (21.) Fischer; 2:2 (42. Elfmeter) Hofer; 2:3 (50.) Demic; 2:4 (78.) Van Zaanen

Gelbe Karten für Vienna:  Rauchecker (41. Kritik), Fucik (75. Foul), Babic (76. Foul)  

NAC, 500 Zuschauer