228 Jahre Fußballtradition benötigten in der 1. Hauptrunde des ÖFB-Cup 120 Minuten, um sich einen Sieger auszumachen.
Dabei hatten Gastgeber aus Graz am Ende die Nase vorne, der GAK gewann den packenden Cup-Fight mit 3:2 (2:2, 0:1), beide Tore der Blau-Gelben erzielte die neue Nummer 9 Markus Pink.
Dober lässt es krachen
Das einzige was sich an diesem Abend in Graz etwas schleppte, war die Anfangsphase. Nach relativ ereignislosen ersten Spielminuten war es Andreas Dober, der seine 21 Kollegen auf dem Rasen sowie die 1.800 Zuschauer auf den Rängen mit einem Freistoßkracher an die Querlatte so richtig aufweckte.
Es sollte der Startschuss zu einer ausgesprochen munteren Partie sein, in der Thomas Mandl nach einer guten Viertelstunde erstmals gefordert war, die Nummer eins im Tor der Wiener blieb vorerst aber unüberwindbar.
Pink stärker als rot
Nach 21 Minuten war es dann gefallen, das erste Pflichtspieltor der Döblinger in der Saison 2012/13. Markus Pink nahm einem Gegenspieler in der Grazer Hälfte die Kugel ab, zog unwiderstehlich an drei Roten vorbei und ließ Goalie Weissenbacher keine Chance.
Keine 60 Sekunden später konnte Weissenbacher einen Steilpass auf Pink gerade noch abfangen und so das 2:0 verhindern.
Dann aber kam der GAK, der sich immer mehr Spielanteile eroberte und besonders aus Standards gefährlich wurde. Bis zur Pause blieb es aber noch bei der knappen Führung der Wiener.
Rauter eröffnet, Pink kontert
Fünf Minuten nach Wiederanpfiff glichen die Grazer dann tatsächlich aus, nicht unverdient zu diesem Zeitpunkt, und damit war die Partie endgültig eröffnet, denn nun wog sie hin, und her, und hin, und wieder her.
Zuerst verhinderte Mandl gegen Wohlmuth eine Führung der Grazer, dann ging Blau-Gelb wieder in Führung. Mesut Dogan tanzte in Minute 75 zwei Verteidiger aus und in den Strafraum, sein Stanglpass prallte zum goldrichtig stehenden Markus Pink, der keine Probleme hatte, seinen zweiten Treffer des Abends und damit das 2:1 für die Vienna zu erzielen.
Happy red end
Doch der GAK ließ sich nicht unterkriegen und nützte in der 83. Minute einen Stellungsfehler zum vermeidbaren Ausgleich. Der eben eingewechselte Stadler stand allein am langen Eck und hatte keine Probleme, die Hereingabe zum 2:2 zu verwerten.
2:2 stand es also nach 90 Minuten, eine Verlängerung musste her. Auch in dieser konnten die Blau-Gelben den besseren Start verzeichnen, bei der hundertprozentigen Chance von Lukas Hinterseer in Minute 94 landete aber bloß er im Netz. Der Ball ging knapp an der Stange vorbei.
So blieb es kurz nach Wiederanpfiff Herbert Rauter vorbehalten, an diesem packenden Cup-Abend das entscheidende Tor zu erzielen. Der GAK-Routinier stellte mit seinem zweiten Treffer auf 3:2 und den Aufstieg der Grazer sicher, denn die Schlussoffensive der Vienna sollte nichts mehr einbringen.
Schade um dieses tolle Spiel, aber damit können sich die Wiener jetzt voll auf die am nächsten Freitag in St. Pölten beginnende Meisterschaft konzentrieren.
Aufstellung Grazer AK:
Weissenbacher; Oved (81. Stadler), Rauter, Wohlmuth (76. Guerrib), Deutschmann, Säumel, Fink, Radakovics, Durlacher (67. Fuchshofer), Kammerhofer, Hofer
Aufstellung First Vienna FC 1894:
Mandl; Dober (109. Gültekin), Dospel, Lebedev, Speiser; Fejzic (114. Bauer), Becirovic, Dogan (80. Gökcek); Hinterseer, Pink, Perktold
Torfolge:
0:1 Pink (21.), 1:1 Rauter (50.), 1:2 Pink (74.), 2:2 Stadler (83.), 3:2 Rauter (108.)