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Gelungene Revanche und weitere wichtige 3 Punkte

4. Mai 2019 | Kampfmannschaft zur Übersicht >
First Vienna FC 1894 vs. Rapid Oberlaa 7:0 (3:0) -> Video

Britische Tradition gut und schön, für das Wetter hätte das nicht unbedingt gelten müssen. Der wiederholte Regen hatte sicher den einen oder anderen Zuschauer vom Besuch abgehalten, auch das Spiel der U23 Mannschaften fiel dem Wetter zum Opfer. Für Trainer Hlinka kein Grund zur Klage, ebenso wenig die Ausfälle, die es galt zu kompensieren. Kurtisi, Lenko, Schachl und Katzer konnten nicht spielen, somit bildete Babadostu mit Krisch die Innenverteidigung, Rauchecker und Ehrnhofer sollten auf der Außenbahn nicht nur absichern sondern natürlich auch Fucik und Korkmaz im Angriffsspiel unterstützen. Zentral agierte Kindig mit Demic, in der Spitze war Patricio aufgeboten.

Die Fans der Gäste waren trotz der klaren Außenseiterrolle ihres Teams zuversichtlich, erneut Zeuge einer Überraschung zu werden. Rapid Oberlaa zeigte auch schnell auf, worauf diese Zuversicht basierte. Sie agierten mit einem etwas ungewöhnlichen 5-2-3 System, eine kompakte Defensivreihe, aus der je nach Notwendigkeit ein oder auch zwei Spieler ins Mittelfeld aufrückten um dort schon den Spielfluss der Vienna zu unterbinden. Die 3 vordersten Akteure der Grün-Weißen arbeiteten ebenso unermüdlich. Auf diese Art vermochte der Grün-Weiße Verbund die Räume eng zu machen, sowie bei Ballgewinn auch mit mehreren Spielern in die Offensive zu rücken. Der teils starke Regen machte die Aufgabe für die Vienna auch nicht einfacher.

Pässe in die Tiefe als Rezept gegen einen kompakten Gegner

Um dem kompakten Mittelfeld-Abwehrriegel der Gäste zu entgehen probierte es die Vienna wiederholt mit weiten Pässen hinter die Abwehr, die Ersten dieser Art waren noch erfolglos, teils da der Ball auf dem nassen Boden zu schnell wurde, mitunter stoppte auch die Abseitsfahne des Schiedsrichterassistenten die Angriffe. Aus diesem Grund wurde auch ein Treffer von Patricio nach schönem Pass von Ehrnhofer nicht anerkannt. Es war dennoch ein typisches Beispiel, wie man diesem Gegner beikommen konnte. Die 5er Kette agierte, um entsprechend den Kontakt zum Mittelfeld zu halten, recht hoch und ließ damit fallweise den Torhüter sprichwörtlich alleine im Regen stehen. So geschehen in der 17. Minute, Stefano schickte Kindig mit einem Ball hinter die Abwehr, Torhüter Stocker kam einen Moment zu spät aus dem Tor und traf mit seinem Klärungsversuch statt den Ball den Spieler. Schiedsrichter Celebi zögerte keine Sekunde mit dem Elfmeterpfiff, verzichtete aber auf eine Karte für den Keeper. Fucik trat zum Strafstoß an und ließ Stocker mit einem Schuss in die rechte Ecke keine Abwehrgelegenheit.

Wenige Torszenen

Die Führung der Vienna beeindruckte die Gäste vorerst nicht, sie behielten ihr Konzept bei und das Spiel offen. Klare Torchancen waren beiderseits kaum zu sehen, Fucik und Korkmaz versuchten mit Seitentausch die gegnerische Abwehr zu verunsichern, ohne durchschlagenden Erfolg. Die gefährlichste Aktion der Oberlaaer bereinigte Rauchecker, der nach einem Pass in die Tiefe gerade noch vor dem bereitstehenden Bondokic klären konnte. Auf der anderen Seite  probierte Stefano einen Schuss aus ähnlicher Position wie bei seinem Tor gegen den FAC. Diesmal flog das Leder jedoch knapp am Tor vorbei. Schüsse aus der zweiten Reihe wären auf dem nassen Boden grundsätzlich eine gute Idee, nur kam man selten in aussichtsreiche Positionen, sobald die Vienna sich in Strafraumnähe befand, mutierten die 5er Kette und die Mittelfeldspieler zu einem dichten Abwehrriegel.

Entscheidung vom Elfmeterpunkt

Das ersehnte zweite Tor entsprang neuerlich einem weiten Ball hinter die Abwehr. Dieses Mal kam Torhüter Stocker gegen Patricio zu spät, neuerlich zögerte Schiedsrichter Celebi nicht mit dem Elfmeterpfiff und griff nun auch zur Gelben Karte. Zu diesem Penalty trat Demic an, er machte seine Sache ebenso gut wie zuvor Fucik.

Nun war bei den Gästen doch etwas Verunsicherung erkennbar, die Vienna setzte nach. Stefano probierte es mit einem Schuss aus 20 Meter, der Ball streifte die Oberkannte der Latte. Kaum eine Minute später gab es erneut einen Pass in die Tiefe auf Korkmaz, Keeper Stocker eilte erneut, in diesem Fall wohl auch etwas frustriert aus seinem Tor und rannte ungestüm in Korkmaz hinein. Dem Schiedsrichter blieb keine andere Wahl, als neuerlich auf Elfmeter zu entscheiden, bevor er noch die Ampelkarte zeigen konnte, hatte Keeper Stocker das Spielfeld bereits verlassen.

Gegen Ersatztorhüter Bethke trat wieder Fucik an, wie schon zuvor, der Keeper war gegen den platzierten Schuss machtlos. Mit einem Schuss an die Stange beendete Korkmaz dann diese etwas kurios verlaufene erste Halbzeit.

3 Tore in 10 Minuten

Mit einem Spieler weniger hatte Oberlaa naturgemäß Schwierigkeiten, die Räume entsprechend eng zu halten. Vorne agierte nur mehr ein Spieler, was vor allem Rauchecker und Ehrnhofer zu Gute kam, da diese sich freier in das Angriffsspiel einschalten konnten. Speziell Ehrnhofer nutzte dies, in der 50. Minute wurde er schön im Strafraum angespielt, stand aber knapp im Abseits. Unnötigerweise schoss er nach dem Pfiff und handelte sich damit eine Gelbe Karte ein.

In der 52. Minute sorgte er für das Tor des Abends. Nach einem Eckball von Korkmaz übernahm er den Ball volley per Fallrückzieher, Keeper Bethke berührte den Ball noch, war letztlich aber machtlos.

Bereits in der 55. Minute durften die Fans erneut jubeln, nach einer flüssigen Kombination nützte Korkmaz den freien Raum und bezwang Bethke mit einem überlegten Abschluss.  Es war die beste Phase in diesem Spiel, 3 Tore innerhalb von 10 Minuten, denn Patricio staubte nach einem Treffer an die Latte zum 6:0 ab.

Weitere Chancen vergeben, Schlusspunkt durch Korkmaz

Bei den Fans keimte bereits die Hoffnung auf ein zweistelliges Resultat auf, aber Oberlaa kämpfte tapfer weiter. Zwar gab es weitere Chancen, vorerst jedoch keine weiteren Tore. Zumindest keine, die auch die Anerkennung fanden. Abseitsstellungen häuften sich  wieder, zudem wurde ein Treffer von Krisch nach einem Eckball wegen Foulspiels nicht gegeben. Es gab einige schön gespielte Angriffe zu sehen, die Konsequenz vor dem Tor fehlte jedoch.  Auf das 7:0 wartete man bis zur 82. Minute, nach Balleroberung durch gutes Forchecking wurde Demic an der Strafraumgrenze gefoult, Korkmaz schoss den Freistoß an der Mauer vorbei in die rechte Ecke.

Es war der Schlusspunkt an diesem Abend, für die letzten Minuten kam Antonio Rados für Rauchecker auf das Feld, mit 17 Jahren bereits ein Blau-Gelbes Urgestein, er durchlief seit 2008 alle Nachwuchsmannschaften des Vereins.

Die Revanche für die Niederlage im Herbst war geglückt, der letztlich klare Sieg war nie ernsthaft in Gefahr, wenngleich es die Gäste aus Oberlaa der Mannschaft von Peter Hlinka sehr schwer gemacht hat. Es wurden entsprechende Lösungen gefunden, die Konzentration in der Defensive ist beeindruckend, Keeper Kazan ist nun fast 2 Monaten in 9 Spielen ohne Gegentreffer.

Aufstellung Vienna: Kazan; Rauchecker(85. Rados), Babadostu, Krisch, Ehrnhofer; Stefano(67. Babic), Korkmaz, Fucik(76. Van Zaanen) , Kindig, Demic; Patricio

Torfolge (Video): 1:0 (18. Elfmeter) Fucik; 2:0 (40.Elfmeter) Demic; 3:0 (45. Elfmeter) Fucik, 4:0 (52.) Ehrnhofer; 5:0 (55.) Korkmaz; 6:0 (60.) Patricio; 7:0 (82.) Korkmaz

Gelbe Karten für Vienna: Ehrnhofer (50. Unsportlichkeit)

Naturarena Hohe Warte, 671 Zuschauer