ASK Elektra - First Vienna FC 1894 0:2 (0:1)
Spitzenspiel am Elektra Platz, das Wetter hatte nicht ganz ein Einsehen, kalter Wind und hin und wieder ein paar sinnlose Regentropfen hatten vielleicht ein paar vom Besuch des Spiels abgehalten. Dennoch die Anlage war sehr gut besucht, ob es wirklich die am Spielbericht eingetragenen 1000 Zuschauer waren, sei dahingestellt.
Beide Mannschaften mussten bei der Aufstellung ein wenig improvisieren, wobei diesbezüglich Alfred Niefergall bei Elektra mehr gefordert gewesen sein dürfte, dazu später. Unsere Aufstellung war in der Abwehr keine Überraschung Ehrnhofer, Krisch, Bartholomay und Lenko. Davor begann Tegeltija, das mag ein wenig überraschend gewesen sein, angesichts seiner Leistungen in der Vorbereitung jedoch gut begründet. Stehlik im Mittelfeld, an den Seiten Fucik und Korkmaz, im Sturm Konrad und Kurtisi. Sieht man mal von der verletzungsbedingten Langzeitabsenz von Demic ab, also nahezu eine unserer Bestbesetzungen, und so begann unsere Mannschaft dieses Spitzenspiel auch. Von er ersten Minute an fokussiert und dominant. Die Außenverteidiger hochstehend, immer wieder mit Pressing agierend. Zu gute kam dabei, dass Elektra sehr vorsichtig begann. Sie mussten wegen einer Gelbsperre auf ihren routinierten Innenverteidiger Nemetschek verzichten, auf dieser Position improvisierte Niefergall mit seinem Toptorjäger Ognyanov. Ein auf defensive Stabilität ausgerichtetes Setup also, welches die bekannten Stärken im Zweikampf und kompakte Mannschaftsorganisation als Basis hatte.
Dominanter Beginn und frühe Führung
Die ersten Chancen ergaben sich dennoch rasch, sobald die Vienna schnell spielte und sich vom Gegner lösen konnte, wurde es interessant. Fucik, zunächst enorm lauffreudig tauchte plötzlich im Zentrum auf und wollte eine Hereingabe per Fallrückzieher verwerten. Er erwischte den Ball nicht ganz nach Wunsch, sodass Keeper Klar wenig Mühe damit hatte. Die nächste gute Aktion lief über Kurtisi und Konrad abermals zu Fucik, dessen Passversuch hinter die Abwehr jedoch abgefangen wurde. Die Zuschauer sahen ein im Mittelfeld umkämpftes Spiel, vorzugsweise in der Hälfte von Elektra, in der 11. Minute konnte sich die Vienna abermals mit einer schnellen Kombination lösen. Diesmal klappte alles, Konrad schickte Kurtisi in die Gasse, unser Torjäger erhöhte sein Konto auf 13 Treffer.
Ein perfekter Start, die Vienna setze nach. Kaum 2 Minuten später wurde Fucik knapp außerhalb des Strafraums von Kalser von den Beinen geholt, ein Foul gefährlich nahe am Torraub, Schiedsrichter Simsek beließ es bei der gelben Karte. Korkmaz forderte zu heftig den Ausschluss und wurde dafür ebenfalls verwarnt. Den Freistoß zirkelte Kurtisi elegant auf die Ecke, jedoch nicht scharf genug, der aufmerksame Klar konnte abwehren. Der Spielcharakter änderte sich nicht, Elektra vorsichtig, zum Teil sogar mit Fünferkette agierend, ein umkämpftes Mittelfeld, aus dem sich zunächst nur die Vienna mit schnellen Angriffen lösen konnte. Nach etwa 20 Minuten scheiterte Korkmaz an Klar, wenig später kam Ognyanov gerade noch vor Konrad an den Ball. Der gefürchtete Stürmer war bis zu diesem Zeitpunkt kein einziges Mal in der gegnerischen Hälfte, wohl auch ein Indiz für das gute Spiel der Vienna.
Elektra wird stärker
Ognyanovs Ersatz im Sturm, Omoighe war zwar bemüht, kam aber kaum in aussichtsreiche Positionen. Bis zur 30 Minute, da überlistete der schnelle Stürmer die Abwehr und tauchte plötzlich alleine vor Kazan auf. Unser Keeper blieb in diesem Duell Sieger. Kurz darauf versuchte es Pomeranz mit einem Fernschuss, der jedoch klar das Ziel verfehlte, dennoch war erkennbar, Elektra kam ein wenig auf. Die Vienna agierte nicht mehr mit jener Konsequenz der ersten 30 Minuten. So verwunderte es auch nicht, dass Ognyanov erstmals mit in den Angriff ging und auch sofort den Abschluss suchte. Mit wenig Erfolg, sein Schuss fiel harmlos aus, war aber doch ein Signal für die Vienna, die Zügel nicht schleifen zu lassen. Dementsprechend wurde im Zweikampf wieder konsequenter agiert und direkter in den Angriff gespielt. Fucik kam nach einem raumgreifenden Angriff ausgehend von der linken Seite von Korkmaz etwas zu spät zum Abschluss, ein Verteidiger konnte rechtzeitig intervenieren, ein weiterer guter Ansatz endete in einem Missverständnis zwischen Kurtisi und Korkmaz beziehungsweise Lenko, die beide nicht in den offenen Raum vorgestoßen waren.
Schnelles zweites Tor nach der Pause
Mit der verdienten, aber auch knappen Führung für die Vienna wurden die Seiten gewechselt. Personell gab es beiderseits keine Änderungen, ebenso blieb Ognyanov vorerst in der Abwehr. In den ersten Spielszenen der zweiten Hälfte hatte man den Eindruck, die Heimelf wäre nun offensiver ausgerichtet. Zumindest in der nächsten Szene war dies zweifelsohne der Fall, die Abwehr der Leopoldstädter stand deutlich höher positioniert, was die Vienna mit einem steilen Pass auf Fucik für sich zu nutzen wusste. Auf dem Weg zum Tor spielte der Flügel den Ball vorbei an Klar, er selbst wurde jedoch am Fortkommen vom Torhüter regelwidrig gehindert. Zum fälligen Elfmeter trat Kurtisi an, scheiterte an Klar, konnte jedoch den Nachschuss zum 2:0 im Netz unterbringen.
Umstellungen bei Elektra
Es war absehbar, dass Niefergall nun reagieren würde, ja musste. Husseini kam für den weitgehend unauffälligen Steiner, Nzogang für Pomeranz und natürlich wurde Ognyanov in den Sturm beordert. Diese Umstellungen und wohl auch ein Zurückschalten der Vienna hatte nun einige Angriffe der Heimelf zur Folge, die dennoch selten gefährlich wurden. Krisch und vor allem der in nahezu jedem Kopfballduell siegreiche Bartholomay behielten den Überblick. Bis zur 66. Minute, da gelang es den Elektrikern die Abwehr mit einem Pass eine Lücke in die Abwehr zu reißen, Nzogang scheiterte am glänzend reagierenden Kazan. Der Keeper konnte jedoch nur nach vorne abwehren, der Ball lag einschussbereit vor den Füßen von Ognyanov, in dieser Situation krönte Tegeltija seine Leistung an diesem Nachmittag. Mit sehenswertem Einsatz brachte er den Ball noch rechtzeitig aus dem Gefahrenbereich. Es war dies vielleicht eine Schlüsselszene, der Anschlusstreffer hätte bei der Heimelf wohl frische Kräfte freigesetzt, abgesehen von einer möglichen Verunsicherung auf Döblinger Seite.
Sichere Spielverwaltung seitens der Vienna.
Noch eine heikle Situation galt es zu überstehen, Krisch konnte Ognyanov nur regelwidrig am Eindringen in den Strafraum hindern, den Freistoß von Brem hielt Kazan sicher. Danach mühte sich Elektra um den Anschlusstreffer, kam aber kaum gefährlich vor das Tor. Auf der anderen Seite fehlte der Vienna der Nachdruck bei den Gegenangriffen, die defensive Absicherung hatte nun eindeutig Priorität. Fucik musste zweimal nach harten Zweikämpfen behandelt werden und war danach offensiv nicht mehr so präsent, defensiv aber jederzeit vorhanden. Die letzten Minuten verliefen ereignislos, die Angriffe der Heimischen wurden zusehends unkontrollierter und somit auch ungefährlich, das Geschehen in der Nachspielzeit spielte sich größtenteils sogar wieder in der Hälfte von Elektra ab. Mit dem Ertönen der Yellow Submarine aus dem Fansektor war klar, diese drei Punkte wandern auf die Hohe Warte. Ein, angesichts einer wirklich stark gespielten ersten, und nach dem 2:0 ökonomisch heruntergespulten zweiten Hälfte verdienter Sieg. Wir freuen uns nun auf das Heimspiel kommenden Freitag gegen SV Wienerberg. Achtung Spielbeginn ist um 20:00 Uhr!
Aufstellung Vienna: Kazan; Ehrnhofer, Krisch, Bartholomay, Lenko; Fucik, Tegeltija, Stehlik, Korkmaz (76. Van Zaanen); Kurtisi (87. Babic), Konrad
Torfolge: 0:1 Kurtisi (11.); 0:2 Kurtisi (48. Elfmeternachschuss);
Gelbe Karten Vienna: Korkmaz (13. Kritik), Lenko (45+1. Foul), Konrad (61. Foul), Krisch (71. Unsportlichkeit), Tegeltija (84. Unsportlichkeit)
Elektra – Energie Wien Platz: 1000 Zuschauer
U 23 Express ist nicht zu stoppen
Das U 23 Team der Vienna brannte auf Kunstrasen von Elektra ein wahres Feuerwerk ab und deklassierte die Leopoldstädter mit 9:0 (3:0). Die erneut bestens eingestellte, spiel-und lauffreudige Zellhofer-Truppe beherrschte bis auf kurze Phasen das Spielgeschehen, erzielte sehenswerte Treffer und traf dazu noch dreimal die Querlatte.
Nach einigen teils unglücklich (Thema Querlatte) vergebenen Chancen eröffnete Aleksandar Prvulovic vor der Pause mit einem lupenreinen Hattrick das Torfestival. 1:0 (27.) nach Stangelpass von Schneider, 2:0 (29.) nach Vorarbeit von Joel Kitenge und das 3:0 (38.) mit sattem Schuss.
In der Pause wechselte Trainer Zellhofer gleich vier Spieler ein, die sich nahtlos einfügten. Der Druck der Blau-Gelben wurde nach dem Seitenwechsel immer stärker, die Heimischen waren überfordert. Die Folge waren sechs weitere Tore. 4:0 (49.) Schneider mit einem Prachtschuss aus der Distanz. 5:0 (53.) der eingewechselte Nikolic nach Vorlage von Prvulovic mit der Ferse, 6:0 (73.), Schneider, 7:0 (76.) Schneider nach Flanke von Rajic volley ins Kreuzeck, und das 8:0 (80.) und 9:0 (84.) jeweils durch Goalgetter Prvulovic, der mit 27 Treffern auch überlegen die Torschützenliste in der U 23 Meisterschaft der Wr. Stadtliga anführt. Er könnte bei der 2. Mannschaft in die Fußstapfen von Aleksandar Stojilkovic und Hakan Gökcek treten, die jeweils 40 Saisontreffer verbuchen konnten.
Aufstellung Vienna:
Chiste; Brownlow, Marjanovic, Schachl, Rajic; Zechmeister (ab 46. Milosavljevic); Schneider, Kitenge (ab 46. Nikolic), Lux (ab 46. Pitzek); Werdenich (ab 46. Nnamdi), Prvulovic.